O K -
Opel Kadett B Sport / Baujahr 11.1972,
44 KW / 60 PS bei 5400 UpM aus 1187 ccm, Automatikgetriebe,
in 14 Sekunden von 0 auf 100,
Höchstgeschwindigkeit
ATS-Classic-5 Sternfelgen 6x13
mit 185/70er Reifen,
H-Zulassung seit 2006 /
H-Zulassung in Berlin seit April 2009
nächste Hauptuntersuchung /TüV): 06.2022
Zustandsnote: 1,7
Eine Dokumentation über den Kauf, die Rettung, die Restaurierung und den
Erhalt bis zum Verkauf eines Automobils.
von Joachim K. Schmidt (JKS)
Dieser Opel Kadett B
Sport war über 11 Jahre in meinem Besitz.
Nachstehend lesen
Sie einen Bericht über alle Verbesserungs- und Restaurationsarbeiten, die in
den 11 Jahren durchgeführt wurden.
Historische Automobile
haben sehr viel mehr Ausstrahlung als moderne Varianten dieser Spezies.
Technische Spielereien machen zwar großen Spaß und immer größere Felgen, immer
tiefere Spoiler, immer weiter optimierte Fahrwerke und immer bessere
Audioanlagen sind schön anzusehen und gehören irgendwie auch zum modernen
Autoleben dazu, aber dem Charme eines historischen Fahrzeuges hat dies alles
nichts entgegenzusetzen.
Diesen Charme wollte ich
wieder selbst erleben und kaufte mir im April 2009 einen zu diesem Zeitpunkt
fast 37 Jahre alten Opel Kadett B.
Warum einen Kadett B? Mit einem derartigen Fahrzeug (Baujahr 1968) habe ich
bereits von April 1974 bis Sommer 1976 meine ersten Erfahrungen als
Führerscheinneuling gemacht und dachte mir, dass man nach so langer Zeit auch
mal wieder heutzutage diese Autos fahren sollte. Auch ein Fernsehbeitrag, in
dem ein solcher Wagen restauriert wurde, trug zur Idee und zum Entschluss bei.
Angebote gab es genügend - nur die meisten waren schlecht erhalten, verbastelt und zum Teil gar schwer entstellt. Kurz gesagt -
viele dieser Fahrzeuge wären nur mit sehr viel Aufwand und Kosten - wenn
überhaupt - wiederherzustellen. Wenn einzelne Fahrzeuge dann halbwegs brauchbar
erschienen, stimmte oft die Farbe nicht, die zwar zeitgenössisch für die 1960er
und 70er war, aber zumindest mir heute im Auge beißt (so z. B. Badezimmerblau).
Eine komplette Neulackierung wäre auch sehr aufwendig und kostenintensiv
gewesen. Mir schwebte eher ein bereits restaurierter Wagen vor, bei dem nur
noch wenige Restarbeiten erforderlich sind. Auch ein sehr gut erhaltener
Original-Kadett wäre natürlich schön gewesen. Meine Suche dehnte ich via
Internetz gar bis in die Schweiz und vor allem auch nach Österreich aus. Den
Richtigen fand ich dann dennoch in Deutschland - südwestlich von Hamburg, in Wenzendorf. Diesen weiter unten noch genau abgebildeten,
wunderschönen O K (Opel Kadett) aus dem Jahre 1972 habe ich dort am 11. April
2009 zu einem guten Preis gekauft.
Die Adam Opel AG hat den
Kadett B im September 1965 als Nachfolger des Kadett A vorgestellt und bis 1973
zusammen mit dem Olympia A über 2,7 Millionen Mal gebaut. Er gilt damit als
eines der erfolgreichsten Opel-Modelle.
Die Grundkonstruktion
(Fahrwerk/Motor/Getriebe) übernahm auch der Sportwagen Opel GT. Der Kadett B LS
war die Basis für den luxuriösen Ableger Olympia A, der sich äußerlich durch
einen anderen Frontgrill vom B-Kadett unterschied. Der bereits beim
Vorgängermodell benutzte Slogan „Opel Kadett kurz gesagt O. K.“ wurde auch beim
Kadett B weiterverwendet. Anfang der 1970er Jahre erschien dann auch der
Werbespruch „Opel Kadett. - Das Auto." Ein weiterer Werbespruch aus der
Zeit, der die Überlegenheit des Kadetts herausstellte, war: „Es ist nun mal so. …“ Diesen fand ich
nach Übernahme als „Handzettel“ im Handschuhfach meines Kadetts vor und konnte
mich dann auch daran erinnern, ihn aus alter Zeit zu kennen.
Übrigens: Der Kadett gilt
als Sportwagen. Ein Sportwagen unterscheidet sich in Leistung, Straßenlage und
Erscheinung von allen anderen Fahrzeugen. Sicher gibt es nützlichere Fahrzeuge,
aber kein anderes Auto vereint Leistung und Design so eindrucksvoll wie ein
Sportwagen. Heute mag man das angesichts der Motorleistung belächeln, dennoch
ändert es nichts daran, dass gerade der Opel Kadett B seinerzeit ein begehrter
Sportwagen war, der sich mit besseren Leistungen vom Durchschnitt abhob und
dabei dennoch „bezahlbar“ blieb.
Wer etwas mehr zur
Geschichte der Opel Kadett B - Baureihe erfahren möchte kann dies im Internetz
nachlesen: z. B. http://de.wikipedia.org/wiki/Opel_Kadett_B
Anhand noch vorhandener
Papiere kann die Geschichte MEINES OK nachvollzogen und belegt werden. Er wurde
1972 in Hamburg gekauft und erhielt das Kennzeichen HH-ZD 166. Bereits im
Februar 1973 wechselte der Kadett die Besitzerin, blieb aber in Hamburg. Nach
nur einem weiteren Jahr, also im Februar 1974 wurde er abermals innerhalb
Hamburgs verkauft. Erst im August 1988 wurde er dann in den Landkreis
Winsen/Luhe an ein Autohaus verkauft. Sein Kennzeichen war jetzt WL-AK 621. Aus
Erzählungen des Verkäufers habe ich erfahren, dass das Fahrzeug dort nur sehr
wenig bewegt wurde und eher als Ausstellungsstück im Fenster des Händlers
stand. Während seiner Hamburger Zeit soll der Kadett ebenfalls nur sehr wenig
gefahren worden sein und wurde auch nur innerhalb des Familienkreises
weiterverkauft. Belegbar sind diese Angaben durchaus anhand des mir in
Fotokopie vorliegenden alten Pappfahrzeugbriefes und aufgrund der darin
ersichtlichen Daten über vorübergehende Stilllegungszeiten ist anzunehmen, dass
der Wagen tatsächlich nur wenig im Verkehr unterwegs war. Im Juni 1995 hat
„mein“ Verkäufer den Wagen - als nun fünfter Besitzer gemäß den Eintragungen im
Kfz.-Brief erworben. Der Kadett erhielt das Kennzeichen WL-BZ 171. Im Zeitraum
Sommer 1995 bis September 2006 wurde dann entsprechend restauriert.
Neulackierung des gesamten Fahrzeuges, neue Stoßstangen vorn und hinten, ein
neuer mittlerer Auspufftopf, Unterbodenschutz, Hohlraumkonservierung, neue
Bremsklötze vorn, neue Trommelbremsbelege hinten, Generalüberholung der
Automatik. Dann erhielt er im September 2006 eine H-Zulassung und ein neues
Kennzeichen WL-EZ 72H und wurde weiterhin nur noch recht selten im Sommer bei
schönem Wetter für kurze Ausfahrten bewegt. Der Kadett wurde auch nach dieser
Restauration immer gut gepflegt und wurde immer soweit erforderlich gewartet
und repariert. Das Fahrzeug stand beim Verkäufer immer in einem trocknen, gut
belüfteten, garagenähnlichen Unterstand. Aufgrund dieser Fahrzeuggeschichte ist
der Original-Kilometerstand von 58.461 bei meiner Übernahme durchaus
realistisch und glaubhaft. Selbst bei einem Stand von
Somit bin ich jetzt also
der stolze Eigentümer dieses wunderschönen Opel Kadett B, der genau meinen
Vorstellungen entsprach – Originalzustand, bzw. gut restauriert, nur noch Restarbeiten
erforderlich. Eine Zulassung als historisches Fahrzeug mit so genanntem
H-Kennzeichen war ja bereits vorhanden und eine Umschreibung auf meinen Namen
war somit völlig problemlos. Der Wagen fährt somit versicherungs- und
steuerermäßigt durch die moderne Welt - einschließlich aller Umweltzonen in den
Großstädten. Auch von mir wird er nur für gelegentliche Ausflüge bei schönstem
Sonnenwetter genutzt und steht warm und trocken in einer Sammelgarage, die sich
in unmittelbarer Nachbarschaft zu meiner Wohnung befindet.
Von mir vorgenommene
Restaurierungen und Verbesserungen sind weiter unten, direkt bei entsprechenden
Fotos beschrieben.
Das neue Nummernschild B
NN 1972 H, das OK am 14. April 2009 erhalten hat, ist genau auf meinen Kadett
abgestimmt. B natürlich für Berlin, NN für nicht neu, 1972 gleich
Baujahr und H für historisch. (Was ist ein H-Kennzeichen? – Erklärung dazu am Ende dieses Berichtes.)
Übrigens war 1972 nicht
nur deshalb ein bedeutendes Jahr, weil der O K in Bochum von Band lief, außerdem
ist für 1972 – vor 37 Jahren – noch folgendes festzuhalten:
All dies sind Ereignisse
(nur eine kleine Auswahl), die uns bis heute bewegen und ohne die unsere
moderne Welt nicht denkbar wäre.
Jetzt aber einige Fotos, die alles am
und im Fahrzeug dokumentieren:
Der Kadett noch in seiner alten Heimat … … auf dem Weg nach Berlin …
und hier bereits bei mir mit Berliner
Zulassung. Sein Standplatz in der Tiefgarage.
Nachdem Zulassung und
Versicherung auf meinen Namen abgeschlossen waren, wurden weitere, zum Teil
auch umfangreiche Umbau- und Restaurationsarbeiten vorgenommen:
So wurde die noch im
Kadett Armaturenbrett vorhandene Zeituhr gegen ein Original-Drehzahlmesser vom Rallye- /
Sport-Kadett (über Internetz in Dänemark bestellt) getauscht und auch der Innenraum
des O K wurde von mir verschönert. Unter anderem habe ich selbst aus
verschiedenen Einzelteilen eine Mittelkonsole
konstruiert und eingebaut. Auch diese Konsole orientiert sich am Rallye-Kadett
bzw. Kadett Sport und nahm eine Zeituhr
und ein Voltmeter auf. Zusätzlich
wurde hier noch ein moderner Warnblinkschalter
integriert der auch von der Beifahrerseite erreichbar ist und damit der
Sicherheit dient.
Armaturentafel - vorher Handschuhfachdeckel - vorher
Drehzahlmesser statt Uhr Handschuhfachdeckel – nachher.
Armaturentafel mit Drehzahlmesser und einer
zweiten Gesamtansicht nach Neugestaltung.
Schalterleiste für Nebelleuchten vorn
und hinten
Die konstruierte Mittelkonsole mit
Zusatzinstrumenten / Die vorhandenen Lautsprecherboxen auf der
Hutablage erhielten
und Warnblinkschalter. Darüber in der
Steckdose / ein stärkeres Innenleben (20 statt nur 5
Watt) und so wie die Hutablage
eine zeitgenössische
Rallye-Kartenleselampe. / einen neuen mattschwarzen Lack.
Restauriertes Handschuhfach von innen. Die fast tadellosen Sitze, benötigen vorerst
keine Bearbeitung.
Das Handschuhfach wurde
komplett neu ausgelegt und es wurde außerdem noch eine weitere
12-Volt-Steckdose verlegt. Somit lassen sich verdeckt diverse Zusatzgeräte
betreiben ohne nach außen hin die zeitgenössische Kadett-Nostalgie zu
verlieren. Außen wurden ein manueller, zeitgenössischer „Tageskilometerzähler“,
ein Hinweisschild aus den 1970er Jahren, ein Opel-Emblem und der
Original-Kadett-Handschuhfach-Schriftzug angebracht.
Zum Teil hatte ich diese Accessoires noch, zum Teil
konnten über das Internetz noch Originale erworben werden.
Die Sitzpolster hatten nur
leichte Verschleiß- oder Altersspuren und müssen somit vorerst nicht bearbeitet
werden. Die Sitzfedern knarren zwar etwas ohne dabei wirklich zu stören und
könnten deshalb in einiger Zeit aufbereitet werden.
Im mehr als geräumigen
Kofferraum wurde der unebene Unterboden
durch eine Holzplatte von mir geglättet. Der Kofferraum hat dann immer noch
ein Volumen, das viele moderne Automobile nicht erreichen - Kadett Kenner werden
wissen wovon dir Rede ist. Der rechts im Kofferraum stehende Tank bekam eine
neue Lackierung und im unteren Bereich zwei Gummileisten zum Schutz vor im
Kofferraum verrutschender Ladung. Der gesamte Kofferraum bekam dann noch einen
Teppich spendiert.
Der bereits zum Lackieren vorbereitete Tank und hier nach der Behandlung – davor die
verlegte Kofferraum-Holzplatte.
Der neue, fertige Kofferraum - -
restauriert und verbessert.
Zum Vergleich - ein Foto vom alten
Kofferraum.
OK von JKS / 11.04. – 02.05.2009
Für die Versicherung
musste eine neue Kurzbewertung erstellt werden, da die vorhandene Begutachtung
vom Vorbesitzer mit 2 ½ Jahren bereits zu alt war. Diese Kurzbewertung habe ich
bei der DEKRA machen lassen. Im Ergebnis: Mein OK wurde wieder mit einer Zustandsnote 2 bewertet.
OK von JKS / 05.05.2009
Die Türen wurden mit
jeweils zwei Chromleisten verziert. Die hatten Kadett L und LS serienmäßig.
Außerdem wurden Ablagenetze angebracht.
OK von JKS / 05.05.2009
Als ich den Kadett im
April 2009 übernommen habe, präsentierte er sich noch ohne Leichtmetallfelgen
auf den Original Opel-Stahlfelgen (5x13) mit Radkappen. Bereits einige Wochen
vorher hatte ich mir zeitgenössische ATS-Classic-5
Sternfelgen in der Größe 6x13 besorgt. Ich holte Sie mit leichten
Gebrauchsspuren in Hoechstadt / Nordbayern (Franken)
für einen guten Preis ab und restaurierte und lackierte sie dann selbst. Es
wurden dann 185/70er Reifen aufgezogen und am Kadett montiert. Gegenüber den
Serienreifen (155er) steht er nun etwas breiter (
Die Serienbereifung 155 SR 13. Die ATS-Felgen vor den Der Kadett –
jetzt mit 185/70 HR 13
Schleif- und Lackierarbeiten auf restaurierten ATS
6x13 LM-Felgen.
OK von JKS / 08.05.2009
Heute war der Kadett bei
den Oldtimertagen Berlin-Brandenburg. Er war der einzige Vertreter in der
Kategorie Kadett Limousine. Außer ihm war nur noch ein anderer Kadett, ein
1966er Kiemen Coupe, da. Es war das erste Mal, dass er bei einer solchen
Veranstaltung ausgestellt wurde. Er wurde auch dort von vielen Besuchern
bewundert und bestaunt.
s. auch: http://www.oldtimertage.de/
OK von JKS / 09.05.2009
Auch der Motorraum und die
1200er Maschine wurden verschönert und weiter restauriert.
Nach einer kompletten
Motorwäsche erhielt der Motor nicht nur einen Sportluftfilter, auch neue
Benzin-, Luft- und Wasserschläuche, neue Zündkerzen, sowie neue (blaue)
Zündkabel, da die alten Teile alle im Laufe der Jahre doch schon sehr
mitgenommen aussahen und teilweise porös waren. Auch der Kühler und einzelne
Motorteile bekamen einen neuen Lack. Die Kabelbäume wurden in
Chromschlauchhüllen verpackt. Batterie, Heizungskasten, Waschwasserbehälter u.
a. kleinere Teile bekamen eine neue Lackierung oder Verkleidung. Der vorher
recht unordentlich wirkende Motorraum, sieht jetzt viel übersichtlicher und
moderner aus. Dies ohne die historische Originalität zu verlieren.
vorher
…
nachher.
OK von JKS / 08. – 16.05.2009
Vorne wurden am Kadett
auch noch weiße Blinklichtkappen nachgerüstet. Die hatten seinerzeit bereits seine
Brüder in Italien und Frankreich. Ja, der Kadett war somit Vorbild für heutiges
Blinkerdesign. Da dafür aber bei uns keine passenden,
gelben Glühbirnen (Soffitten 18 Watt) zu erhalten sind, habe ich weiße Birnen
mit gelben Glühlampenlack selbst bemalt. Ergebnis: Blinkt wunderbar und erfüllt
die Bedingungen der StVo.
OK von JKS / 16.05.2009
Zum Vergleich - Pedale vorher.
Da neue Pedalgummis nicht
zu erhalten waren, wurden dem Kadett
heute neue Pedale aus schwarz eloxiertem Aluminium verpasst.
Die sehen fast aus wie Gummis – also bleibt alles „zeitgenössisch“.
Außerdem bekam er eine
neue Hupe. Die vorhandene klang irgendwie nach „Husten“ – aber nicht nach Hupe.
Sie klang weder historisch alt, noch zeitgenössisch. Die neue hat einen guten
Klang, der in die 1970er als auch in die moderne, heutige Zeit passt (ohne
Foto).
Nachdem die Schalter für
Nebellicht vorn und hinten bereits verbaut waren (s. oben), fehlten dem O K
noch die passenden, zeitgenössischen Leuchten. Eine entsprechende
Nebelschlussleuchte habe ich nunmehr im Internetz auftreiben können, bestellt
und nach Lieferung sofort montiert.
OK von JKS / 22.05.2009
Anfang der Woche war der
Kadett in der Werkstatt zum Ventile einstellen, Zündung einstellen, Motoröl-,
Getriebeöl- und Bremsflüssigkeits-Wechsel.
Auch das Kühlwasser wurde noch mal erneuert. Ob nun aufgrund der
Wartungsarbeiten und der o. g. Motorrestaurationen oder weil er es eben einfach
kann - auf dem Berliner Autobahnring hat er jedenfalls heute 145
Stundenkilometer (nach Tachoanzeige) geschafft und dies bei nur 5300 UpM. Gemäß Drehzahlmesser war bis zur Höchstdrehzahl also
noch Luft.
Fast 37 Jahre alt – also
ein Greis im Autoleben – und noch immer für die Leistungen bereit, die das
Opel-Werk in Bochum ihm mitgegeben hat.
OK von JKS / 23.05.2009
Die Haltegriffe an den
B-Säulen waren nach 37 Jahren etwas abgegriffen und vergilbt.
Sie erhielten einen neuen Bezug aus schwarzem Stoff. Sieht jetzt eleganter und
moderner aber dennoch zeitgemäß aus.
OK von JKS / 28.05.2009
Heute war wieder
Oldtimertreffen - in Paaren im Glien - nahe bei
Berlin. Dieses Jahr nun erstmals im eigenen Oldtimer. Dieses Treffen haben wir
schon in den Vorjahren besucht. Hier habe ich u. a. Inspirationen und Ideen
erhalten, mir mal selbst einen Oldtimer anzuschaffen.
Auch hier wurde der O K
von zahlreichen Besuchern bewundert. Viele von Ihnen, wie auch ich noch im
letzten Jahr, erinnerten sich an ihre Jugend und schwärmten von alten Zeiten,
als sie selbst noch so ein Fahrzeug hatten.
s. auch: http://www.dieoldtimershow.de/
OK von JKS / 30.05.2009
Der O K hat jetzt endlich
auch Nebelscheinwerfer erhalten. Nach langer Suche habe ich die historisch
passenden von Hella, die bereits in den 1970er Jahren auch an vielen
Kadett-Fahrzeugen zu finden waren, dann auf dem Oldtimer-Teilemarkt in Paaren
im Glien gefunden und selbstverständlich gleich
montiert.
Die passenden,
zeitgenössischen Abdeckkappen gab es dann wieder im Internetz.
OK von JKS / 31.05.2009 / 12.06.2009
Den ebenfalls vergilbten Sonnenblenden
im Innenraum waren die 37 Jahre doch anzusehen bzw. anzufühlen. Das Innenleben
wirkte beim Anfassen von außen wie Stroh. Außerdem waren sie für den inzwischen
vorhandenen Panorama-Innenspiegel etwas zu groß. Ein Sattler hat sie in der
Form angepasst, neu befüllt und dann mit Kunstleder bezogen.
… vorher …
nachher
OK von JKS / 05.06.2009
Der Unterboden ist
tadellos – wurde bereits vom Vorbesitzer restauriert und gepflegt.
Nur etwas Flugrost am
Differenzialdeckel und am hinteren Stabilisator musste beseitigt werden.
Anschließend wurden beide Teile noch mit neuem, schwarzem und rotem Lack
versehen. Das hier auch erkennbare Auspuffrohr ist soweit dicht und stabil und
muss zunächst nicht erneuert werden. Allerdings musste der Auspuff-Endtopf abgedichtet werden (ohne Bild).
vorher nachher
An der Vorderachse mussten
die Lager des Stabilisators erneuert werden. Auch keine große Sache, die
ebenfalls mit nur wenig Einsatz behoben wurde.
Auch der vordere
Stabilisator erhielt anschließend noch einen neuen, roten Anstrich.
… vorher …
nachher
OK von JKS / 02.06.2009 – 12.06.2009
Auf den Fahrten zu den
Oldtimertreffen waren wir zu Dritt unterwegs. Da dies wahrscheinlich häufiger –
und nicht nur aufgrund einer Fahrt zu einem Treffen – vorkommen wird und wir
sicherlich auch mal zu viert fahren werden, habe ich mich entschlossen auch auf
den Rücksitzen wenigstens 2 statische Sicherheitsgurte einzubauen. So vermeidet
man dann Diskussionen mit den „Ordnungshütern“. Serienmäßig hat der Kadett ja
nur auf den Vordersitzen Sicherheitsgurte, dort allerdings Automatikgurte.
OK von JKS / 12.06.2009
Bereits beim Kauf war ein
historisches Radio (von Philips) aus den späten 1970er Jahren eingebaut.
Allerdings war der Klang trotz der stärkeren Lautsprecher (s. oben) nicht so,
dass man das Radio gerne eingeschaltet hat. Ein Original-Opel-Radio (mit
Blaupunkttechnik) aus den 1970er Jahren war im Internetz sehr günstig zu
bekommen. Über einen Anschlussadapter an die Radio-DIN-Buchse (auch die fehlte
am Philips-Radio) auf der Rückseite kann man jetzt auch CD- und MP3-Spieler
verdeckt anschließen. Somit ist der OK auch audiotechnisch moderner geworden
und hat, wie es sein muss, seine Zeit nach außen hin nicht verlassen. Auch eine
Automatikantenne wurde nachgerüstet.
OK von JKS / 14.06.2009
Da es unseren Breitengraden
nahezu unmöglich zu sein scheint, tatsächlich einen ganzen Tag lang regenfrei
zu verbringen, musste trotz der festen Absicht mit dem Kadett nur bei schönem
Wetter zu fahren, wiederholt auf den Fahrten der Scheibenwischer benutzt
werden. Da das ständige, manuelle Ein- und Ausschalten ohne Intervall-Schalter
recht lästig ist, wurde ein solcher nachgerüstet. Diese Art der Schalter gab es
bereits ab Ende der 1960er Jahre - somit bleibt wieder alles historisch.
Zwischen Zündschloss und
Mittelkonsole ist der Schalter gut erreichbar.
OK von JKS / 20.06.2009
Heute wurden die Kotflügel
mit Hohlraumwachs und Spezialfett konserviert, da die Endpunkte, unterhalb der
Frontscheibe, immer anfällig für Restfeuchtigkeit sind. Dort kann jetzt die
nächsten Jahre auch weiterhin nichts rosten.
Die Fotos stellen den
Innenhohlraum oberhalb der Reifen in Richtung Frontscheibe nach der Behandlung
dar.
Linker Kotflügel in der
oberen Fotoreihe sichtbar, rechter Kotflügel in der unteren abgebildet. Die
hellen, feucht erscheinenden Stellen sind die noch nicht vollständig
eingezogenen / abgetrockneten Konservierungswachse und Rostschutzmittel. Das
rechts sichtbare Kabel und der Stab gehören zur Fahrzeugantenne.
Somit muss man sich um die
einzige nicht so ganz schöne Stelle am Kadett nicht wirklich sorgen. Ein
Lackpickel am linken Kotflügel ist also nur äußerlich und nicht das Resultat
von Durchrostung.
OK von JKS / 27.06.2009
Den Fensterdichtungen an
den beiden Türen waren die 37 Jahre schon recht deutlich anzusehen.
Auch waren sie manchmal bei
Fahrzeugwäschen nicht mehr zu 100% dicht.
Mit nur wenig Aufwand
wurden Sie ausgewechselt.
vorher
nachher
OK von JKS / 05.09.2009
Für den Fall der Fälle,
der hoffentlich niemals eintritt, hat O K jetzt auch einen Abschlepphaken.
Den hatte man seinerzeit
noch nicht so wie heute serienmäßig an Fahrzeugen verbaut.
OK von JKS / 26.09.2009
Heute habe ich begonnen im
Innenraum komplett neuen Teppichboden
zu verlegen.
Dieser soll so den
serienmäßig vorhandenen und bereits recht verbrauchten, unansehnlichen
Gummibelag ersetzen. Eine
weitere Wertsteigerung.
Alter Bodenbelag aus Gummi
Innenraum ohne Bodenbelag
Allerdings wurden, nachdem
der alte Gummibelag entfernt war, leichte Schäden in beiden Fußräumen
sichtbar. Jeweils um die im Bodenblech vorhandenen, mit einem Gummipfropfen
verschlossenen
Ablauflöcher hat sich Rost gebildet. Offenbar haben die undichten
Verschlusspfropfen Wasser eindringen
lassen und das hat die Bodenbleche im Laufe der Zeit dann angegriffen. Im
Beifahrerfußraum besonders
stark, da dort jemand in den vergangenen 37 Jahren auf die Gummipfropfen noch
unsachgemäß Dämmplatten
verklebt hat und dass eingedrungene Wasser „ungestört“ sich dort zwischen Blech
und schlecht verklebter
Dämmplatte aufhalten konnte ohne ablaufen zu können oder zu verdunsten.
Wahrlich keine fachgerechte Arbeit.
Schweißarbeiten in einer Fachwerkstatt wurden erforderlich.
Fußraum
links …
Fußraum
rechts …
… jeweils vor dem Schweißen.
Im linken Fußraum ist eine
Ecke links oberhalb des rechten Ablaufloches weggerostet.
Bei den im rechten Fußraum
erkennbaren schwarzen, leicht glänzenden Verfärbungen im Knick des
Bleches von der Bodenplatte zum Seitenschweller hin handelt es sich um die
angerosteten Bereiche.
Allerdings bereits nach einer Behandlung mit Rostumwandler. Bis auf zwei
Stellen ist das Blech aber
noch in Substanz vorhanden, also nicht komplett durchgerostet. Das große, runde
Loch im Bildvordergrund
ist das untere Ablaufloch ohne den Gummiverschlussstopfen.
OK von JKS / 03.10.2009
Den „Winterschlaf“ von
Anfang November bis Ende März wird der O K von nun an jedes Jahr in der
Sammeltiefgarage machen.
Ohne Batterie, gut
verpackt und staubgeschützt.
Für die Winter-Standzeit
wurden sogenannte Reifenschuhe angeschafft. Die stützen den Reifen auch
oberhalb der eigentlichen Standfläche und sollen so größere Standschäden an den
Reifen verhindern. Zusätzlich wird dazu noch der Luftdruck auf 3 bar pro Reifen
erhöht.
Die ersten Jahre in meinem
Besitz wechselte ich für diese Winterstandzeit immer noch die Räder. Die alten,
serienmäßigen, beim Kauf noch montierten Stahlräder (5Jx13) mit den 155er
Reifen fanden dafür als „Standräder“ Verwendung. Nach Anschaffung der
„Reifenschuhe“ waren die dann überflüssig und wurden an einen anderen
Kadett-Liebhaber verkauft.
In der Sammelgarage sind
insgesamt 14 Stellplätze, davon haben außer O K nur noch zwei weitere Fahrzeuge
eine „Oldtimer-H-Zulassung“ (ein Skoda und ein Opel Kapitän A). Ein weiteres
Fahrzeug, das den Status eines Klassikers hat, ein BMW 320i Cabrio der E30er-Baureihe
von 1989, ist inzwischen hinzugekommen und stellt einen würdigen Nachbarn des
Kadetten.
OK´s Oldie-Nachbarn im Laufe der Jahre
Doch zurück zu den
defekten Bodenblechen im vorderen Fußraumbereich:
Die erforderlichen
Reparaturarbeiten an den Bodenblechen mussten aufgrund des außergewöhnlich
langen, schnee- und eisreichen Winters
bis zum März / April 2010 aufgeschoben werden.
Im Zuge der Ende März in
einer Fachwerkstatt begonnenen Schweißarbeiten hat sich dann der Schaden als
größer wie ursprünglich angenommen erwiesen.
Es wurden im Fußraum vorn auf beiden Seiten komplett neue Bodenbleche und Teile
der Seitenschweller ersetzt.
Fußraum links …
Fußraum
rechts …
… jeweils nach den Schweißarbeiten
Bei den Schweißarbeiten
wurden links die anfälligen Bodenablauflöcher weggelassen und rechts zu 100%
abgedichtet, damit nicht wieder ein Angriffspunkt für Wasser und Feuchtigkeit
besteht. Auf der linken Seite wurde das komplette Bodenblech ersetzt, auf der
rechten Seite nur teilweise.
Außerdem wurde der neue
Unterboden nicht mehr mit Unterbodenschutz behandelt, sondern mit speziellem
Unterbodenwachs. Der konserviert den Unterboden noch besser. Zusätzlich
erhielten die Schweller und die Türen eine Konservierung mit Hohlraumwachs und
der gesamte restliche Unterboden wurde ebenfalls neu konserviert. OK wird
nunmehr weitere Jahrzehnte gut dastehen.
neuer Unterboden links
Auch die Kotflügel
erhielten bis hinein in die Endspitzen neuen Schutz.
Hier z. B. der linke Kotflügel
innen mit Blick Richtung A-Säule.
Nun, nachdem wieder alles
dicht und vor allem auch fachgerecht und sorgfältig repariert und restauriert
ist, kann im Innenraum der neue Teppichboden endlich verlegt werden.
OK von JKS / 08.04.2010
Mit dem Teppichboden ist
der Opel Kadett nun auch im Innenraum weitaus besser als er es serienmäßig
jemals war.
Innenraum mit neuem
Teppichboden
Der Teppich wurde so
verlegt, dass man einzelne Segmente hochnehmen kann, um so jederzeit an die
Bodenplatten zwecks Kontrolle heranzukommen. Jedes der Teppichsegmente
hat auch noch eine zusätzlich Dämmplatte auf der Unterseite.
OK von JKS / 15.04.2010
Um den Teppich im Fußraum
vorn links und rechts komplett bis an das Stirnblech zu verlegen, musste die
Armaturenbrettverkleidung vollständig entfernt werden. Diese wurde bei der
Gelegenheit gleich aufbereitet und modernisiert. Die innen verklebte,
altersschwache Dämmschicht wurde gegen eine neue getauscht, eingerissene
Plastikteile wurden mittels GFK von innen repariert und das ganze bekam noch
eine neue Außenhülle in Form von Teppich und schwarzem Lack. So wurden die
Reste des Bodenteppichs noch sinnvoll verwendet und überbrücken damit an der
Verkleidung fehlende Teile und Löcher.
alte
Verkleidung rechts – von innen und außen alte
Verkleidung links von außen …
… und hier von innen – schon mit
neuer Dämmung Verkleidung
links und rechts von außen nach der Restaurierung
Bei den nicht glänzenden
Stellen handelt es sich um die mit Teppichresten restaurierten, vorher
schadhaften oder fehlenden Bereiche. Deutlich erkennbar ist auch, dass die
linke Verkleidung mehr Reparaturaufwand benötigte. Der Teil der ursprünglich
den mittleren Teil des Armaturenbrettes abdeckte, wurde an der rechten
Verkleidung jetzt abgeschnitten, da er durch die im Kadett verbaute
Zusatzinstrumentenkonsole nicht mehr benötigt wird und der Konsole bisher sogar
etwas im Wege war.
… neue Verkleidung links und rechts wieder im Kadett
OK von JKS / 15.04.2010 – 17.04.2010
Übrigens: Der Opel Kadett ist jetzt inzwischen schon über
ein Jahr in meinem Besitz und wurde in dieser Zeit – wie ich meine – recht gut
repariert, verbessert und restauriert.
Neben den hier beschriebenen Arbeiten wurden außerdem noch einige Kleinigkeiten
geändert oder ausgetauscht, die hier nicht extra Erwähnung finden müssen.
An manchen Stellen wurde auch mal nur eine angerostete Schraube ersetzt.
Aber es gibt dennoch noch immer einiges zu tun.
Der Opel Kadett wurde noch
um einen Original 1960/70er-Jahre Rallye-Schriftzug am Heck und an den beiden
vorderen Kotflügeln ergänzt.
Im Innenraum wurde der
bisher im Handschuhfach liegende MP3-Spieler, der an die DIN-Buchse des
Autoradios angeschlossen ist, jetzt besser bedienbar auf das Armaturenbrett
verlegt.
Der vorhandene nicht als solcher genutzte Aschenbecher wurde dafür als
Aufnahmekonsole umgebaut. Wird der MP3-Spieler nicht genutzt kann die
Aschenbecherklappe geschlossen werden und es ist alles historisch im Original.
OK von JKS / 16.04.2010
Heute wurden am
Kofferraumdeckel und an der Motorhaube noch Spezielle Dämmplatten verklebt.
Durch diese Maßnahme wird
der Kadett nicht nur verbessert, sondern vor allem auch sehr viel leiser.
OK von JKS / 19.04.2010
Aufgrund des Alters und
durch die langen Standzeiten bedingt sind inzwischen auch die Stoßdämpfer müde
geworden.
Für viele noch
ausreichend, waren sie mir nicht mehr hart genug und im September hätten sie
sicherlich auch die Hauptuntersuchung (TÜV) nicht mehr geschafft.
Vier Bilstein-Sport
Gasdruck-Stoßdämpfer wurden eingebaut.
Wie verbraucht die alten
Dämpfer bereits waren, zeigte sich im ausgebauten Zustand - alle vier waren
frei von Hand bewegbar, was einer Nullwirkung gleichkommt.
Bilsteindämpfer hier
vorn links …
und hinten.
OK von JKS / 29.04.2010 - 30.04.2010
Im Zuge der o. g.
Teppicherneuerung mussten natürlich die Vordersitze ausgebaut werden. Bei
dieser Gelegenheit wurden diese gleich noch in eine Autosattlerei gebracht.
Dort wurden sie
aufgepolstert, verstärkt, im Innenleben modernisiert und mit schwarzem
Kunstleder bezogen.
Die Arbeiten beim Sattler
dauerten über 3 Wochen. Aber das Warten hat sich gelohnt, die Sitze sind wie
neu und somit auch für weitere Jahrzehnte gewappnet.
Nichts knarrt und
quietscht mehr und man sitzt jetzt sehr bequem.
OK von JKS / 12.04.2010 – 07.05.2010
Heute war der Kadett
wieder bei den Oldtimertagen Berlin-Brandenburg beim Meilenwerk Berlin.
Es war nun bereits das
zweite Mal, dass ich meinen eigenen Oldtimer dort präsentieren konnte. s. auch: http://www.oldtimertage.de/
OK von JKS / 08.05.2010
Jetzt mal eine kleine Anekdote
zur Ergänzung dieses OK-Berichtes. Sie trägt den Titel: Wenn Ahnungslosigkeit und Ignoranz auf historische Technik treffen!
Bereits seit einem Jahr, habe ich ja
die ATS-Classic 5-Stern-Felgen am OK montiert. Alles vorschriftsmäßig wie im
Felgengutachten verlangt und mit 185er Reifen
(Einzelheiten dazu s.
weiter oben).
Um diese Felgen nun
endlich auch in die Fahrzeugpapiere eintragen zu lassen fuhr ich am 12. Mai
frohen Mutes und wohl gelaunt zu einer Prüfstelle der Dekra in Berlin. In Erwartung, dass der Kadett dort wie bisher
überall Anerkennung und Zuspruch findet, erntete ich zunächst einmal herzhaftes
Gelächter der 4 Prüfer/„Sachverständigen“ (?), die gerade wohl alle auch lange
Weile hatten, als ich mein Anliegen vortrug und um Eintragung der Felgen bat.
Aufgrund meiner Antwort, dass wir bereits in den 1970er Jahren den Begriff
Tuning kannten und diese Felgen bereits seit 1973 im Handel sind und dies alles
auch im von mir mitgebrachten Gutachten steht, erbarmte sich einer der Vier
sein Gelächter zu unterbrechen und mit mir zum Fahrzeug zu kommen. Ohne
wirklich im Gutachten gelesen zu haben fragte er penibel nur die im Gutachten
genannten Auflagen ab. Nachdem ich ihm versichert hatte, dass das Fahrzeug
soweit serienmäßig ist und somit alles dem Felgengutachten entspricht durfte
ich in die Prüfhalle fahren und der OK wurde von unten inspiziert. Nun machte
er endlich seine Arbeit und stellte fest, dass meine Angaben alle richtig
waren. Zum Abschluss seiner Prüfung machte er dann noch einen „Freigängigkeitstest“ der Räder. Dieser Test sah so aus,
dass er hinten links und vorne rechts eine Rampe vor das Rad legte und den
Wagen dann etwa
Ich behaupte nun, dass es
sich hierbei einwandfrei um einen Akt von Ahnungslosigkeit und Ignoranz
gegenüber historischer Technik handelt. Für manche Zeitgenossen sind unsere
Klassiker, unsere Oldtimer, leider nur ein Haufen altes Blech - Dummheit lässt
sich nicht heilen. Diese Behauptung wird nun dadurch bestätigt, dass meine
historischen Räder schon am 14. Mai durch einen kompetenten Prüfer /
Sachverständigen ordnungsgemäß und ohne Beanstandungen eingetragen wurden.
Als Berliner bin ich in
der glücklichen Lage neben den Dekra-Prüfstellen auch eine Prüfstelle des TÜV Rheinland Berlin Brandenburg Pfalz e.V. in der
Nähe zu haben. Ich fuhr also am 14. Mai zum TÜV und der OK wurde dort schon
bewundernd empfangen. Nachdem ich meinen Wunsch zur Prüfung und Eintragung der
Räder vorgetragen habe, nahm der Prüfer das Gutachten und sagte, dass dem
wahrscheinlich nichts im Wege steht, er kennt die Felgen von früher und wird
sich - sobald die Prüfhalle frei ist - das Fahrzeug noch von unten anschauen.
Die kurze Zeit später erfolgte Prüfung der Räder auf der Hebebühne erbrachte
keine Beanstandungen und die Räder erhielten ein positives Prüfungsergebnis und können nun beim Kraftverkehrsamt in
die Fahrzeugpapiere eingetragen werden.
Ich bezahlte dafür beim
TÜV übrigens nur 52 EURO.
Und die Moral von der Geschicht´, trau den Brüdern der Dekra nicht.
Geh lieber gleich zum Original,
der TÜV hilft Dir ja allemal!
Beim Kraftverkehrsamt
waren dann übrigens nochmals knapp 12 EURO fällig.
OK von JKS / 12.05.2010 und 14.05.2010
Die Mittelkonsole mit den Zusatzinstrumenten
wurde noch um ein Ölthermometer erweitert. Der Schalter für die Warnblinkanlage
wurde deshalb in eine nach unten erweiterte Konsole verlegt. Damit es dort
nicht so leer wirkt, wurden dort auch noch zwei
zeitgenössische Kippschalter verbaut. Die haben zur Zeit noch keine Funktion,
aber da wird mir sicherlich noch etwas einfallen.
Die Konsole hat sich
dadurch optisch weiter dem Vorbild Rallye-Kadett angenähert und wirkt in sich
als völlig geschlossen. Auch die Christophorus-Plakette rechts neben dem
Schalthebel ist nicht nur für 1970er typisch und ein zeitgenössisches
Navigationssystem in Form eines Kompasses wurde auch noch untergebracht.
OK von JKS / 14.05.2010
Heute war wieder
Oldtimertreffen - in Paaren im Glien - nahe Berlin.
Auch hier nun bereits zum
zweiten Mal, dass der OK dort von mir präsentiert wurde.
s. auch: http://www.dieoldtimershow.de/
Übrigens: Per 1. Januar
2010 gab es in Deutschland 210.000 H-Zulassungen, davon waren 9.334 Opel Kadett
registriert. … und wir werden immer mehr!
Insgesamt sah die
Statistik wie folgt aus:
Fahrzeugalter |
Stückzahl |
30 bis 34 Jahre |
65.459 |
35 bis
39 Jahre |
60.208 |
40 bis 44 Jahre |
36.764 |
45 bis 49 Jahre |
22.271 |
50 bis 59 Jahre |
18.400 |
60 Jahre und älter |
6.734 |
Alter unbekannt |
164 |
Insgesamt |
210.000 |
OK von JKS / 22.05.2010
Nachdem die Vordersitze so
hervorragend restauriert wurden, wirkte die Rücksitzbank doch etwas betagt und
„angestaubt“.
Da diese aber nur selten
genutzt wird, war ein Stoffbezug mit Lederaussehen für nur 20 EURO ausreichend.
Der sorgt jetzt auch hier
wieder für einen zum übrigen Fahrzeug passenden Eindruck.
OK von JKS / 25.05.2010
Serienmäßig ist die Opel
Kadett B - Baureihe mit so genannten Bilux -
Scheinwerferbirnen ausgestattet. Diese Biluxlampen waren damals in den
1960/70er Jahren eine echte Verbesserung gegenüber den sonst einsetzbaren
Glassockelbirnen, etwa so im Vergleich wie heutiges Xenonlicht zum
Halogenlicht. Biluxscheinwerfer ähneln vom Aufbau
aber bereits stark den heute noch weit verbreiteten Halogen H4-Scheinwerfern.
Gemeinsam haben beide, das Licht innerhalb der Glühlampen durch das Anlegen von
Spannung an einer Metallwendel diese durch ihren elektrischen Widerstand zu
leuchten, zu glühen beginnen. Den Aufbau von zwei getrennten Leuchtwendeln hat
der Biluxlampe, abgeleitet aus den Lateinischen Wörtern Bi für zwei und Lux für
Licht, ihren Namen gegeben. Die Lichtausbeute ist gegenüber der heute üblichen
H4-Technik dennoch recht schwach. Der Unterschied im Aufbau der beiden Arten
besteht darin, dass bei Glassockelglühlampen der Glassockel nur evakuiert
wurde, also ein Vakuum geschaffen wurde, und bei den Halogenglühlampen dieses
mit einem Edelgas ersetzt wurde. Eine höhere Lichtausbeute, längere Lebensdauer
und eine teilweise kompaktere Bauform sind die Vorteile der
H4-Halogenbeleuchtung.
Inzwischen gibt es aber
H4-Birnen, die einen geänderten Anschlusssockel haben und so in die alten Biluxlampenfassungen passen. Auf diese Art und Weise kommen
ältere Fahrzeuge also doch noch in den Genuss etwas modernerer
Halogenbeleuchtung.
Im OK wurden diese
H4-Halogenbirnen mit Biluxsockel nachgerüstet. Das
Ergebnis ist tatsächlich eine sichtbare, bessere und hellere Ausleuchtung der
Straße. Sichtbar ist dies auch schon am intensiveren Licht beim Betrachten der
eingeschalteten Scheinwerfer.
Links am Auto noch mit alter
Biluxlampe – rechts schon mit H4-Halogen.
Beim Biluxlicht
sind deutlich recht dunkle Bereiche im Scheinwerfer erkennbar, dies bei gleich
guter Qualität der Reflektoren.
OK von JKS / 27.05.2010
Im Motorraum war die graue
Verkleidung des Heizungsgebläses recht unansehnlich. Die außen verklebte
Dämmung war brüchig und verzogen. Auch eine von mir im letzten Jahr verklebte
Folie brachte keine dauerhafte Verbesserung. Ein anderer, etwas besser
erhaltener Verkleidungskasten ohne Außendämmung konnte günstig besorgt werden.
Dieser wurde in Wagenfarbe „Kardinalrot“ und mit Klarlack aus der Sprühdose
lackiert.
Die bisher außen
aufgeklebte Dämmung wurde mit neuen, modernen, dünneren und dennoch wirksameren
Dämmplatten nach innen verlegt. Die Dämmplatten hatte Opel seinerzeit zur
besseren Heizleistung ab Baujahr 1970 angebracht - was aber nicht wirklich
spürbaren Heizerfolg brachte, denn der ganze Kasten steht ja praktisch außen in
kalter Zugluft und vor diesem Hintergrund ist die Heizleistung auch
ausreichend.
Innendämmung
neuer „Außenanstrich“ innen mit Heizungskühler
Das Ergebnis kann sich
sehen lassen - auch hier ist der O K somit besser, als er es serienmäßig jemals
war und nach außen hin ist alles historisch korrekt.
Der Motorraum wirkt
dadurch nochmals ordentlicher und somit schöner.
OK von JKS / 28.05.2010
Entgegen meinen sonstigen
Gepflogenheiten habe ich bei „ebay“ (Ich war dort
bisher noch nie!) ein Original Kadett B-Sportlenkrad für 109 EURO ersteigert.
Kenner werden wissen, dass diese Originale sehr, sehr selten sind und somit
auch recht teuer gehandelt werden. Im Rallye- und Sport-Kadett war seinerzeit
dieses Lenkrad mit Aluminiumstreben und Holzimitat (Plastik im Holzaussehen)
verbaut. Da vom Original Rallye-Kadett nur noch wenige Exemplare überlebt
haben, gelten diese Lenkräder als Rarität. Im Teilehandel werden dafür bis zu
über 350 EURO verlangt. Mein Sportlenkrad musste nur etwas gesäubert werden und
hat nach Einbau den Innenraum des O K nochmals total positiv verändert.
Außerdem wurde eine
zeitgemäße, mechanische Stoppuhr direkt auf der rechten Lüftungsklappe
angebracht. Denn was wäre ein Rallye- /Sport-Kadett ohne Stoppuhr? – Also
musste diese inklusive eines zeitgenössischen Halters nachgerüstet werden. Auf
der linken Lüftungsklappe wurde dann noch zur Ergänzung ein Innenthermometer
aufgesetzt.
OK von JKS / 07.06.2010
Es ist bereits September
und die Hauptuntersuchung ist fällig.
OK hat die neue Plakette
heute ohne Beanstandungen erhalten. Auch die Prüfer, waren vom guten Zustand
angetan.
In der Werkstatt wurde
außerdem noch eine kontaktlose Zündung nachgerüstet. Diese ersetzt von außen
unsichtbar den Unterbrecherkontakt unter der Verteilerkappe und sorgt für
präzisere Zündung.
OK von JKS / 14.09.2010
Gleich nach dem Ende der
Winterpause wurde im April 2011 weiter restauriert.
Heute konnte der Kadett um
ein weiteres Originalteil ergänzt werden. Am Kofferraumdeckel unterhalb des
Opel-Emblems wurde ein Chromgriff montiert.
Der Griff wurde bei einem
Opel-Teilehändler bestellt und gleich nach Lieferung angebracht.
OK von JKS / 05.04.2011
Der Vorbesitzer des OK
hatte ja während seiner Restaurationsarbeiten (s. Beschreibung ganz oben) beide Stoßstangen erneuert. In diesem Zuge wurden
von ihm auch die daran montierten Stoßstangenhörner ersetzt – allerdings
verwendete er nicht die Original Kadett B - Teile mit viel Chrom und schmaler
Gummileiste, sondern die der Vollgummiversion vom Kadett C / Ascona A. Mir ist
es jetzt gelungen über das Internetz und auch bei ebay
alle vier dieser inzwischen recht seltenen Original Kadett B-Stoßstangenhörner
relativ günstig zu bekommen. Gebraucht, aber sehr gut erhalten, verhelfen diese
Teile dem Kadett zu noch mehr Originalität.
Um Rostbildung,
Steinschlagschäden, Schmutz und anhaltende Feuchtigkeit in und an den
Kotflügeln, insbesondere in den Endpunkten, weiterhin und dauerhaft zu
unterdrücken wurden noch Innenkotflügel
(Firma Lokari) verbaut.
Moderne Fahrzeuge von heute haben ja bereits serienmäßig einen Innenkotflügel
(meist aus Kunststoff oder Filz) verbaut und sind so umfassend geschützt. Die Lokari-Innenkotflügel aus Aluminiumblech wurden speziell für
klassische Fahrzeuge entwickelt, die so gegenüber dem Serienzustand eine
deutliche Verbesserung erhalten. Da diese Kotflügelzusatzteile von außen nicht
zu sehen sind, bleibt auch bei dieser Veränderung alles wieder „historisch“
schön im Original.
Die Fotos zeigen den
inneren Kotflügel vorne rechts nach Montage des Innen-Kotflügels. Anschließend
wurden die Aluminiumbleche noch mit Unterbodenschutz schwarz angesprüht, um so
optisch nur noch für Kenner sichtbar zu sein.
OK von JKS / 21.04.2011 bis 26.04.2011
Zum Werkstatttermin zwecks
Erneuerung der Auspuffanlage, hat es der Kadett nicht aus eigener Kraft
geschafft - überraschende Startschwierigkeiten. Nach einem mehr als unruhigen
Leerlauf am Vortag, wollte der Kadett dann nur mittels Abschleppwagen in die
Werkstatt. Hier wurde als Grund für die Startschwierigkeiten fehlende
Kompression am ersten Zylinder festgestellt und als Grund dafür eine undichte
Zylinderkopfdichtung. So musste die Zylinderkopfdichtung erneuert und bei
dieser Gelegenheit der Zylinderblock überarbeitet bzw. plangeschliffen. Auch
die Ventile wurden ersetzt. Unvorhergesehene Arbeiten und Kosten aber durchaus
eine Aufgabe, die zu einer Restauration von historischen Fahrzeugen dazugehört.
Da der Motorblock zerlegt und teilweise ausgebaut war, wurde bei dieser
Gelegenheit auch noch die Wasserpumpe ersetzt. Diese hätte aufgrund des Alters
sicherlich als nächstes irgendwann Probleme bereitet.
… innen wieder absolut
neuwertig… - …
außen im Bereich des Heizungsventils kommt demnächst noch etwas Farbe dran …
Die am Kadett vorhandene
Auspuffanlage hatte zwar noch den TÜV-Anforderungen zum Termin im letzten
September entsprochen, hatte aber dennoch einige und nicht nur optische
Schwachstellen, die in nächster Zeit zu Reparaturen geführt hätten. Der hintere
Topf hatte trotz winterfestem Standplatz zwischenzeitlich auch schon ein
kleines Loch. So wurde durch den Anbau einer kompletten
Edelstahl-Doppelendrohrauspuff-Anlage ab Krümmer der zurzeit letzte
Schwachpunkt am Opel Kadett dauerhaft beseitigt.
Während der Maßnahme wurde
im Auspuffkrümmer im Bereich vom ersten Zylinder noch ein Riss festgestellt,
der wahrscheinlich auch für die defekte Kopfdichtung verantwortlich war - so
musste auch der Abgaskrümmer ersetzt werden.
Die Beschaffung des Krümmers war äußerst schwierig. Im Laufe der Suche per
Internetz und Telefon habe ich erfahren, dass dieser Abgaskrümmer seit 1994
nicht mehr hergestellt wird und auch gebraucht ein sehr gesuchtes, seltenes
Teil ist. Ich konnte den letzten, der wahrscheinlich bundesweit noch verfügbar
war, in Nellingen (Baden-Württemberg) bei einem Alt-Opel-Teilehändler ergattern
- ein noch unbenutztes, wunderschönes Neuteil.
Vor dem Einbau wurde der Krümmer von mir noch mit hitzebeständiger, silberner
Farbe lackiert, damit er optisch besser zur Edelstahlauspuffanlage passt.
OK von JKS / 04.05.2011 bis 23.05.2011
In den 1970er-Jahren waren
an fast jedem Fahrzeug und dies galt insbesondere auch für Rallye-Fahrzeuge
hinten Schmutzfänger angebracht.
Auch am Kadett wurden
diese nachgerüstet.
Auch durfte seinerzeit an
sportlich aussehenden Fahrzeugen der Andruckverstärker am Scheibenwischer nicht
fehlen. Die haben zwar nicht wirklich für mehr Anpressdruck gesorgt, sahen aber
gut aus. Und dies gilt für diese Fahrzeuge eigentlich noch heute. Ich habe
diese Teile zufällig in der Autoabteilung eines Baumarktes entdeckt und musste sie kaufen.
OK von JKS / 23.05.2011
Wer kennt Sie noch, die
guten, alten Heckfensterjalousien? Ein Extra, dass man an vielen Fahrzeugen in
den 1960/70er Jahren häufig sehen konnte. Im Internetz habe ich auf der Suche
nach dem Auspuffkrümmer (s. oben) einen Teilehändler entdeckt, der diese
Jalousien noch als Neuteil aus alten Lagerbeständen anbietet. Heute findet man
in fast jedem Fahrzeug neben dunkel getönten Seiten- und Heckscheiben oftmals
noch ein Heckscheibenrollo - seinerzeit hatte die Heckfensterjalousie die
Aufgabe, den Innenraum vor Sonne und neugierigen Blicken zu schützen. OK wurde
auch damit noch zeitgenössisch ergänzt.
Um den serienmäßig relativ
kurzen Ölmessstab im Motorraum handbarer zu machen, erhielt dieser einen
Dolchgriff. Den habe ich auch schon in den 1970er gesehen und jetzt im
Internetz wiederentdeckt.
OK von JKS / 24.05.2011
In den 1960/70er-Jahren
hatten Rallye-Kadett und Kadett Sport u. a. ein charakteristisches Kennzeichen
– die in Teilen mattschwarz lackierte Motorhaube. Damit sollten zum einen im
Rennen die möglicherweise entstehenden Reflektionen der Sonne vermindert
werden, zum anderen unterstrich es auch einfach nur die sportliche Note dieser
Fahrzeuge, die sich so von den anderen Kadetten sofort sichtbar unterschieden.
Seinerzeit wurde das
mattschwarze Aussehen lackiert, heutzutage kann man auch Lackfolie verkleben.
Dies hat den Vorteil, dass man den „Anstrich“ jeder Zeit durch entfernen der
Folie wieder rückgängig machen kann. Die Idee mit der Folie kam mir erst in
diesem Jahr.
Die mattschwarzen Flächen
durch Folie werde ich vielleicht irgendwann noch realisieren, werde das
Fahrzeug aber vorerst in komplett kardinalrot, also ohne mattschwarze
Motorhauben Teile, belassen.
So ungefähr würde OK dann
aussehen:
OK von JKS / 24.05.2011
Aufgrund der Reparatur des
Zylinderkopfes und der damit verbundenen (s. oben) äußert schwierigen
Beschaffung des inzwischen mehr als seltenen Auspuffkrümmers war der Kadett zur
den diesjährigen Oldtimertagen Berlin-Brandenburg beim Meilenwerk Berlin am
14./15. Mai noch nicht wieder fahrbereit und musste dort fehlen.
Allerdings gab es Ersatz,
um den nunmehr komplett restaurierten Kadett öffentlich zu zeigen. – In diesem
Jahr wird in Berlin das 125jährige Bestehen des Kurfürstendamms gefeiert. Ein
Höhepunkt dieser das ganze Jahr über anhaltenden Festlichkeiten war die
Veranstaltung „125 Jahre Ku´damm treffen 125 Jahre Automobil“.
s. u. a. auch : http://www.kudamm2011.de/veranstaltungen/125-jahre-kurfuerstendamm-trifft-125-jahre-automobil.html
,
http://www.kudamm-event.de/
und http://www.youtube.com/watch?v=Q7MOnx9gNRw
In diesem besonderen
Rahmen war auch der Kadett am Ku´damm zugegen.
Auf dem Breitscheidplatz,
der Fußgängerzone rund um die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche herum, fand vor
diesem Hintergrund auch der „Councours d´Elegance“ statt. Während eine ganze Reihe von
historischen Fahrzeugen entlang des Kurfürstendamms zu bestaunen waren, durften
nur 30 ausgewählte Fahrzeuge zur Gedächtniskirche.
Mein Opel Kadett war dort ein echter Publikums- und Moderationsmagnet.
OK von JKS / 28.05.2011
Jetzt, nach Abschluss
aller von mir geplanten Umbau-, Restaurations- und Verbesserungsmaßnahmen
sollten diese Veränderungen auch in der Versicherung berücksichtigt werden.
Dafür war eine Neubewertung des Fahrzeuges notwendig, die ich wieder bei einem unabhängigen Kfz.-Sachverständigen in Auftrag
gegeben
( www.4cccc.de ) habe. Im Ergebnis wurde der
Kadett jetzt mit
7.400,- € und
einer Note von 1,7 bewertet.
Besser
kann er nicht mehr werden. Die günstige Classic-Car-Versicherungsprämie beim
ADAC änderte sich dadurch nur geringfügig.
Erläuterungen
zu den möglichen Zustandsnoten findet man am Ende dieses Berichts.
OK von JKS / 08.06.2011
Beim Oldtimertreffen - in
Paaren im Glien - nahe Berlin durfte der Kadett auch
in diesem Jahr wieder glänzen.
Hier nun schon zum dritten
Mal in Folge beim dortigen Treffen zu Pfingsten.
OK von JKS / 12.06.2011
Nachdem der Kadett nun
einige Jahre „seine Ruhe“ hatte und es sehr viel Spaß gemacht damit unterwegs
zu sein, war es Ende August 2017 nun soweit, Mal wieder eine Werkstatt zu besuchen.
Es ging um die Beseitigung eines Ölflecks. Unter dem Fahrzeug bildete sich
schon seit Jahren immer ein kleiner Ölfleck, der mit der Zeit nun doch größer
wurde. Auch der TÜV in 2016 hatte es nicht bemängelt, aber darauf hingewiesen.
Es musste also gemacht werden.
Eine Besichtigung in einer
Werkstatt ergab dann, dass Motorsteuerkettengehäuse, Ölwanne und
Automatikgetriebe abzudichten sind. Also wurden sämtliche entsprechende
Simmerringe erneuert. Dazu wurden Motor und Getriebe ausgebaut und es kam ein
weiterer Schaden zum Vorschein. Der Anschluss des Drehmomentwandler des
Automatikgetriebes war defekt und war vermutlich auch die Hauptursache für den
Ölverlust am Getriebe. So wurde die Reparatur insgesamt nicht billig, aber im
Ergebnis steht der Kadett auch seitens Motor und Getriebe nun wieder wie neu
da. Ein Ergebnis das nicht nur den TÜV freut.
hier der dafür zerlegte
Motorblock … hier schon wieder
eingebaut. Einer der neuen Simmerringe ist im
Bild
deutlich zu erkennen. Alles perfekt und sauber
Getriebe, Ölwanne und Motorblock wieder ölfrei und einwandfrei restauriert.
Nach der Reparatur wurden Ölwanne
und Motorblock schwarz lackiert und die Getriebeglocke gereinigt. So ist auch
dort überall für einen ordentlichen, restaurierten „1A-Anblick“ gesorgt.
Da nun
Motorblock und Getriebe perfekt abgedichtet wurden, war als nächstes der
Simmerring zwischen der nur leicht verölten Kardanwelle und dem Differenzial an
der Reihe. Außerdem gab es noch eine neue Differenzialdeckeldichtung. Auch hier
ist nun wieder alles in Ordnung.
Das
Differenzial bekam bei der Gelegenheit nochmals einen neuen, diesmal wieder
komplett schwarzen Anstrich.
Der Sitz des
Simmerrings in einer Zeichnung …
hier am Kadett schon verbaut. Das Differential wirkt
wie neu!
Zum Schluss wurde am nunmehr komplett überholten
Motor noch ein neues Lüfterrad montiert, da die Plastikflügel des alten
Kühlventilators leichte Rissbildung aufwiesen.
Der Motorraum wurde erneut etwas aufgeräumt: Die chromfarbenen Kabelbaumverkleidungen wurden entfernt und
durch schwarze Kabelumwicklungen ersetzt.
Die blauen Zündkabel wurden wieder durch schwarze
Kabel getauscht.
Bei dieser Gelegenheit gab es auch neue Zündkerzen.
Auch der Lichtmaschinenregler musste erneuert
werden.
Im Innenraum wurde altersbedingt das brüchige
Plastik-Innenleuchtenglas ersetzt und es wurde
ein Heckscheibenventilator vor der Scheibe montiert, um ein Beschlagen der
Heckscheibe bei feuchten Witterungsverhältnissen zu verhindern. Einer der schon
in der Mittelkonsole vorhandenen Kipp-Schalter hat dafür seine Bestimmung gefunden.
OK von JKS / August bis
Oktober 2017
Liste aller Extras, die an diesem Opel Kadett B jetzt vorhanden
sind:
2. Außenspiegel
Automatikgetriebe
Heckscheibenheizung /Heckscheibenlüfter
Original-Sportlenkrad (Holzimitat)
Original-Drehzahlmesser
3 Zusatzinstrumente
Scheibenwischerintervallschalter
Opel-Blaupunkt-Radio mit Automatikantenne
2 Lautsprecherboxen auf der Hutablage
Batterietrennschalter
Sportluftfilter
Kunstledersitze vorn
2 Automatikgurte vorn, 2 statische Sicherheitsgurte hinten
Teppich und Dämmung (Ersatz für alten Gummibelag
ohne Dämmung)
Dämmplatten an Motorhaube und Kofferraumdeckel
Heckfensterjalousie
4 ATS Classik-Felgen, „5-fach-Stern", 6x13 mit 185/70er
Reifen
4 Bilstein Stoßdämpfer
4 Innenkotflügel (Fa. Lokari)
Abschlepphaken vorn
H4-Frontscheinwerfer
Nebelscheinwerfer
Nebelschlussleuchte
Heckklappengriff
Komplette Edelstahlauspuffanlage ab Krümmer
Erneuert, ausgetauscht, überarbeitet wurden folgende
Teile:
Motor- und Heizungskühler gereinigt,
Verkleidung des Heizungskühlers in Wagenfarbe lackiert,
Zündkabel erneuert, sämtliche Kabelstränge im Motorraum verkleidet,
Wasser- und Benzinschläuche im Motorraum ausgetauscht,
Zylinderkopfdichtung erneuert, Zylinderblock überarbeitet /plangeschliffen,
Ventile ersetzt, Abgaskrümmer und Wasserpumpe erneuert
Unterboden- und
Hohlraumwachs flächendeckend aufgetragen
Erneuerung sämtlicher
Motor- und Getriebe-Simmerringe
Erneuerung der
Ölwannendichtung und der Ölpumpendichtung
Erneuerung der Dichtung zum
Steuerkettengehäuse
Erneuerung der unteren
Riemenscheibe
Erneuerung des
Drehmomentwandlers vom Automatikgetriebe
Erneuerung der Benzinpumpe
Erneuerung Simmering zwischen Differenzialgetriebe und
Kardanwelle
Erneuerung der Differenzialdeckeldichtung
Erneuerung des Lüfterrades
am Kühler
Erneuerung des Lichtmaschinenreglers
Ich denke, dass er nun
erst einmal komplett ist, sehr gut restauriert und verbessert wurde und mit
seinem technisch und optisch wieder einwandfreien, zum Teil besser als Neu-Zustand
die nächsten Jahre und auch die kommenden TÜV-Termine in Ruhe abwarten kann.
Wobei er die TÜV-Plakette, in all den Jahren wo ich ihn nun schon habe, immer
ohne Mängel erhalten hat.
Rückwirkend betrachtet
haben die Instandsetzung und die technischen Detailverbesserungen einen relativ
langen Zeitraum in Anspruch genommen. Zu bedenken ist dabei aber, dass fast
alle Arbeiten in Eigenleistung erfolgt sind und die ganze Angelegenheit von mir
als Hobby betrieben wird. So kam es vor, dass einige Dinge zwar mehrmals
angefasst wurden, aber dennoch immer wieder verbessert wurden. Auch diverse
Kleinigkeiten wurden so verändert oder ausgetauscht, die hier im Bericht nicht
extra Erwähnung gefunden haben. An manchen Stellen wurde auch nur mal eine
angerostete Schraube, ein Kabel oder ein Gummilager ersetzt. Bei
professioneller Planung und Ausführung sämtlicher Arbeiten durch einen
Fachbetrieb hätte das Ganze zwar schneller ablaufen können, hätte aber
erheblich mehr an Kosten verursacht und hätte mir vor allem nicht annähernd so
viel Spaß bereitet. Außerdem konnten sämtliche Eigenleistungen nur bei
trockenem Wetter auf meinem Garagenvorplatz durchgeführt werden. Die eigene
Garage ist zu eng zum Schrauben und die Sammelgarage wo der Kadett geparkt
wird, ist ungeeignet.
Alle durchgeführten
Maßnahmen erhalten das Fahrzeug und steigern weiter den Wert, der bei
entsprechender Fahrzeugpflege und Wartung in jedem Jahr von nun an weiter
steigt.
Bei aller Euphorie zu steigenden
Preisen steht dennoch kein Gold in der Garage. Man muss immer die nahezu
fortwährenden, beträchtlichen Investitionen und Leistungen dagegen rechnen, die
zur Rettung und Bewahrung des automobilen Kulturgutes erforderlich sind.
Der Wert eines Oldtimers
ist von vielen wertbildenden Faktoren abhängig. Die Wiederaufbau-Kosten sind
dabei regelmäßig höher als der Markt-Wert. Als Faustformel für den Wert eines
Oldtimers gilt die „3-zu-1-Regel“, die besagt, dass man für drei EURO, die man
in den Wagen investiert, bei einem Verkauf nur einen EURO zurückerhält. Zudem
bleibt der Wert der eigenen Arbeitskraft wie bereits erwähnt unberücksichtigt.
Wer MEINEN Opel Kadett
einmal im Original sehen möchte, kann dies mindestens zweimal jährlich erleben
- bei den Oldtimertagen an der Oldtimer-Remise (Berliner Meilenwerk) und bei
der Oldtimershow in Paaren im Glien (s. oben).
Vielleicht sehen Sie ihn auch einmal im Berliner Umland, während einer Ausfahrt
zwischen April und Ende Oktober. Vielleicht auch an einer Ampel, wenn er als
Erster loszieht! – Sie wissen ja ein Kadett ist schnell.
Oder sie sehen ihn an einer Tankstelle:
Wozu der ganze Aufwand mit einem uralten Auto?
Aber muss denn ein Auto so enden?...
… Wenn Natur und Technik doch so
wunderbar harmonieren?
-
Außerdem gilt es schon als revolutionärer Akt, in Zeiten wo staatlich
gezahlte Verschrottungsprämien im Vordergrund stehen, ein historisches
Automobil zu erhalten. Zum einen um natürlich die historische Entwicklung der
Automobile zu belegen und um damit vornehmlich die Pflege
kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes darzustellen, aber auch schon allein
deshalb, um gegen den falschen Zeitgeist zu agieren, den Politiker vertreten,
die sich derartige Prämien gegen jede Vernunft ausdenken.
Außerdem
hat Leidenschaft kein Haltbarkeitsdatum!
Und Opel fragte schon 1972
in der Werbung und gab selbst die Antwort:
„Wieviel Auto braucht der
Mensch? Das Auto heißt Kadett.
Opel Kadett·- heute schon für morgen gebaut.“
Zum Schluss verzichte ich auf die für viele Menschen wichtigen
Danksagungen bis hin zu unbekannten Urgroßeltern und bringe stattdessen noch
einen bildhaft
dargestellten Witz zum Thema Oldtimer-Tuning. Viel Spaß! [hier klicken zum Spaß-Bild]
OK von JKS / 12.2018
Nach
11 Jahren brauchten die ATS-Felgen Mal
wieder etwas intensive Pflege. Schließlich soll der Kadett ja immer „Top“
dastehen. Auch waren die Reifen inzwischen wieder überaltert.
So wurden die Reifen
entfernt und die Felgen wurden neu lackiert. Neue 185/70er Reifen lassen den
Kadett nun für weitere Jahre durch die moderne Zeit kommen.
OK von JKS / 31.03.2020
Nach über 11 Jahren in
meinem Besitz habe ich den nun 48 Jahre „jungen“ Kadett verkauft.
Zum Verkauf habe ich ihn
in die entsprechenden Internetzplattformen und in Oldtimer-Zeitschriften
eingestellt und dafür noch ganz aktuelle Fotos erstellt.
Verkauft wurde der OK für
einen guten, marktangemessenen Preis nach Hessen. Der Käufer hatte das Fahrzeug
im Internetz entdeckt und war begeistert.
Wie soll es anders sein,
auch sein erster eigenen Wagen war ein Opel Kadett B. Er reiste hier in Berlin
an und wollte den Kadett nach eingehender Besichtigung und Probefahrt unbedingt
haben.
Noch am selben Tag fuhr er
dann mit dem Kadett zu sich, südlich von Frankfurt /Main, nach Hause.
Noch bevor der Käufer nach
Berlin kam, hat der Opel Kadett noch einmal den Berliner TÜV besucht und eine
neue (06.2022) Plakette bekommen, das war mit dem Käufer vorab abgesprochen
worden.
Gute Fahrt und schöne Zeit in
Hessen, OK!
JKS / 20.06.2020
OK von JKS / 04.2009 – 06.2020
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Ergänzungen /
Begriffserklärungen:
Ergänzung:
Was ist ein „H-Kennzeichen“?
Das Oldtimerkennzeichen, auch H-Kennzeichen genannt, wird nur für Fahrzeuge
zugeteilt, die auf Grund eines Gutachtens eines amtlich anerkannten
Sachverständigen eine Betriebserlaubnis für Oldtimerfahrzeuge erhalten haben.
Derartige Fahrzeuge sind historische Sammlerstücke, die in der Regel nur noch
zur Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes und nicht als übliches
Alltagsbeförderungsmittel eingesetzt werden.
Voraussetzungen und Bedingungen:
- Alter mind. 30 Jahre (ab Tag der ersten Zulassung)
- guter Pflege- und Erhaltungszustand (Zustandsnote mindestens 3)
- Fahrzeugausrüstung weitestgehend im Originalzustand
- Oldtimer-Gutachten nach § 23 StVZO
- HU-Pflicht
- AU-Pflicht (Benziner ab 01.07.1969, Diesel ab 01.01.1977)
Für die Erteilung einer Betriebserlaubnis als Oldtimer ist die Vorlage einer
neuen Versicherungsbestätigung erforderlich. Keine Gewerbeausübung mit dem Fzg. gestattet. Reguläre Zulassung.
Kosten:
Zulassungsgebühr abhängig vom Zulassungsstatus des Fzgs.
(20,- bis 40,- €) zzgl. Kosten (ca. 50,-€) für die Kennzeichenschilder
Kfz-Steuer:
Pkw: 191,73 € (jährlich)
Ergänzung: Zustandsnoten 1 bis 5
Zur Klassifizierung
des technischen Zustandes von Oldtimern wird nachfolgendes Notensystem benutzt.
Zur Verwendung der Tendenzen (+ oder -) siehe unter „Anmerkungen“.
Note 1 (makellos)
Note 1 kommt einem
Neuwagen gleich. Man kauft also ein Auto und stellt es 30 Jahre in eine
trockene, gut temperierte Garage.
Unter Umständen auch
der Zustand nach gerade vollendeter fotodokumentierter kompletter
Automobilrestaurierung durch einen Fachbetrieb für genau den restaurierten Typ,
der hierfür mit hohem Aufwand exzellente Arbeit geleistet haben muss. Die
Karosse wurde dabei vom Fahrwerk getrennt und alle Achsen wurden
herausgenommen. Letztlich ist jede Verschraubung usw. gelöst gewesen und jedes
Einzelteil inspiziert und überholt worden. Der Wagen ist somit wie neu oder
sogar besser.
Note 2 (guter Zustand)
Zustand, wie ihn ein
komplett restaurierter Wagen nach ca. 3 Jahren pfleglichem Gebrauch hat.
Zulässig sind Gebrauchsspuren in Form von ausgebesserten Steinschlägen,
Putzspuren im Lack, Spuren an den Pedalen. Auch den Zustand zwei erreicht man
nur nach einer aufwendigen Restaurierung, wobei an die Ausführungsqualität und
die Originaltreue hohe Anforderungen zu stellen sind. Verbesserungen, z. B. ein
Getriebe aus einem anderen Modell oder etwa ein anderer Vergaser sind
grundsätzlich zulässig, müssen aber unbedingt rückbaubar sein. Auf keinen Fall
darf ein „Zustand 2“-Wagen Rost aufweisen, gleich in welchem Umfang oder ob er
noch unsichtbar ist.
Note 3 (gebrauchter Zustand)
Zustand, wie ihn ein
total restaurierter Wagen nach ca. 10 Jahren pfleglichem Gebrauch hat. Der
augenfälligste Unterschied zur Note 2 besteht in der Tatsache, dass Fahrzeuge
im Zustand 3 Rost aufweisen dürfen. Dieser darf jedoch auf keinen Fall an
tragenden Teilen sein. Der Motor sollte in Typ und Leistung (nicht im Baujahr)
dem Motor des Originalfahrzeugs entsprechen. Ist das nicht der Fall, kann dies
als Indiz für einen Zustand 4 gelten, nicht aber als Beweis. Der „Zustand
3“-Wagen ist sofort gebrauchstauglich und verkehrssicher.
Note 4 (verbrauchter Zustand)
Ein „Zustand 4“-Wagen
ist nicht sofort gebrauchstüchtig, aber rollfähig. Der Motor muss drehen. Es
müssen alle Teile für eine Restauration vorhanden sein. Für den Wert eines
solchen Wagens ist entscheidend, ob sich der Wagen „auf dem Weg der Besserung“
oder auf dem „absteigenden Ast“ befindet. Zur erstgenannten Kategorie gehört
ein Fahrzeug, dessen Restaurierung bereits nennenswert begonnen hat. Letzterer
Gruppe gehören Fahrzeuge an, die über die Jahre stetig abgenutzt wurden und auf
diesem Weg in den Zustand 4 geraten sind.
Note 5 (restaurierungsbedürftiger Zustand)
Fahrzeuge im Zustand
5 sind mit gerade noch vertretbarem Aufwand restaurierbar. In der Regel werden
diese Fahrzeuge als so genannte Teileträger gehandelt (bzw. mit der Angabe „zum
Ausschlachten“). Hier hängt der Wert des Wagens maßgeblich von zwei Faktoren
ab, nämlich zum einen der Verfügbarkeit von Ersatzteilen und zum anderen dem
Maß der Schäden an der Bodengruppe oder an der Karosserie. Fahrzeuge im Zustand
5 sind mehr wert, wenn die Versorgung mit Teilen noch gut ist. Dies ist
insbesondere dann der Fall, wenn der Hersteller eine gute Ersatzteileversorgung
auch für Oldtimer hat, oder wenn eine Szene aus Liebhabern und Händlern eine
funktionierende Ersatzteilversorgung sicherstellt. Allgemeinen hat dies
allerdings dann auch einen der Qualität der Ersatzteilversorgung entsprechenden
Preis zur Folge.
Der Schrottwert
stellt dabei keine Sockel-Linie für den Wert dar, da es oftmals ideelle Gründe
gibt, ein Fahrzeug zu erhalten und nicht der Metallverwertung zuzuführen. Es
kann dadurch die paradoxe Situation entstehen, dass ein Produkt durch Aufwenden
von Arbeit weniger wert geworden ist.
Sondernote „Unrestauriertes
Original
Seit einiger Zeit
setzt sich die Ansicht immer mehr durch, dass ein Fahrzeug, das über „Patina“
verfügt, und dessen Erscheinung gleichsam von einer anderen Zeit berichtet,
einen höheren Wert genießen soll. Ein Wagen, der Zeitzeuge ist und eine
Geschichte erzählen kann, wird dann als „unrestauriertes
Original“ bezeichnet. Obwohl, schon der Abnutzung wegen, nach den vorgenannten
Kriterien allenfalls eine Note von 3 oder
Darüber hinaus gibt
es noch eine internationale
Klassifizierung, wie sie etwa von FIA, FIVA und nationalen Automobilclubs
(ADAC, AvD usw.) verwendet wird:
Klasse A: Ancestor,
vom Anbeginn bis 31. Dezember 1904
Klasse B: Veteran, vom 1. Januar 1905 bis
31. Dezember 1918, auch Kaiserzeit (D) oder Edwardians
(GB) genannt
Klasse C: Vintage, vom 1. Januar 1919 bis
31. Dezember 1930
Klasse D: Post Vintage, vom 1. Januar 1931
bis 31. Dezember 1945
Klasse E: Post War, vom 1. Januar 1946 bis
31. Dezember 1960
Klasse F: Fahrzeuge der Baujahre vom 1. Januar
1961 bis 31.´Dezember 1970
Klasse G: Fahrzeuge vom 1. Januar 1971 bis zur
Erreichung der 30-Jahres-Altersgrenze
Für die
Begutachtung von Oldtimern gilt seit dem 1.11.2011 eine geänderte Richtlinie.
Voraussetzung für ein H-Kennzeichen bleibt ein amtliches Oldtimergutachten.
Dieses Dokument stellen Sachverständige von Prüforganisationen wie GTÜ, TÜV,
Dekra oder KÜS für erhaltenswerte Klassiker aus. Reichte bislang bei der
Bewertung des Erhaltungszustandes historischer Fahrzeuge die Note 3 aus, müssen Oldtimer für ein H-Kennzeichen künftig mindestens die Note 2
erfüllen. Voraussetzung für eine positive Fahrzeugbegutachtung ist auch, dass ein Oldtimer
zwar Gebrauchsspuren haben, jedoch nicht verbraucht sein darf und rostfrei sein
muss. Die Hauptuntersuchung muss unter Berücksichtigung des damaligen Standes
der Technik ohne erkennbare Mängel abgeschlossen werden können. Es dürfen keine
wesentlichen Fahrzeugteile fehlen, außerdem darf es keine Unfallrestschäden
geben. Entspricht das Fahrzeug nicht diesen Bedingungen, ist eine Einstufung
als Oldtimer zur Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturguts im Regelfall
nicht möglich. Zudem muss neben der Originalität der Erhaltungs- und
Pflegezustand stimmen, die Erstzulassung muss unverändert mindestens 30 Jahre
zurückliegen und der Oldie darf nicht durch modernes Tuning verbastelt
sein. Dezente Umbauten sind nach der angepassten Richtlinie
aber dennoch zulässig, solange dafür zeitgenössische Teile verwendet werden und
das Originalfahrzeug gut wiederzuerkennen ist. Bisher mussten Oldtimer-Besitzer
für ein H-Kennzeichen nachweisen, dass Änderungen im ersten Jahrzehnt nach
Erstzulassung oder Produktionsdatum des Fahrzeugs vorgenommen wurden. Gegenüber einer früher erforderlichen Eingruppierung
nach Bewertungsstufen, ist jetzt nur noch eine Ja-Nein-Entscheidung zur
Einstufung als kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut notwendig. Die neue
Richtlinie für die Begutachtung von Oldtimern ist im Amtsblatt Nr. 7 des
Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung veröffentlicht worden.