Gran Canaria - Los Azulejos

 

Ist man in den Bergen Gran Canarias unterwegs, sieht man an mehreren Stellen eine einmalige Naturerscheinung. Inmitten von Braun- und Ockerfarben der Felswände befinden sich grüne bis leicht blaue, überwiegend aber hellgrüne Einfärbungen.

 

                

 

 

Großflächige Felsen mit dieser Farbgebung findet man im Südwesten Gran Canarias, an der Straße GC-220, die von Mogán und San Nicolás de Tolentino führt.

Schon von Weitem erkennt man deutlich dort die in vielen Farbschattierungen leuchtenden Felswände. Zum Anfassen nahe kommt man dann an der Ausschilderung „fuente de Los Azulejos“. Einen guten Überblick über die gefärbten Felsen entlang der Straße hat man auch von einer kleinen Raststation aus, wo Erfrischungen, Snacks und Obst verkauft wird.

 

 

 

 

 

 

Diese Farbgestaltung der Natur ist das Ergebnis von Erosion. Die hellgrünlich-türkisen Schattierungen sind auf Eisenhydrat zurückzuführen.
An den rötlichen Stellen macht sich dagegen Eisenoxid bemerkbar. Die violetten bis dunklen Bereiche zeugen von Basalt, die gelben von Schwefel.
Je nach Sonnenstand treten die Farben mal intensiv und mal blass hervor.

 

Übrigens die Bezeichnung für diese blaugrünen „Los Azulejos“-Felsverfärbungen wird nicht vom spanischen Wort „azul“ – blau abgeleitet,
sondern vom arabischen Wort „al zulayi“, was „polierter Stein“ bedeutet, denn auf dem spanischen Festland gibt es noch aus der Maurenzeit
blau bemalte Keramikfliesen. Das Aussehen erhielt das Vulkangestein durch hydrothermale Veränderungen bei der Entstehung.
Das Felsgestein kam mit aufsteigendem Wasserdampf in Kontakt, bevor es zur Oberfläche gelangte. So lagerte sich Eisenhydrat im Felsen ab
und die grünliche Verfärbung entstand.

 

Ähnliche verfärbte Felsen findet man auch auf Teneriffa im Teide-Nationalpark.

 

Es gilt als sicher, dass auch die Guanchen, die kanarischen Ureinwohner, diese Felsen als besonders ansahen und so können die farbigen
Felsen „Los Azulejos“ durchaus als Kultplatz gelten!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ganz in der Nähe von San Nicolas, im Westen der Insel, befindet sich noch ein relativ neu errichteter, spektakulärer aber sehr windiger Aussichtspunkt. „Mirador el Balcon“ (Aussichtspunkt Balkon).

Er befindet sich im äußersten Westen von Gran Canaria und hängt über dem Meer, direkt an der Steilküste. Vom Balkon aus hat man einen freien Blick auf den Atlantik und auf

die dortigen, fast steil abfallenden Felswände. In Richtung Landesinnern blickt man auf das Tal La Arena und die weite, grüne La Aldea de San Nicolás.

 

     

 

Ein kleiner Parkplatz dort an der Straße GC-200 verfügt über Informationstafeln und ist ein lohnender Stopp während einer Inselrundfahrt. Ein moderner Kultplatz kann man durchaus sagen!

 

 

 

Wer erwartet schon ein Dolmen auf Gran Canaria?

 

Hier als Kunstwerk in der Mitte eines Kreisverkehrs, nahe bei Puerto Rico im Süden der Insel,

beweisen die Spanier damit durchaus ihr Geschichtsbewusstsein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

JKS / 03.2024