Braunlage – Wurmberg - Hexentreppe / Deutschland:                                                                                                                                                      

 

                          
                
Bild 1                                                                                             Bild 2                                                                                   Bild 3

 

Fast vollkommen unbeachtet von den meisten Besuchern befinden sich auf dem Wurmberg (971 m ü. NN) im Harz, oberhalb von Braunlage, die Reste einer mystischen Kultplatzanlage. Man erreicht die Anlage heute recht bequem, indem man nur ein paar Schritte von der erst vor wenigen Jahren erneuerten Seilbahn entfernt, bereits auf die heute nur noch fragmentarisch vorhandenen Ruinen trifft.

 

In den Bildern oben sieht man einen Teil der am Osthang des Berges befindlichen ca. 240 Meter langen „Hexentreppe“ (Bild 1 und Bild 2), die in 890 m Höhe am Berghang beginnt und dann 80 Höhenmeter bis zum Gipfel aufsteigt. Sie wird auch oftmals als Heidentreppe bezeichnet und auf dem Gipfelplateau dann in einem Weg aus Steinen (Bild 3) zum eigentlichen Heiligtum weitergeführt. Dieses stellt sich in einem aus Stein gefassten „Thingplatz“ (Bild 3-Hintergrund und Bild 4) dar, der wahrscheinlich im Ursprung noch von einer Wallanlage oder Menhiren umsäumt wurde. Das gesamte Gipfelplateau wurde zum Bau dieser Anlage sehr aufwendig gerodet und eingeebnet. Die gesamte Kultstätte erstreckte sich über eine Länge von ca. 1,3 Kilometer. Der größte Teil der ursprünglichen Anlage wurde Anfang des 20. Jahrhundert beim Bau der Wintersportanlage leider zerstört. Die jetzt sichtbaren Reste wurden erst um 1960 wieder freigelegt. Auch die jetzt vorhandene Bewaldung stammt aus dieser Zeit. Weitere Zerstörungen der Anlage brachte vor wenigen Jahren ein Neubau der auf dem Gipfelplateau vorhandenen, in Wintersportkreisen recht berühmten Wurmberg-Skisprungschanze mit sich. In der Folge ist die Hexentreppe von oben eigentlich nur noch sehr schwer aufzufinden. Hinzu kommt das die Treppe durch Wildwuchs von Gräsern, Sträuchern und Bäumen in den Sommermonaten fast vollständig verdeckt wird. Ursprünglich führte der gepflasterte Weg von der Treppe bis zum Thingplatz, an einem auf dem Plateau befindlichen Dolmen oder kleinen Steinkreis (genaues ist nicht überliefert) vorbei. Heute ist davon allerdings nur noch weniger als ein viertel vorhanden, da diese Steinsetzung bereits vor Jahrzehnten dem dort jetzt vorhandenen Restaurant und der Sprungschanze weichen musste. Aber auch diese gerade noch vorhandenen Reste lassen sich nur erahnen, da sich offenbar niemand die Mühe macht die umgestürzten, von Pflanzen überwucherten, teilweise halb zugeschütteten Steine freizulegen und entsprechend darauf hinzuweisen. Vor diesem Hintergrund ist es nahezu lächerlich, dass eine Umzäunung und ein Hinweisschild das Betreten des noch vorhandenen Pflasterweges und des Thingplatzes im Namen der Niedersächsischen Landesregierung verbieten. Ebenso wurde ein ursprünglich vorhandener zweiter, in nordwestliche Richtung weisenden Steinweg, der dann in einem weiteren Ringwall / Steinkreis endete, nach Ausgrabung nicht erhalten.

 

Weiter unten im Wald, ca. 100 m vor dem Beginn der Hexentreppe und am Rande einer Lichtung, befindet sich noch ein kleiner Menhir (Bild 5). Vielleicht diente dieser in der Zeit nach Errichtung der Anlagen dem eingeweihten Priester als Wegweiser oder dem unerwünschten Wanderer als Warnung das Heiligtum zu betreten.

 

 

             

   Bild 4                                                                                                                                   Bild 5

 

Der Sage nach rasteten die Hexen auf dem Gipfel des Wurmberges (Bild 6) ehe sie den Weiterflug zum nahen Brocken (Bild 7) wagten. Aber es ist durchaus auch möglich, dass die Vollmond- und Walpurgisnachtfeiern hier auf dem Wurmberggipfel stattgefunden haben und der nicht mehr sehr weit entfernte Brocken dabei nur eine Nebenrolle hatte. Einen nachgewiesenen, vorchristlichen Kultplatz kann jedenfalls nur der Wurmberg vorweisen. Der Name Wurmberg deutet ja auch auf eine mythologische Bedeutung hin, auch wenn diese in den Harzer Sagen nicht unbedingt überliefert oder erhalten wurde.

So ist die folgende Wortableitung /Überleitung sicherlich nicht völlig undenkbar und wirft gänzlich neue Gedanken in die Diskussion um die ursprüngliche Bedeutung der Harzes Wurmberges:

Wurmberg ®  Lindwurm ® Drachen ®  übergroße Schlange ® . fliegende Schlange (bekanntes Synonym für die fliegenden Fahrzeuge der alten Götter) ® gefiederte Schlange ® Gott Federschlange ® Quetzalcoatl (bek. Aztekengott) oder Kukulkan (bek. Mayagott) ® Pyramide zu Ehren des Kukulkan ® Walburga (Göttin der Germanen) ® Walpurgisfeier = Walburga-Feier [*] ® Wurmberg - Kultplatz zu Ehren der Göttin Walburga

 

                     

                           Bild 6                                                                                                                                                                                 Bild 7                                   

zur Auswahlseite:          

 

[*] Walburga = Berg- und Fruchtbarkeitsgöttin der Germanen. Die erste Ernte wurde ihr zu Ehren als Dank für den gewährten Schutz während des Maienfestes und in der später sogenannten Walpurgisnacht (der Nacht in den Mai) dargebracht. Sie schützte die Germanen und ihre Felder und galt auch als Göttin der Stürme und Berge.

 

 

Weitere, interessante Kraftorte im Harz findet man auch hier: http://www.wassermannzeitalter.de/21.html

 

JKS / 1979-2003 / 2009