Urgeschichtszentrum Frög-Rosegg      -           Totenkultplatz der Kelten

 

Wer Kärnten kennt, war bestimmt auch schon mal im Tierpark Rosegg. Doch dass auf dem Berg / Hügel, wo heute noch die Ruine vom Schloss Rosegg und der Tierpark zu sehen sind, eine keltische Siedlung nachgewiesen wurde, ist nur den wenigsten Besuchern bekannt. Vor rund 3000 Jahren kontrollierten die dort lebenden Kelten nicht nur das Gebiet bis Villach mitsamt der Drau, sondern herrschten vermutlich über das gesamte, heute als Kärnten bekannte Gebiet. Ihre Toten wurden auf Scheiterhaufen verbrannt und unter Grabhügeln bestattet. Sie  konnten ihre führende Stellung über Jahrhunderte hinweg halten und haben ihre Toten in einem nahe gelegenen, heute von Waldflächen bedeckten Gebiet nahe beim heutigen Frög bestattet.

Das Gräberfeld von Frög ist der sog. Hallstattkultur zuzuordnen und zählt zu den bedeutendsten Fundstellen dieser Zeit. Es wurde bereits 1882 zufällig entdeckt und damals weitgehend ausgegraben. Vergangenheitsbewusst wiederentdeckt wurde es dann erst kürzlich und man beschloss das gesamte Areal denkmalrechtlich zu schützen und durch ein Museum vor Ort die Funde zu dokumentieren. In diesem Zusammenhang hat man angefangen einen Teil der noch vorhandenen Gräber zu öffnen, um damit den keltischen Totenkult und den Glauben an ein neues Leben zu dokumentieren. Eines der Gräber wurde als Schaugrab im Querschnitt geöffnet, um einen Eindruck von Größe und Aufbau zu vermitteln.

 

                          

 

Als Beigaben der Brandbestattungen wurden unter anderem reichverzierte Tongefäße, Bronzegefäße, Beile, Fibeln, Bronzeschmuck sowie aus Blei gegossene ornamentale Zierelemente und Figuren gefunden. Anhand dieser zum Teil kostbaren Funde sind Beziehungen zu den Venetern und Etruskern in Italien, zu den Kelten nördlich der Alpen und zu den slawischen Völkern entlang der Donau nachweisbar. Die Originalfunde sind heute meist im Landesmuseum für Kärnten und im Naturhistorischen Museum in Wien ausgestellt, während in Frög entsprechende Replikate dargestellt werden. Abgesehen von Pferdegeschirr, Waffen, Schmuck und Trinkgeschirr zählen Bleifiguren zum Glanz von Frög, darunter das europaweit einzigartige Modell eines prunkvollen Totenwagens.

 

              

 

 

           

 

Außerdem wurde ein „heiliger Hain“ nachgebildet. In solchen Hainen haben die Kelten seinerzeit die Toten verbrannt und

von den Druiden wurden hier die Totenfeiern abgehalten.

 

                                  

 

Auch der Nachbau eines Keltenhauses ist hier zu sehen. Einige Fundstücke
(hier im Bild eine Urne) aus der Umgebung sind auch darin ausgestellt, die meisten, wertvolleren Gegenstände sind allerdings im Landesmuseum Kärntens untergebracht.           

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Für die nächsten Jahre ist noch der Nachbau eines kompletten, keltischen Dorfes einschließlich einer Schmiede und einer Bäckerei geplant.

 

Den Anfang machte diesbezüglich ein Wehrturm, der allerdings nicht begehbar ist.

 

 

 

 

 

 

Unter dem Titel: KELTENWELT  FRÖG  /  Götter - Gräber - Geschichte ist dieser sehr interessante, restaurierte Ur-Kultplatz mit

Gräberfeld und Urgeschichtszentrum (Museum) auch im Internet unter  
                                                                                                                           http://www.froeg.at   zu finden.

 

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