Das Tor der  ISCHTAR

 

Wer schon einmal Gelegenheit hatte im Berliner Pergamon-Museum das wieder aufgebaute Tor der Ischtar aus Babylon, respektive dem heutigen Irak, zu sehen, oder auch nur Bilder des Tores kennt, erinnert sich an die blaue Grundfarbe des Tores, die nur durch die Mosaiken der Fabeltiere und der Umrandungen unterbrochen wird. Ein Besuch, der sich mit Sicherheit lohnt.

Ein beeindruckendes Bauwerk, durch das in der Antike auch die Seherin Sajaha schritt, durch das Nebukadnezar II. ging und später auch Alexander der Große. Auch dürften die Prozessionen zum Ischtar-Tempel dort hindurch verlaufen sein.

 

image002 

Deutsche Forscher haben im 19. Jahrhundert das alte Babylon wieder entdeckt und ausgegraben.

Heute befindet sich das lschtar- Tor im Deutschen Vorderasiatischen Museum in Berlin, wo es aus den Originalbestandteilen naturgetreu wieder aufgebaut wurde Zum Glück, so kann heute gesagt werden, denn dadurch wurde dieses einzigartige Zeugnis der babylonischen Hochkultur der Nachwelt erhalten. Saddam Hussein ließ seinerzeit in der Nähe des alten Babylon eine genaue Nachbildung des Ischtar- Tors errichten, trotz islamischer Intoleranz gegenüber alten „heidnischen“ Denkmälern.

 

Die Fabeltiere stellen den heiligen Löwen der Ischtar, den Stier des Adad und den Drachen des Marduk dar.

Die blaue Farbe entspricht dem Original.
Blau ist nach dem Glauben in der Region, die Farbe des Nordens. Bei den Ausgrabungen (um 1900) durch den deutschen Archäologen Robert Koldewey wurde festgestellt, dass nicht nur das Tor, sondern auch viele Häuser der Stadt Babel, mit blau glasierten Ziegeln verkleidet waren. Das Tor zierten plastische Darstellungen von Drachen, Einhörnern und Stieren.

Das gesamte Erscheinungsbild knüpft an alte nordischen Mythen an, in denen von einer unerreichbaren blauen Insel berichtet wird, die meist nebelverhangen ist. Lichten sich die Nebel für einen Augenblick, kann man undeutlich blaue Paläste erkennen. Dies erinnert an die überlieferten Legenden von Atlantis.

Durch das Ischtar-Tor führte der Weg hinaus nach Norden in Richtung des sogenannten Mitternachtsberges.

Unter Umständen kam die Kultur der Babylonier somit aus dem Norden.

 

 

In einer alten Keilschrift heißt es dazu :

 

 

Am Oben der Welt steht der Mitternachtsberg

Ewiglich wirkt sein Licht.

Des Menschen Auge kann ihn nicht sehen - und doch ist er da.

Über dem Mitternachtsberg strahlt die Schwarze Sonne.

Des Menschen Auge kann sie nicht sehen - und doch ist sie da.

Im Inneren leuchtet Ihr Licht. Einsam sind

die Tapferen und die Gerechten,

doch mit Ihnen ist die Gottheit.

Weiße Sonne, über der Welt Erde strahlend

du gibst des Tages Licht.
Schwarze Sonne, im Inneren von uns leuchtend

du schenkst die Kraft der Erkenntnis.
Besinnend des Reiches von Atland,

das hoch bei der Himmelssäule lag

ehe des Meeres Wut es verschlang.
Besinnend der klugen Riesen,

die jenseits von Thule kamen und lehrten.



und in einer weiteren Keilschrift :

 

Tiama, Tochter des hohen Himmels,

Prinzessin vom Ende der Welt,

Tiama, Wohltäterin Babels, die Du unser wurdest.

Von Dir kommt alle Wahrheit über Anfang und Ende,

von Dir stammt das Lied,

das die fremden weißen Vögel des Nordsterns(*) sangen,

welcher das Spiegelbild einer dunklen Sonne ist,

die niemand sieht, da sie in jedem scheint.

 

(*) hier sind die sogenannten Singschwäne von Thule gemeint (siehe nordische Mythen)

 

 

Zunächst sei aber noch erklärt wer das Tor erbaut hat. Das Ischtar-Tor wurde unter Nebukadnezar II. im 6.Jahrhundert vor Null als Abschluss der Prozessionsstraße in Babylon errichtet. Seine Fassaden schmückten die bereits erwähnten farbig glasierten Ziegelreliefs, die mythologische Darstellungen zeigen. Die Front des Innentores steht heute, rekonstruiert und ergänzt, im Pergamonmuseum in Berlin (s. Bilder auf dieser Seite).

 

             image004   image006   image008

 

Warum aber Ischtar-Tor?

Ischtar (auch Ishtar, Ištar, Ishhara, Isis, Irnini, sum. Inanna) war die sumerische Himmelskönigin und in Babylon die Hauptgöttin. Sie galt als Göttin der Liebe, des Krieges und der Fruchtbarkeit und ist auch die Namensgeberin des Planeten Ischtar = Venus. Ischtar wurde als Große Göttin weithin verehrt. Sie trug dichtes, gewelltes, blond-goldenes, hüftlanges Haar. Es wird auch vermutet, dass es sich bei der ägyptischen Göttin Isis und bei Ischtar um die gleiche Göttin handelt, die regional nur unterschiedliche Namen bekam. Sie ähnelt der griechischen Aphrodite und der römischen Venus – doch dazu später noch mehr. Am 22. April jedes Jahres feierte man in Babylon die Göttin Ischtar, deren Name „Stern" bedeutet.  Sie galt auch als Sinnbild der sexuell eigenständigen Frau und des Sternenlichts.

 

Briefmarke-TorderIschtar.jpgDas Ischtar-Tor hat es im Jahre 2013 n. N. zwischenzeitlich auch geschafft erneut hervorgehoben zu werden.
Es wurde auf einer Briefmarke der Bundesrepublik Deutschland abgebildet.

 

 

Bereits vor ca. 3.700 Jahren wurde von Sumnabum im Norden des alten Sumererreiches die Stadt Babilu gebründet. Wobei „Bab“ soviel wie das Tor oder die Pforte bedeutet und „Ilu“ - sind die göttlichen Kräfte, die Strahlen des göttlichen Lichts. Somit kann man „Bab – Ilu“, mit „Das Tor zum unsichtbaren Licht der Götter“ übersetzen. Schon unter dem fünften Nachfolger Sumnabum's, König Hammurabi, entstand ein großbabylonisches Reich, welches sich zwischen dem ganzen südlichen Flussverlauf am Euphrat und Tigris erstreckte und demnach das ganze Sumerisch - Akkadische Reich umfasste. In Babylonien entstand ein neuer Staat unter der Herrschaft von Hammurabi, von welchem die berühmten Gesetzestafeln stammen, der Codex Hammurabi. In diesem Staat bildete sich nun eine neue Hochkultur heraus, die in den Überlieferungen der alten, untergegangenen Akkader- und Sumerer-Reiche wurzelte. Die alten Texte der Sumerer, wie zum Beispiel der Gilgamesch - Epos, wurden übernommen und auch in ihrer ursprünglichen, sumerischen Keilschrift im Akkader-Reich bekannt. So lebte der Geist der alten Götter unter den neuen Siedlern Babyloniens fort. Es war wahrscheinlich gerade dieser Geist, der Babylon zur prächtigsten und mächtigsten Stadt des Altertums emporsteigen lies. Es war um 600 vor Null, als unter König Nebukadnezar II riesige Bauten entstanden, wie zum Beispiel die Hängenden Gärten der Semiramis, der Turm zu Babel und nicht zuletzt das Ischtar – Tor.

 

Erinnert sei hier auch an den Tanz der Ischtar. Alten Erzählungen und Liedern zur Folge handelt es sich um einen alten Kulttanz als Teil eines Fruchtbarkeitsritus, der auch den Vegetationslauf im Jahresrhythmus symbolisiert und zu Ehren der „Großen Göttin“, die auch als Erdmutter oder Erdgöttin verehrt wurde.

Ischtar, die ihren toten Mann Tammuz aus der Unterwelt befreien will, tanzt einen Schleiertanz. Um in die Unterwelt zu gelangen musste sie durch 7x7 Tore. An jedem dieser Tore musste sie ein Pfand ihrer Göttlichkeit lassen, um sterblich zu werden. Am letzten Tor angelangt, hatte sie nur noch ihren letzten Schleier, das letzte Symbol ihrer göttlichen Macht. Mit diesem Schleier tanzte sie für Tammuz den Willkommenstanz, in dem sie sich verhüllte und enthüllte. Ishtars Abwesenheit verursachte auf der Erde Kälte und Unfruchtbarkeit. Erst als Ishtar Tammuz mit unter ihren Schleier nahm und sie sich liebend in den Armen lagen, konnte die Erde neu erblühen und der Winter war überstanden. Die Menschen erklärten sich so den Kreislauf der Jahreszeiten, und Leben, Tod und Wiedergeburt. Wobei der Schleier auch das Zuhause der Frau symbolisierte und Ischtar so ihren Mann Tammuz wieder mit nach Hause nahm. Eine Deutung, die sich übrigens auch in dem uns bekannten Hochzeitsschleier wiederfindet. Parallelen findet man auch in der griechischen Mythologie. Dort trifft die schöne Erntegöttin Demeter bei der Suche nach ihrer Tochter Persephone, die in die Unterwelt entführt wurde, auf eine Frau namens Baubo, die sie durch Tänze zum Lachen bringt. In Delphi und Delos, den griechischen Heiligtümern der „Großen Göttin“ oder „Erdmutter“ (griech.: Gaia), stehen sogenannte „Nabelsteine“ (griech.: Omphalos), die man sich als die Mitte der Welt und den Ursprungsort der Menschen vorstellte. Auch der Tanz der Hexen beim Sabbat, der aus obszönen Körperbewegungen bestand, kann ursprünglich Teil eines solchen Vegetationskultes gewesen sein. Somit hatte doch alles irgendwie seinen Anfang im Urstromtal zwischen Euphrat und Tigris.

 

 

Was bedeutet aber die schwarze Sonne, die oben in den alten Keilschriften erwähnt wird?

Der Begriff Schwarze Sonne wird heute für verschiedene Vorstellungen aus dem Bereich der Astronomie, Mythologie und Esoterik verwendet. In der Astronomie wird der Begriff Schwarze Sonne auch zur Beschreibung einer Sonnenfinsternis verwendet.

Mythologisch und esoterisch betrachtet bestimmt die Schwarze Sonne seit Anbeginn der Zeit das Schicksal der Menschen. Der Begriff Schwarze Sonne wurde aus vielen, unterschiedlichen Richtungen beeinflusst und so wurde die eigentliche Gestalt der Schwarzen Sonne, der Unsichtbaren Allsonne, verschleiert. Die Schwarze Sonne bezeichnet nach diesen Vorstellungen den Mittelpunkt unserer Galaxie. Sie sei ihr Zentrum und sende intensive, schöpferische Strahlung aus. Sie ist eigentlich nicht schwarz, sondern vielmehr von einen tiefvioletten Farbe.

Zum anderen ist mit Schwarzer Sonne auch die innere Erleuchtung des Menschen gemeint.

Dargestellt wurde sie in vielen unterschiedlichen, auch nordischen Kulturkreisen. Als Gegensatz und Ergänzung zum äußeren Licht der Sonne.

 

Erinnern wir uns an die alte Keilschrift über die Schwarze Sonne, danach kann des Menschen Auge sie nicht sehen und doch ist sie da.

Im Inneren leuchtet Ihr Licht. Einsam sind die Tapferen und die Gerechten, mit Ihnen ist die Gottheit.

 

Der Mythos der Schwarzen Sonne ist mit den Kulten um Isis / Ischtar / Venus eng verbunden. Gerade in den Mittelmeerkulturen nahm dieser Kult, welche unter verschiedenen Namen für die Göttin geführt wurde, eine zentrale Stellung einnahm. Gemäß den Isis-Mysterien stammen die folgende Worte von der Göttin selbst: “Ich, Allmutter Natur, Beherrscherin der Elemente, erstgeborenes Kind der Zeit, Höchste der Gottheiten, Erste der Himmlischen, ich, die ich in mir allein die Gestalt aller Götter und Göttinnen vereine, mit einem Winke über des Himmels lichte Gewölbe, die heilsamen Lüfte des Meeres und der Unterwelt klägliche Schatten gebiete; ich, die alleinige Gottheit, welche unter so mancherlei Gestalt, so verschiedenen Bräuchen und vielerlei Namen der ganze Erdkreis verehrt. Mich nennen die Erstgeborenen aller Menschen Allmutter. Ich heiße bei den Athenern Minerva, bei den Kypriern Venus, bei den Kretern Diana und bei den Eleusiniern Ceres. Andere nennen mich Juno, andere Bellona, andere Hekate, andere Rhamnusia. Sie aber, welche die aufgehende Sonne mit ihren ersten Strahlen beleuchtet, die Aethiopier, auch die Arier und die Besitzer der ältesten Weisheit, die Ägypter, mit den angemessensten, eigensten Gebräuchen mich verehrend, geben mir meinen wahren Namen: Königin Isis.“   Bekannt ist das auch alles aus frühen, europäischen Kulturen – die große Erdgöttin  (s. auch http://www.terraner.de/Cernunnos.html )  wurde von den sogenannten Heiden als Natur, als die Mutter Erde verehrt. Sie (heute sagen wir einfach „unser Planet“) war bereits in der Frühzeit als Spenderin allen Lebens anerkannt und hatte somit viele Namen und Gestalten.

Aus der Erde gehen wir hervor, die Erde ernährt uns, in die Erde kehren wir wieder zurück. Die Erde bringt also Geburt, Leben und Tod.

Das ist die Dreiheit der vorgeschichtlichen Großen Muttergöttinnen.

 

Als dann durch das Christentum und andere sogenannte Weltreligionen der alte Glauben verdrängt wurde, ging das alte Wissen meist in Geheimkulten der neuen religiösen Gruppen auf. Die Bekanntesten unter Ihnen waren die Essener, die Ismaeliten, die Katharer, die Waldenser und die Assassinen. Das Geheimwissen vieler dieser Organisationen wurde später durch die Anhänger eines christlichen Ordens zusammen gefasst, im Orden der Tempelritter. (Sofern Ihnen die Tempelritter und ihr Wirken kein Begriff sind, schlagen sie bitte im Lexikon nach oder recherchieren entsprechend.)

 

Um die Tempelritter rankt sich auch der Begriff Baphomet, den diese angebetet haben sollen und deshalb durch päpstlichen Erlass aufgelöst und verfolgt wurden. Anfang des 20. Jahrhunderts fand der Orientforscher Edmund Meyer eine dem Baphomet ähnliche Figur, welche in das altbabylonische Reich datiert wurde. Daraus lässt sich nun ableiten, dass in diesem Begriff zwei babylonische Wörter stecken. „Bab“ und „Kome“. Bab bedeutet Tor und Kome soviel wie Lichtstrahl: Also „das Tor zum Lichtstrahl“. In ihm sind wieder die männlichen und weiblichen Ilu - Kräfte der Babylonier vereint. Wenn diese beiden Ilu - Kräfte vereint werden, entsteht daraus die allschöpferische Göttlichkeit, die „Iluhe“, die „Schwarze Sonne“. Dabei spielt die hüftlange Haarpracht der weiblichen Seite, in Erinnerung an Ischtar, eine wesentliche Rolle. Sie dienen zum Empfang der Ilu - Schwingungen. Es werden die beiden Urelemente zusammengeführt, um aus deren Gegensätzlichkeit die Schöpfung entstehen zu lassen. Die Figur des Baphomet soll aber nicht nur die symbolische Bedeutung der Schwarzen Sonne ausdrücken, sondern in einem Ritual auch die Ilu - Schwingungen empfangen und den gebündelten Strahl auf den Astralkörper des Menschen übertragen. Der Astralkörper ist im Gegensatz zum mineralisch, grobstofflichen Körper, der innere Seelenleib, der durch den Iluhe - Strahl neue Impulse erhält. Mit Hilfe der Baphometfigur haben die Templer unter Umständen die unsichtbare, magische Kraft der schwarzen Sonne gelenkt.

 

In esoterischen Kreisen ist man heute der Meinung, dass im kommenden Wassermannzeitalter ( s. auch http://www.terraner.de/wassermann.html ) die Strahlen der Schwarzen Sonne eine starke Kraft besitzen werden und von allen Menschen empfangen werden.

 

Nachstehend noch das Symbol der Schwarzen Sonne.
JKS / 04.2006 – 08.2013                                                                                             image006.jpg 


                                                                                                                      > zurück zum Seitenanfang      
                                                                                                                      > zurück zur Terraner.de – Auswahlseite Aktuelles               

 

 

Es gibt / gab ein zweites Ischtar-Tor!

In der Nähe der altpersischen Residenzstadt Persepolis haben Archäologen jetzt ein zweites Ischtar-Tor gefunden.
Die Kopie des babylonischen Monuments ist 2500 Jahre alt – und gilt als eine Sensation.

 

Lesen Sie direkt hier:

http://www.wissenschaft.de/kultur-gesellschaft/archaeologie/-/journal_content/56/12054/15078023/

 

JKS / 12.2016