Der Regenstein

 

Die heute gebräuchliche Benennung der Anlage auf dem Regenstein ist meist "Burg und Festung Regenstein" aber die Ursprünge der
Anlage reichen sehr viel weiter in die Vergangenheit zurück.  


Man findet den Regenstein nordwestlich von Blankenburg. Die Ruine der Burg Regenstein ist bis auf die Reste des Bergfrieds völlig abgetragen. Übrig blieb
meist nur der kahle Sandsteinfelsen, in dem man bei genauer Betrachtung
etliche Hinweise auf eine steinzeitliche, vorchristliche Nutzung erkennen kann.

 

Neben den deutlich erkennbaren, sehr alten Bearbeitungsspuren der Felsen
sind auch diverse schalenförmige Ausarbeitungen im Sandstein zu erkennen,
die auch auf eine Bedeutung als Kultplatz der Regensteinanlage hindeuten.
Die Felsen sind teilweise zu geräumigen Höhlenzimmern ausgearbeitet; ein
wenig erinnern diese durchaus steinzeitlich anmutenden Wohnhöhlen an die „Familie Feuerstein“.

 

 

         

 

Die Burg selbst - ursprünglich im 12. Jahrhundert erbaut - war anfangs Sitz der Grafen von Regenstein, welche allerdings bereits im 14. Jahrhundert in die Stadt Blankenburg übersiedelten. Der Verfall der Burg wurde damit eingeleitet. Im späten Mittelalter war sie schon
teilweise Ruine und wurde dennoch stark umkämpft (so auch während des Dreißigjährigen Krieges), da sie strategisch günstig in der Nähe wichtiger Handelsstraßen liegt. Eine Zeit lang waren auch Raubritter die Burgherren. In einer späteren Nutzungsphase wurde der Regenstein
zu einer barocken Festungsanlage ausgebaut. Diese wurde noch 1759 - im Verlauf des 7jährigen Krieges - auf Befehl Friedrichs des Großen geschleift. Die damaligen Besitzverhältnisse überdauerten die Zeiten. So blieb der Felsen bis 1945 preußisch und bildete bis dahin eine eigene Zwerggemeinde inmitten des Braunschweiger Landkreises Blankenburg.

Der Regenstein beherbergt heute einen traditionellen Ritterlichen Adler- und Falkenhof und es findet jährlich ein Ritterturnier mit Ritterspielen statt. Außerdem ist vom Regenstein ein schöner Ausblick auf das gesamte Umland der Ruine zu genießen.

 

Bei diesem Ausblick ist auffällig, dass eine von hier gedachte, gerade Linie, die Menhire bei Benzingerode / Heimburg optisch verbindet und auch den Hügel der Heimburg schneidet
                        (
s. auch www.terraner.de/Benzingerode.htm ).

Vielleicht bildeten einst die Menhire die Wegweiser zum Kultplatz auf dem Regenstein.

Einen Beweis für die Kultplatztheorie kann man möglicherweise auch bei der Betrachtung der Ortswappen von Heimburg, Benzingerode und Blankenburg finden. Alle drei Wappen zeigen u.a. ein Hirschgeweihteil, dass unter Umständen auf den bekannten, steinzeitlichen Hirschkult schließen lässt und somit einen Hinweis auf den
paganen Naturgott Cernunnos liefert.

 

Die Steinzeit ist jedenfalls dort oben noch heute präsent und man kann wunderbar Sonne, Mond und Sterne beobachten – wie es sich für einen Kultplatz eben gehört.

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JKS / 10.2005