O K   -   Opel Kadett B Sport / Baujahr 11.1972, 
            44 KW / 60 PS bei 5400 UpM aus 1187 ccm, Automatikgetriebe,
            in 14 Sekunden von 0 auf 100, Höchstgeschwindigkeit 140 Km/h,
            ATS-Classic-5 Sternfelgen 6x13 mit 185/70er Reifen,
            H-Zulassung seit 2006 / H-Zulassung in Berlin seit April 2009
      nächste Hauptuntersuchung /TüV): 06.2022
            Zustandsnote: 1,7       

 

 

 

 

Eine Dokumentation über den Kauf, die Rettung, die Restaurierung und den Erhalt bis zum Verkauf eines Automobils.

 

von Joachim K. Schmidt (JKS)

 

Dieser Opel Kadett B Sport war über 11 Jahre in meinem Besitz.

Nachstehend lesen Sie einen Bericht über alle Verbesserungs- und Restaurationsarbeiten, die in den 11 Jahren durchgeführt wurden.

 

Historische Automobile haben sehr viel mehr Ausstrahlung als moderne Varianten dieser Spezies. Technische Spielereien machen zwar großen Spaß und immer größere Felgen, immer tiefere Spoiler, immer weiter optimierte Fahrwerke und immer bessere Audioanlagen sind schön anzusehen und gehören irgendwie auch zum modernen Autoleben dazu, aber dem Charme eines historischen Fahrzeuges hat dies alles nichts entgegenzusetzen.

 

Diesen Charme wollte ich wieder selbst erleben und kaufte mir im April 2009 einen zu diesem Zeitpunkt fast 37 Jahre alten Opel Kadett B.
Warum einen Kadett B? Mit einem derartigen Fahrzeug (Baujahr 1968) habe ich bereits von April 1974 bis Sommer 1976 meine ersten Erfahrungen als Führerscheinneuling gemacht und dachte mir, dass man nach so langer Zeit auch mal wieder heutzutage diese Autos fahren sollte. Auch ein Fernsehbeitrag, in dem ein solcher Wagen restauriert wurde, trug zur Idee und zum Entschluss bei.

Angebote gab es genügend - nur die meisten waren schlecht erhalten, verbastelt und zum Teil gar schwer entstellt. Kurz gesagt - viele dieser Fahrzeuge wären nur mit sehr viel Aufwand und Kosten - wenn überhaupt - wiederherzustellen. Wenn einzelne Fahrzeuge dann halbwegs brauchbar erschienen, stimmte oft die Farbe nicht, die zwar zeitgenössisch für die 1960er und 70er war, aber zumindest mir heute im Auge beißt (so z. B. Badezimmerblau). Eine komplette Neulackierung wäre auch sehr aufwendig und kostenintensiv gewesen. Mir schwebte eher ein bereits restaurierter Wagen vor, bei dem nur noch wenige Restarbeiten erforderlich sind. Auch ein sehr gut erhaltener Original-Kadett wäre natürlich schön gewesen. Meine Suche dehnte ich via Internetz gar bis in die Schweiz und vor allem auch nach Österreich aus. Den Richtigen fand ich dann dennoch in Deutschland - südwestlich von Hamburg, in Wenzendorf. Diesen weiter unten noch genau abgebildeten, wunderschönen O K (Opel Kadett) aus dem Jahre 1972 habe ich dort am 11. April 2009 zu einem guten Preis gekauft.

Die Adam Opel AG hat den Kadett B im September 1965 als Nachfolger des Kadett A vorgestellt und bis 1973 zusammen mit dem Olympia A über 2,7 Millionen Mal gebaut. Er gilt damit als eines der erfolgreichsten Opel-Modelle.

 

Die Grundkonstruktion (Fahrwerk/Motor/Getriebe) übernahm auch der Sportwagen Opel GT. Der Kadett B LS war die Basis für den luxuriösen Ableger Olympia A, der sich äußerlich durch einen anderen Frontgrill vom B-Kadett unterschied. Der bereits beim Vorgängermodell benutzte Slogan „Opel Kadett kurz gesagt O. K.“ wurde auch beim Kadett B weiterverwendet. Anfang der 1970er Jahre erschien dann auch der Werbespruch „Opel Kadett. - Das Auto." Ein weiterer Werbespruch aus der Zeit, der die Überlegenheit des Kadetts herausstellte, war: „Es ist nun mal so. …“ Diesen fand ich nach Übernahme als „Handzettel“ im Handschuhfach meines Kadetts vor und konnte mich dann auch daran erinnern, ihn aus alter Zeit zu kennen.

 

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Übrigens: Der Kadett gilt als Sportwagen. Ein Sportwagen unterscheidet sich in Leistung, Straßenlage und Erscheinung von allen anderen Fahrzeugen. Sicher gibt es nützlichere Fahrzeuge, aber kein anderes Auto vereint Leistung und Design so eindrucksvoll wie ein Sportwagen. Heute mag man das angesichts der Motorleistung belächeln, dennoch ändert es nichts daran, dass gerade der Opel Kadett B seinerzeit ein begehrter Sportwagen war, der sich mit besseren Leistungen vom Durchschnitt abhob und dabei dennoch „bezahlbar“ blieb.

 

Wer etwas mehr zur Geschichte der Opel Kadett B - Baureihe erfahren möchte kann dies im Internetz nachlesen: z. B. http://de.wikipedia.org/wiki/Opel_Kadett_B         

 

Anhand noch vorhandener Papiere kann die Geschichte MEINES OK nachvollzogen und belegt werden. Er wurde 1972 in Hamburg gekauft und erhielt das Kennzeichen HH-ZD 166. Bereits im Februar 1973 wechselte der Kadett die Besitzerin, blieb aber in Hamburg. Nach nur einem weiteren Jahr, also im Februar 1974 wurde er abermals innerhalb Hamburgs verkauft. Erst im August 1988 wurde er dann in den Landkreis Winsen/Luhe an ein Autohaus verkauft. Sein Kennzeichen war jetzt WL-AK 621. Aus Erzählungen des Verkäufers habe ich erfahren, dass das Fahrzeug dort nur sehr wenig bewegt wurde und eher als Ausstellungsstück im Fenster des Händlers stand. Während seiner Hamburger Zeit soll der Kadett ebenfalls nur sehr wenig gefahren worden sein und wurde auch nur innerhalb des Familienkreises weiterverkauft. Belegbar sind diese Angaben durchaus anhand des mir in Fotokopie vorliegenden alten Pappfahrzeugbriefes und aufgrund der darin ersichtlichen Daten über vorübergehende Stilllegungszeiten ist anzunehmen, dass der Wagen tatsächlich nur wenig im Verkehr unterwegs war. Im Juni 1995 hat „mein“ Verkäufer den Wagen - als nun fünfter Besitzer gemäß den Eintragungen im Kfz.-Brief erworben. Der Kadett erhielt das Kennzeichen WL-BZ 171. Im Zeitraum Sommer 1995 bis September 2006 wurde dann entsprechend restauriert. Neulackierung des gesamten Fahrzeuges, neue Stoßstangen vorn und hinten, ein neuer mittlerer Auspufftopf, Unterbodenschutz, Hohlraumkonservierung, neue Bremsklötze vorn, neue Trommelbremsbelege hinten, Generalüberholung der Automatik. Dann erhielt er im September 2006 eine H-Zulassung und ein neues Kennzeichen WL-EZ 72H und wurde weiterhin nur noch recht selten im Sommer bei schönem Wetter für kurze Ausfahrten bewegt. Der Kadett wurde auch nach dieser Restauration immer gut gepflegt und wurde immer soweit erforderlich gewartet und repariert. Das Fahrzeug stand beim Verkäufer immer in einem trocknen, gut belüfteten, garagenähnlichen Unterstand. Aufgrund dieser Fahrzeuggeschichte ist der Original-Kilometerstand von 58.461 bei meiner Übernahme durchaus realistisch und glaubhaft. Selbst bei einem Stand von 158.461 Km ist dem Wagen noch ein Top-Zustand zuzuschreiben. Der Kadett hatte bis zu meiner Übernahme den Landkreis Hamburg Harburg / Winsen/Luhe niemals verlassen.

 

Somit bin ich jetzt also der stolze Eigentümer dieses wunderschönen Opel Kadett B, der genau meinen Vorstellungen entsprach – Originalzustand, bzw. gut restauriert, nur noch Restarbeiten erforderlich. Eine Zulassung als historisches Fahrzeug mit so genanntem H-Kennzeichen war ja bereits vorhanden und eine Umschreibung auf meinen Namen war somit völlig problemlos. Der Wagen fährt somit versicherungs- und steuerermäßigt durch die moderne Welt - einschließlich aller Umweltzonen in den Großstädten. Auch von mir wird er nur für gelegentliche Ausflüge bei schönstem Sonnenwetter genutzt und steht warm und trocken in einer Sammelgarage, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu meiner Wohnung befindet.

 

Von mir vorgenommene Restaurierungen und Verbesserungen sind weiter unten, direkt bei entsprechenden Fotos beschrieben.

 

Das neue Nummernschild B NN 1972 H, das OK am 14. April 2009 erhalten hat, ist genau auf meinen Kadett abgestimmt. B natürlich für Berlin, NN für nicht neu, 1972 gleich Baujahr und H für historisch. (Was ist ein H-Kennzeichen? – Erklärung dazu am Ende dieses Berichtes.)

 

Übrigens war 1972 nicht nur deshalb ein bedeutendes Jahr, weil der O K in Bochum von Band lief, außerdem ist für 1972 – vor 37 Jahren – noch folgendes festzuhalten:

 

All dies sind Ereignisse (nur eine kleine Auswahl), die uns bis heute bewegen und ohne die unsere moderne Welt nicht denkbar wäre.

 

 

Jetzt aber einige Fotos, die alles am und im Fahrzeug dokumentieren:

 

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   Der Kadett noch in seiner alten Heimat …                                                                 … auf dem Weg nach Berlin …

 

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   und hier bereits bei mir mit Berliner Zulassung.                                                          Sein Standplatz in der Tiefgarage.

 

 

Nachdem Zulassung und Versicherung auf meinen Namen abgeschlossen waren, wurden weitere, zum Teil
auch umfangreiche Umbau- und Restaurationsarbeiten vorgenommen:

 

 

So wurde die noch im Kadett Armaturenbrett vorhandene Zeituhr gegen ein Original-Drehzahlmesser vom Rallye- / Sport-Kadett (über Internetz in Dänemark bestellt) getauscht und auch der Innenraum des O K wurde von mir verschönert. Unter anderem habe ich selbst aus verschiedenen Einzelteilen eine Mittelkonsole konstruiert und eingebaut. Auch diese Konsole orientiert sich am Rallye-Kadett bzw. Kadett Sport und nahm eine Zeituhr und ein Voltmeter auf. Zusätzlich wurde hier noch ein moderner Warnblinkschalter integriert der auch von der Beifahrerseite erreichbar ist und damit der Sicherheit dient.

 

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   Armaturentafel - vorher                                                                                    Handschuhfachdeckel - vorher

 

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   Drehzahlmesser statt Uhr                                                                                Handschuhfachdeckel – nachher.

 

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   Armaturentafel mit Drehzahlmesser und einer zweiten                                                             Gesamtansicht nach Neugestaltung.
   Schalterleiste für Nebelleuchten vorn und hinten

 

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   Die konstruierte Mittelkonsole mit Zusatzinstrumenten   /       Die vorhandenen Lautsprecherboxen auf der Hutablage erhielten

   und Warnblinkschalter. Darüber in der Steckdose           /      ein stärkeres Innenleben (20 statt nur 5 Watt) und so wie die Hutablage
   eine zeitgenössische Rallye-Kartenleselampe.               /       einen neuen mattschwarzen Lack.

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   Restauriertes Handschuhfach von innen.                                  Die fast tadellosen Sitze, benötigen vorerst keine Bearbeitung.

 

Das Handschuhfach wurde komplett neu ausgelegt und es wurde außerdem noch eine weitere 12-Volt-Steckdose verlegt. Somit lassen sich verdeckt diverse Zusatzgeräte betreiben ohne nach außen hin die zeitgenössische Kadett-Nostalgie zu verlieren. Außen wurden ein manueller, zeitgenössischer „Tageskilometerzähler“, ein Hinweisschild aus den 1970er Jahren, ein Opel-Emblem und der Original-Kadett-Handschuhfach-Schriftzug angebracht.

Zum Teil hatte ich diese Accessoires noch, zum Teil konnten über das Internetz noch Originale erworben werden.

 

Die Sitzpolster hatten nur leichte Verschleiß- oder Altersspuren und müssen somit vorerst nicht bearbeitet werden. Die Sitzfedern knarren zwar etwas ohne dabei wirklich zu stören und könnten deshalb in einiger Zeit aufbereitet werden.

 

 

Im mehr als geräumigen Kofferraum wurde der unebene Unterboden durch eine Holzplatte von mir geglättet. Der Kofferraum hat dann immer noch ein Volumen, das viele moderne Automobile nicht erreichen - Kadett Kenner werden wissen wovon dir Rede ist. Der rechts im Kofferraum stehende Tank bekam eine neue Lackierung und im unteren Bereich zwei Gummileisten zum Schutz vor im Kofferraum verrutschender Ladung. Der gesamte Kofferraum bekam dann noch einen Teppich spendiert.

 

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   Der bereits zum Lackieren vorbereitete Tank                                                               und hier nach der Behandlung – davor die verlegte Kofferraum-Holzplatte.

 

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                                  Der neue, fertige Kofferraum -                                                                     - restauriert und verbessert.

 

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                   Zum Vergleich - ein Foto vom alten Kofferraum.                                     

 

OK von JKS / 11.04. – 02.05.2009

 

 

Für die Versicherung musste eine neue Kurzbewertung erstellt werden, da die vorhandene Begutachtung vom Vorbesitzer mit 2 ½ Jahren bereits zu alt war. Diese Kurzbewertung habe ich bei der DEKRA machen lassen. Im Ergebnis: Mein OK wurde wieder mit einer Zustandsnote 2 bewertet.

 

OK von JKS / 05.05.2009

 

 

Die Türen wurden mit jeweils zwei Chromleisten verziert. Die hatten Kadett L und LS serienmäßig. Außerdem wurden Ablagenetze angebracht.

 

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OK von JKS / 05.05.2009

 

 

Als ich den Kadett im April 2009 übernommen habe, präsentierte er sich noch ohne Leichtmetallfelgen auf den Original Opel-Stahlfelgen (5x13) mit Radkappen. Bereits einige Wochen vorher hatte ich mir zeitgenössische ATS-Classic-5 Sternfelgen in der Größe 6x13 besorgt. Ich holte Sie mit leichten Gebrauchsspuren in Hoechstadt / Nordbayern (Franken) für einen guten Preis ab und restaurierte und lackierte sie dann selbst. Es wurden dann 185/70er Reifen aufgezogen und am Kadett montiert. Gegenüber den Serienreifen (155er) steht er nun etwas breiter (6 cm pro Achse) und sicherer in der modernen Welt und ist dabei dennoch in seiner Zeit geblieben, denn die ATS-Felgen mit 185/70er Reifen wurden bereits Mitte der 1970er Jahre für den O K und viele andere Fahrzeuge angeboten.

 

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Die Serienbereifung 155 SR 13.                      Die ATS-Felgen vor den                                Der Kadett – jetzt mit 185/70 HR 13
    Schleif- und Lackierarbeiten                        auf restaurierten ATS 6x13 LM-Felgen.

 

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OK von JKS / 08.05.2009

 

 

Heute war der Kadett bei den Oldtimertagen Berlin-Brandenburg. Er war der einzige Vertreter in der Kategorie Kadett Limousine. Außer ihm war nur noch ein anderer Kadett, ein 1966er Kiemen Coupe, da. Es war das erste Mal, dass er bei einer solchen Veranstaltung ausgestellt wurde. Er wurde auch dort von vielen Besuchern bewundert und bestaunt.

 

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s. auch: http://www.oldtimertage.de/

 

OK von JKS / 09.05.2009

 

 

Auch der Motorraum und die 1200er Maschine wurden verschönert und weiter restauriert.

Nach einer kompletten Motorwäsche erhielt der Motor nicht nur einen Sportluftfilter, auch neue Benzin-, Luft- und Wasserschläuche, neue Zündkerzen, sowie neue (blaue) Zündkabel, da die alten Teile alle im Laufe der Jahre doch schon sehr mitgenommen aussahen und teilweise porös waren. Auch der Kühler und einzelne Motorteile bekamen einen neuen Lack. Die Kabelbäume wurden in Chromschlauchhüllen verpackt. Batterie, Heizungskasten, Waschwasserbehälter u. a. kleinere Teile bekamen eine neue Lackierung oder Verkleidung. Der vorher recht unordentlich wirkende Motorraum, sieht jetzt viel übersichtlicher und moderner aus. Dies ohne die historische Originalität zu verlieren.

 

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                                                                                   vorher …

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                                                                                               nachher.

 

OK von JKS / 08. – 16.05.2009

 

Vorne wurden am Kadett auch noch weiße Blinklichtkappen nachgerüstet. Die hatten seinerzeit bereits seine Brüder in Italien und Frankreich. Ja, der Kadett war somit Vorbild für heutiges Blinkerdesign. Da dafür aber bei uns keine passenden, gelben Glühbirnen (Soffitten 18 Watt) zu erhalten sind, habe ich weiße Birnen mit gelben Glühlampenlack selbst bemalt. Ergebnis: Blinkt wunderbar und erfüllt die Bedingungen der StVo.

 

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OK von JKS / 16.05.2009

 

 

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image035 Zum Vergleich - Pedale vorher.

 

 

Da neue Pedalgummis nicht zu erhalten waren, wurden dem Kadett
heute neue Pedale aus schwarz eloxiertem Aluminium verpasst.
Die sehen fast aus wie Gummis – also bleibt alles „zeitgenössisch“.

 

 

Außerdem bekam er eine neue Hupe. Die vorhandene klang irgendwie nach „Husten“ – aber nicht nach Hupe. Sie klang weder historisch alt, noch zeitgenössisch. Die neue hat einen guten Klang, der in die 1970er als auch in die moderne, heutige Zeit passt (ohne Foto).

 

 

Nachdem die Schalter für Nebellicht vorn und hinten bereits verbaut waren (s. oben), fehlten dem O K noch die passenden, zeitgenössischen Leuchten. Eine entsprechende Nebelschlussleuchte habe ich nunmehr im Internetz auftreiben können, bestellt und nach Lieferung sofort montiert.

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OK von JKS / 22.05.2009

 

 

Anfang der Woche war der Kadett in der Werkstatt zum Ventile einstellen, Zündung einstellen, Motoröl-, Getriebeöl-  und Bremsflüssigkeits-Wechsel. Auch das Kühlwasser wurde noch mal erneuert. Ob nun aufgrund der Wartungsarbeiten und der o. g. Motorrestaurationen oder weil er es eben einfach kann - auf dem Berliner Autobahnring hat er jedenfalls heute 145 Stundenkilometer (nach Tachoanzeige) geschafft und dies bei nur 5300 UpM. Gemäß Drehzahlmesser war bis zur Höchstdrehzahl also noch Luft.

Fast 37 Jahre alt – also ein Greis im Autoleben – und noch immer für die Leistungen bereit, die das Opel-Werk in Bochum ihm mitgegeben hat.

 

OK von JKS / 23.05.2009

 

 

Die Haltegriffe an den B-Säulen waren nach 37 Jahren etwas abgegriffen und vergilbt.
Sie erhielten einen neuen Bezug aus schwarzem Stoff. Sieht jetzt eleganter und moderner aber dennoch zeitgemäß aus.

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OK von JKS / 28.05.2009

 

 

Heute war wieder Oldtimertreffen - in Paaren im Glien - nahe bei Berlin. Dieses Jahr nun erstmals im eigenen Oldtimer. Dieses Treffen haben wir schon in den Vorjahren besucht. Hier habe ich u. a. Inspirationen und Ideen erhalten, mir mal selbst einen Oldtimer anzuschaffen.

 

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Auch hier wurde der O K von zahlreichen Besuchern bewundert. Viele von Ihnen, wie auch ich noch im letzten Jahr, erinnerten sich an ihre Jugend und schwärmten von alten Zeiten, als sie selbst noch so ein Fahrzeug hatten.

 

s. auch: http://www.dieoldtimershow.de/

 

OK von JKS / 30.05.2009

 

 

Der O K hat jetzt endlich auch Nebelscheinwerfer erhalten. Nach langer Suche habe ich die historisch passenden von Hella, die bereits in den 1970er Jahren auch an vielen Kadett-Fahrzeugen zu finden waren, dann auf dem Oldtimer-Teilemarkt in Paaren im Glien gefunden und selbstverständlich gleich montiert.

 

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Die passenden, zeitgenössischen Abdeckkappen gab es dann wieder im Internetz.

 

OK von JKS / 31.05.2009 / 12.06.2009

 

 

Den ebenfalls vergilbten Sonnenblenden im Innenraum waren die 37 Jahre doch anzusehen bzw. anzufühlen. Das Innenleben wirkte beim Anfassen von außen wie Stroh. Außerdem waren sie für den inzwischen vorhandenen Panorama-Innenspiegel etwas zu groß. Ein Sattler hat sie in der Form angepasst, neu befüllt und dann mit Kunstleder bezogen.

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                        … vorher                                                                  … nachher

 

 

OK von JKS / 05.06.2009

 

 

Der Unterboden ist tadellos – wurde bereits vom Vorbesitzer restauriert und gepflegt.

Nur etwas Flugrost am Differenzialdeckel und am hinteren Stabilisator musste beseitigt werden. Anschließend wurden beide Teile noch mit neuem, schwarzem und rotem Lack versehen. Das hier auch erkennbare Auspuffrohr ist soweit dicht und stabil und muss zunächst nicht erneuert werden. Allerdings musste der Auspuff-Endtopf abgedichtet werden (ohne Bild).

 

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   vorher                                                                                   nachher

 

An der Vorderachse mussten die Lager des Stabilisators erneuert werden. Auch keine große Sache, die ebenfalls mit nur wenig Einsatz behoben wurde.

Auch der vordere Stabilisator erhielt anschließend noch einen neuen, roten Anstrich. 

 

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            … vorher                                                                  … nachher

 

OK von JKS / 02.06.2009 – 12.06.2009

 

 

Auf den Fahrten zu den Oldtimertreffen waren wir zu Dritt unterwegs. Da dies wahrscheinlich häufiger – und nicht nur aufgrund einer Fahrt zu einem Treffen – vorkommen wird und wir sicherlich auch mal zu viert fahren werden, habe ich mich entschlossen auch auf den Rücksitzen wenigstens 2 statische Sicherheitsgurte einzubauen. So vermeidet man dann Diskussionen mit den „Ordnungshütern“. Serienmäßig hat der Kadett ja nur auf den Vordersitzen Sicherheitsgurte, dort allerdings Automatikgurte.

 

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OK von JKS / 12.06.2009

 

 

Bereits beim Kauf war ein historisches Radio (von Philips) aus den späten 1970er Jahren eingebaut. Allerdings war der Klang trotz der stärkeren Lautsprecher (s. oben) nicht so, dass man das Radio gerne eingeschaltet hat. Ein Original-Opel-Radio (mit Blaupunkttechnik) aus den 1970er Jahren war im Internetz sehr günstig zu bekommen. Über einen Anschlussadapter an die Radio-DIN-Buchse (auch die fehlte am Philips-Radio) auf der Rückseite kann man jetzt auch CD- und MP3-Spieler verdeckt anschließen. Somit ist der OK auch audiotechnisch moderner geworden und hat, wie es sein muss, seine Zeit nach außen hin nicht verlassen. Auch eine Automatikantenne wurde nachgerüstet.

 

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OK von JKS / 14.06.2009

 

 

Da es unseren Breitengraden nahezu unmöglich zu sein scheint, tatsächlich einen ganzen Tag lang regenfrei zu verbringen, musste trotz der festen Absicht mit dem Kadett nur bei schönem Wetter zu fahren, wiederholt auf den Fahrten der Scheibenwischer benutzt werden. Da das ständige, manuelle Ein- und Ausschalten ohne Intervall-Schalter recht lästig ist, wurde ein solcher nachgerüstet. Diese Art der Schalter gab es bereits ab Ende der 1960er Jahre - somit bleibt wieder alles historisch.

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Zwischen Zündschloss und Mittelkonsole ist der Schalter gut erreichbar.

 

OK von JKS / 20.06.2009

 

 

Heute wurden die Kotflügel mit Hohlraumwachs und Spezialfett konserviert, da die Endpunkte, unterhalb der Frontscheibe, immer anfällig für Restfeuchtigkeit sind. Dort kann jetzt die nächsten Jahre auch weiterhin nichts rosten.

 

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Die Fotos stellen den Innenhohlraum oberhalb der Reifen in Richtung Frontscheibe nach der Behandlung dar.

Linker Kotflügel in der oberen Fotoreihe sichtbar, rechter Kotflügel in der unteren abgebildet. Die hellen, feucht erscheinenden Stellen sind die noch nicht vollständig eingezogenen / abgetrockneten Konservierungswachse und Rostschutzmittel. Das rechts sichtbare Kabel und der Stab gehören zur Fahrzeugantenne.

 

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Somit muss man sich um die einzige nicht so ganz schöne Stelle am Kadett nicht wirklich sorgen. Ein Lackpickel am linken Kotflügel ist also nur äußerlich und nicht das Resultat von Durchrostung. 

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OK von JKS / 27.06.2009

 

 

Den Fensterdichtungen an den beiden Türen waren die 37 Jahre schon recht deutlich anzusehen.

Auch waren sie manchmal bei Fahrzeugwäschen nicht mehr zu 100% dicht.

Mit nur wenig Aufwand wurden Sie ausgewechselt.

 

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            vorher

 

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            nachher

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OK von JKS / 05.09.2009

 

 

Für den Fall der Fälle, der hoffentlich niemals eintritt, hat O K jetzt auch einen Abschlepphaken.

Den hatte man seinerzeit noch nicht so wie heute serienmäßig an Fahrzeugen verbaut.

 

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OK von JKS / 26.09.2009

 

 

Heute habe ich begonnen im Innenraum komplett neuen Teppichboden zu verlegen.

Dieser soll so den serienmäßig vorhandenen und bereits recht verbrauchten, unansehnlichen

Gummibelag ersetzen. Eine weitere Wertsteigerung.

 

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                        Alter Bodenbelag aus Gummi

 

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                        Innenraum ohne Bodenbelag

 

 

Allerdings wurden, nachdem der alte Gummibelag entfernt war, leichte Schäden in beiden Fußräumen
sichtbar. Jeweils um die im Bodenblech vorhandenen, mit einem Gummipfropfen verschlossenen
Ablauflöcher hat sich Rost gebildet. Offenbar haben die undichten Verschlusspfropfen Wasser eindringen
lassen und das hat die Bodenbleche im Laufe der Zeit dann angegriffen. Im Beifahrerfußraum besonders
stark, da dort jemand in den vergangenen 37 Jahren auf die Gummipfropfen noch unsachgemäß Dämmplatten
verklebt hat und dass eingedrungene Wasser „ungestört“ sich dort zwischen Blech und schlecht verklebter
Dämmplatte aufhalten konnte ohne ablaufen zu können oder zu verdunsten. Wahrlich keine fachgerechte Arbeit.
Schweißarbeiten in einer Fachwerkstatt wurden erforderlich.

 

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            Fußraum links …

 

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            Fußraum rechts …

                         … jeweils vor dem Schweißen.

 

Im linken Fußraum ist eine Ecke links oberhalb des rechten Ablaufloches weggerostet.

Bei den im rechten Fußraum erkennbaren schwarzen, leicht glänzenden Verfärbungen im Knick des
Bleches von der Bodenplatte zum Seitenschweller hin handelt es sich um die angerosteten Bereiche.
Allerdings bereits nach einer Behandlung mit Rostumwandler. Bis auf zwei Stellen ist das Blech aber
noch in Substanz vorhanden, also nicht komplett durchgerostet. Das große, runde Loch im Bildvordergrund
ist das untere Ablaufloch ohne den Gummiverschlussstopfen. 

 

OK von JKS / 03.10.2009

 

 

Den „Winterschlaf“ von Anfang November bis Ende März wird der O K von nun an jedes Jahr in der Sammeltiefgarage machen.

Ohne Batterie, gut verpackt und staubgeschützt.

 

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Für die Winter-Standzeit wurden sogenannte Reifenschuhe angeschafft. Die stützen den Reifen auch oberhalb der eigentlichen Standfläche und sollen so größere Standschäden an den Reifen verhindern. Zusätzlich wird dazu noch der Luftdruck auf 3 bar pro Reifen erhöht.

 

Die ersten Jahre in meinem Besitz wechselte ich für diese Winterstandzeit immer noch die Räder. Die alten, serienmäßigen, beim Kauf noch montierten Stahlräder (5Jx13) mit den 155er Reifen fanden dafür als „Standräder“ Verwendung. Nach Anschaffung der „Reifenschuhe“ waren die dann überflüssig und wurden an einen anderen Kadett-Liebhaber verkauft.

 

In der Sammelgarage sind insgesamt 14 Stellplätze, davon haben außer O K nur noch zwei weitere Fahrzeuge eine „Oldtimer-H-Zulassung“ (ein Skoda und ein Opel Kapitän A). Ein weiteres Fahrzeug, das den Status eines Klassikers hat, ein BMW 320i Cabrio der E30er-Baureihe von 1989, ist inzwischen hinzugekommen und stellt einen würdigen Nachbarn des Kadetten.

 

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OK´s Oldie-Nachbarn im Laufe der Jahre

 

 

Doch zurück zu den defekten Bodenblechen im vorderen Fußraumbereich:

Die erforderlichen Reparaturarbeiten an den Bodenblechen mussten aufgrund des außergewöhnlich langen, schnee- und eisreichen Winters
bis zum März / April 2010 aufgeschoben werden.

 

Im Zuge der Ende März in einer Fachwerkstatt begonnenen Schweißarbeiten hat sich dann der Schaden als größer wie ursprünglich angenommen erwiesen.
Es wurden im Fußraum vorn auf beiden Seiten komplett neue Bodenbleche und Teile der Seitenschweller ersetzt.

 

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 Fußraum links …        

 

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                        Fußraum rechts …

                                                                                    … jeweils nach den Schweißarbeiten

 

Bei den Schweißarbeiten wurden links die anfälligen Bodenablauflöcher weggelassen und rechts zu 100% abgedichtet, damit nicht wieder ein Angriffspunkt für Wasser und Feuchtigkeit besteht. Auf der linken Seite wurde das komplette Bodenblech ersetzt, auf der rechten Seite nur teilweise.

 

Außerdem wurde der neue Unterboden nicht mehr mit Unterbodenschutz behandelt, sondern mit speziellem Unterbodenwachs. Der konserviert den Unterboden noch besser. Zusätzlich erhielten die Schweller und die Türen eine Konservierung mit Hohlraumwachs und der gesamte restliche Unterboden wurde ebenfalls neu konserviert. OK wird nunmehr weitere Jahrzehnte gut dastehen.

 

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                             neuer Unterboden links

 

Auch die Kotflügel erhielten bis hinein in die Endspitzen neuen Schutz.

 

image084 Hier z. B. der linke Kotflügel innen mit Blick Richtung A-Säule.

 

Nun, nachdem wieder alles dicht und vor allem auch fachgerecht und sorgfältig repariert und restauriert ist, kann im Innenraum der neue Teppichboden endlich verlegt werden.

 

OK von JKS / 08.04.2010

 

 

Mit dem Teppichboden ist der Opel Kadett nun auch im Innenraum weitaus besser als er es serienmäßig jemals war.

 

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                        Innenraum mit neuem Teppichboden

 

Der Teppich wurde so verlegt, dass man einzelne Segmente hochnehmen kann, um so jederzeit an die Bodenplatten zwecks Kontrolle heranzukommen. Jedes der Teppichsegmente
hat auch noch eine zusätzlich Dämmplatte auf der Unterseite.

 

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OK von JKS / 15.04.2010

 

Um den Teppich im Fußraum vorn links und rechts komplett bis an das Stirnblech zu verlegen, musste die Armaturenbrettverkleidung vollständig entfernt werden. Diese wurde bei der Gelegenheit gleich aufbereitet und modernisiert. Die innen verklebte, altersschwache Dämmschicht wurde gegen eine neue getauscht, eingerissene Plastikteile wurden mittels GFK von innen repariert und das ganze bekam noch eine neue Außenhülle in Form von Teppich und schwarzem Lack. So wurden die Reste des Bodenteppichs noch sinnvoll verwendet und überbrücken damit an der Verkleidung fehlende Teile und Löcher.

 

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            alte Verkleidung rechts – von innen und außen                                      alte Verkleidung links von außen …

 

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 … und hier von innen – schon mit
     neuer Dämmung                                                     Verkleidung links und rechts von außen nach der Restaurierung 

 

Bei den nicht glänzenden Stellen handelt es sich um die mit Teppichresten restaurierten, vorher schadhaften oder fehlenden Bereiche. Deutlich erkennbar ist auch, dass die linke Verkleidung mehr Reparaturaufwand benötigte. Der Teil der ursprünglich den mittleren Teil des Armaturenbrettes abdeckte, wurde an der rechten Verkleidung jetzt abgeschnitten, da er durch die im Kadett verbaute Zusatzinstrumentenkonsole nicht mehr benötigt wird und der Konsole bisher sogar etwas im Wege war.

 

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                        neue Verkleidung links und rechts wieder im Kadett

 

OK von JKS / 15.04.2010 – 17.04.2010

 

 

Übrigens: Der Opel Kadett ist jetzt inzwischen schon über ein Jahr in meinem Besitz und wurde in dieser Zeit – wie ich meine – recht gut repariert, verbessert und restauriert.
Neben den hier beschriebenen Arbeiten wurden außerdem noch einige Kleinigkeiten geändert oder ausgetauscht, die hier nicht extra Erwähnung finden müssen.
An manchen Stellen wurde auch mal nur eine angerostete Schraube ersetzt.

Aber es gibt dennoch noch immer einiges zu tun.

 

 

 

Der Opel Kadett wurde noch um einen Original 1960/70er-Jahre Rallye-Schriftzug am Heck und an den beiden vorderen Kotflügeln ergänzt.

 

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Im Innenraum wurde der bisher im Handschuhfach liegende MP3-Spieler, der an die DIN-Buchse des Autoradios angeschlossen ist, jetzt besser bedienbar auf das Armaturenbrett verlegt.
Der vorhandene nicht als solcher genutzte Aschenbecher wurde dafür als Aufnahmekonsole umgebaut. Wird der MP3-Spieler nicht genutzt kann die Aschenbecherklappe geschlossen werden und es ist alles historisch im Original.

 

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OK von JKS / 16.04.2010

 

 

Heute wurden am Kofferraumdeckel und an der Motorhaube noch Spezielle Dämmplatten verklebt.

Durch diese Maßnahme wird der Kadett nicht nur verbessert, sondern vor allem auch sehr viel leiser.

 

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OK von JKS / 19.04.2010

 

 

Aufgrund des Alters und durch die langen Standzeiten bedingt sind inzwischen auch die Stoßdämpfer müde geworden.

Für viele noch ausreichend, waren sie mir nicht mehr hart genug und im September hätten sie sicherlich auch die Hauptuntersuchung (TÜV) nicht mehr geschafft.

Vier Bilstein-Sport Gasdruck-Stoßdämpfer wurden eingebaut.

 

Wie verbraucht die alten Dämpfer bereits waren, zeigte sich im ausgebauten Zustand - alle vier waren frei von Hand bewegbar, was einer Nullwirkung gleichkommt.

 

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 Bilsteindämpfer hier vorn links                                 … und hinten. 

 

OK von JKS / 29.04.2010 - 30.04.2010

 

 

Im Zuge der o. g. Teppicherneuerung mussten natürlich die Vordersitze ausgebaut werden. Bei dieser Gelegenheit wurden diese gleich noch in eine Autosattlerei gebracht.

Dort wurden sie aufgepolstert, verstärkt, im Innenleben modernisiert und mit schwarzem Kunstleder bezogen.

Die Arbeiten beim Sattler dauerten über 3 Wochen. Aber das Warten hat sich gelohnt, die Sitze sind wie neu und somit auch für weitere Jahrzehnte gewappnet.

 

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Nichts knarrt und quietscht mehr und man sitzt jetzt sehr bequem.

 

OK von JKS / 12.04.2010 – 07.05.2010

 

 

Heute war der Kadett wieder bei den Oldtimertagen Berlin-Brandenburg beim Meilenwerk Berlin.

Es war nun bereits das zweite Mal, dass ich meinen eigenen Oldtimer dort präsentieren konnte.            s. auch: http://www.oldtimertage.de/

 

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OK von JKS / 08.05.2010

 

 

Jetzt mal eine kleine Anekdote zur Ergänzung dieses OK-Berichtes. Sie trägt den Titel: Wenn Ahnungslosigkeit und Ignoranz auf historische Technik treffen!

Bereits seit einem Jahr, habe ich ja die ATS-Classic 5-Stern-Felgen am OK montiert. Alles vorschriftsmäßig wie im Felgengutachten verlangt und mit 185er Reifen

(Einzelheiten dazu s. weiter oben).

 

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Um diese Felgen nun endlich auch in die Fahrzeugpapiere eintragen zu lassen fuhr ich am 12. Mai frohen Mutes und wohl gelaunt zu einer Prüfstelle der Dekra in Berlin. In Erwartung, dass der Kadett dort wie bisher überall Anerkennung und Zuspruch findet, erntete ich zunächst einmal herzhaftes Gelächter der 4 Prüfer/„Sachverständigen“ (?), die gerade wohl alle auch lange Weile hatten, als ich mein Anliegen vortrug und um Eintragung der Felgen bat. Aufgrund meiner Antwort, dass wir bereits in den 1970er Jahren den Begriff Tuning kannten und diese Felgen bereits seit 1973 im Handel sind und dies alles auch im von mir mitgebrachten Gutachten steht, erbarmte sich einer der Vier sein Gelächter zu unterbrechen und mit mir zum Fahrzeug zu kommen. Ohne wirklich im Gutachten gelesen zu haben fragte er penibel nur die im Gutachten genannten Auflagen ab. Nachdem ich ihm versichert hatte, dass das Fahrzeug soweit serienmäßig ist und somit alles dem Felgengutachten entspricht durfte ich in die Prüfhalle fahren und der OK wurde von unten inspiziert. Nun machte er endlich seine Arbeit und stellte fest, dass meine Angaben alle richtig waren. Zum Abschluss seiner Prüfung machte er dann noch einen „Freigängigkeitstest“ der Räder. Dieser Test sah so aus, dass er hinten links und vorne rechts eine Rampe vor das Rad legte und den Wagen dann etwa 15 cm höher bewegte. Also vorn links – Fahrzeug am Boden, vorn rechts – Fahrzeug 15 cm höher, hinten links – Fahrzeug 15 cm höher und hinten rechts – Fahrzeug am Boden. Nun wurde vom Prüfer die Lenkung nach links bis zum Anschlag gedreht und er stellte fest, wie ich es nun aufgrund des ungewöhnliches Fahrzeugstandes eigentlich erwartet hatte, dass das rechte Rad am Kotflügel anschlägt und somit keine Freigängigkeit gegeben ist. Nach meiner Frage welche Fahrsituation er denn mit seiner Rampenkonstruktion nachstellen wollte, stammelte er nur, dass dies die Prüfung so vorsieht und er die Felgen- /Reifenkombination so nicht eintragen kann. Seine Idee, die er mir plötzlich im freundschaftlichen, fast vertraulichen Ton, vortrug war, dass ich es mit schmaleren Reifen - vielleicht 165er - versuchen sollte und dann nochmals wiederkommen kann. Mein Hinweis auf das Gutachten, in dem nichts von anderen Reifen steht und mein Hinweis, dass sich durch andere Reifen der Raddurchmesser und der Abrollumfang entgegen dem im Gutachten genannten, diesbezüglichen Zahlen verändern, lies ihn nur kurz stutzen - etwa so wie „Oh der hat ja Ahnung!“ – änderte aber nichts am Ergebnis. Zum endgültigen, krönenden Abschluss durfte ich noch 100 EURO für die „viele“ Arbeit des Prüfers zahlen und bekam ein wertloses Stück Papier mit dem Inhalt „durchgefallen“. Im Übrigen sind 165er Reifen maximal auf 5 Zoll-, vielleicht noch 5 ½ Zoll- möglich, aber niemals auf 6 Zoll-Felgen.

 

Ich behaupte nun, dass es sich hierbei einwandfrei um einen Akt von Ahnungslosigkeit und Ignoranz gegenüber historischer Technik handelt. Für manche Zeitgenossen sind unsere Klassiker, unsere Oldtimer, leider nur ein Haufen altes Blech - Dummheit lässt sich nicht heilen. Diese Behauptung wird nun dadurch bestätigt, dass meine historischen Räder schon am 14. Mai durch einen kompetenten Prüfer / Sachverständigen ordnungsgemäß und ohne Beanstandungen eingetragen wurden.

 

Als Berliner bin ich in der glücklichen Lage neben den Dekra-Prüfstellen auch eine Prüfstelle des TÜV Rheinland Berlin Brandenburg Pfalz e.V. in der Nähe zu haben. Ich fuhr also am 14. Mai zum TÜV und der OK wurde dort schon bewundernd empfangen. Nachdem ich meinen Wunsch zur Prüfung und Eintragung der Räder vorgetragen habe, nahm der Prüfer das Gutachten und sagte, dass dem wahrscheinlich nichts im Wege steht, er kennt die Felgen von früher und wird sich - sobald die Prüfhalle frei ist - das Fahrzeug noch von unten anschauen. Die kurze Zeit später erfolgte Prüfung der Räder auf der Hebebühne erbrachte keine Beanstandungen und die Räder erhielten ein positives Prüfungsergebnis und können nun beim Kraftverkehrsamt in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden.

Ich bezahlte dafür beim TÜV übrigens nur 52 EURO.

 

Und die Moral von der Geschicht´, trau den Brüdern der Dekra nicht.

Geh lieber gleich zum Original, der TÜV hilft Dir ja allemal!

 

Beim Kraftverkehrsamt waren dann übrigens nochmals knapp 12 EURO fällig.

 

OK von JKS / 12.05.2010 und 14.05.2010

 

 

Die Mittelkonsole mit den Zusatzinstrumenten wurde noch um ein Ölthermometer erweitert. Der Schalter für die Warnblinkanlage
wurde deshalb in eine nach unten erweiterte Konsole verlegt. Damit es dort nicht so leer wirkt, wurden dort auch noch zwei
zeitgenössische Kippschalter verbaut. Die haben zur Zeit noch keine Funktion, aber da wird mir sicherlich noch etwas einfallen.

 

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Die Konsole hat sich dadurch optisch weiter dem Vorbild Rallye-Kadett angenähert und wirkt in sich als völlig geschlossen. Auch die Christophorus-Plakette rechts neben dem Schalthebel ist nicht nur für 1970er typisch und ein zeitgenössisches Navigationssystem in Form eines Kompasses wurde auch noch untergebracht.

 

OK von JKS / 14.05.2010

 

 

Heute war wieder Oldtimertreffen - in Paaren im Glien - nahe Berlin.

Auch hier nun bereits zum zweiten Mal, dass der OK dort von mir präsentiert wurde.

s. auch: http://www.dieoldtimershow.de/

 

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Übrigens: Per 1. Januar 2010 gab es in Deutschland 210.000 H-Zulassungen, davon waren 9.334 Opel Kadett registriert. … und wir werden immer mehr!

Insgesamt sah die Statistik wie folgt aus:

Fahrzeugalter

Stückzahl

30 bis 34 Jahre

65.459

35 bis 39 Jahre

60.208

40 bis 44 Jahre

36.764

45 bis 49 Jahre

22.271

50 bis 59 Jahre

18.400

60 Jahre und älter

  6.734

Alter unbekannt

     164

Insgesamt

210.000

OK von JKS / 22.05.2010

 

 

Nachdem die Vordersitze so hervorragend restauriert wurden, wirkte die Rücksitzbank doch etwas betagt und „angestaubt“.

Da diese aber nur selten genutzt wird, war ein Stoffbezug mit Lederaussehen für nur 20 EURO ausreichend.

Der sorgt jetzt auch hier wieder für einen zum übrigen Fahrzeug passenden Eindruck.

 

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OK von JKS / 25.05.2010

 

 

Serienmäßig ist die Opel Kadett B - Baureihe mit so genannten Bilux - Scheinwerferbirnen ausgestattet. Diese Biluxlampen waren damals in den 1960/70er Jahren eine echte Verbesserung gegenüber den sonst einsetzbaren Glassockelbirnen, etwa so im Vergleich wie heutiges Xenonlicht zum Halogenlicht. Biluxscheinwerfer ähneln vom Aufbau aber bereits stark den heute noch weit verbreiteten Halogen H4-Scheinwerfern. Gemeinsam haben beide, das Licht innerhalb der Glühlampen durch das Anlegen von Spannung an einer Metallwendel diese durch ihren elektrischen Widerstand zu leuchten, zu glühen beginnen. Den Aufbau von zwei getrennten Leuchtwendeln hat der Biluxlampe, abgeleitet aus den Lateinischen Wörtern Bi für zwei und Lux für Licht, ihren Namen gegeben. Die Lichtausbeute ist gegenüber der heute üblichen H4-Technik dennoch recht schwach. Der Unterschied im Aufbau der beiden Arten besteht darin, dass bei Glassockelglühlampen der Glassockel nur evakuiert wurde, also ein Vakuum geschaffen wurde, und bei den Halogenglühlampen dieses mit einem Edelgas ersetzt wurde. Eine höhere Lichtausbeute, längere Lebensdauer und eine teilweise kompaktere Bauform sind die Vorteile der H4-Halogenbeleuchtung.

 

Inzwischen gibt es aber H4-Birnen, die einen geänderten Anschlusssockel haben und so in die alten Biluxlampenfassungen passen. Auf diese Art und Weise kommen ältere Fahrzeuge also doch noch in den Genuss etwas modernerer Halogenbeleuchtung.

 

Im OK wurden diese H4-Halogenbirnen mit Biluxsockel nachgerüstet. Das Ergebnis ist tatsächlich eine sichtbare, bessere und hellere Ausleuchtung der Straße. Sichtbar ist dies auch schon am intensiveren Licht beim Betrachten der eingeschalteten Scheinwerfer.

 

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               Links am Auto noch mit alter Biluxlampe – rechts schon mit H4-Halogen. 

 

Beim Biluxlicht sind deutlich recht dunkle Bereiche im Scheinwerfer erkennbar, dies bei gleich guter Qualität der Reflektoren.

 

OK von JKS / 27.05.2010

 

 

Im Motorraum war die graue Verkleidung des Heizungsgebläses recht unansehnlich. Die außen verklebte Dämmung war brüchig und verzogen. Auch eine von mir im letzten Jahr verklebte Folie brachte keine dauerhafte Verbesserung. Ein anderer, etwas besser erhaltener Verkleidungskasten ohne Außendämmung konnte günstig besorgt werden. Dieser wurde in Wagenfarbe „Kardinalrot“ und mit Klarlack aus der Sprühdose lackiert.

Die bisher außen aufgeklebte Dämmung wurde mit neuen, modernen, dünneren und dennoch wirksameren Dämmplatten nach innen verlegt. Die Dämmplatten hatte Opel seinerzeit zur besseren Heizleistung ab Baujahr 1970 angebracht - was aber nicht wirklich spürbaren Heizerfolg brachte, denn der ganze Kasten steht ja praktisch außen in kalter Zugluft und vor diesem Hintergrund ist die Heizleistung auch ausreichend.

 

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                        Innendämmung                                neuer „Außenanstrich“               innen mit Heizungskühler

 

Das Ergebnis kann sich sehen lassen - auch hier ist der O K somit besser, als er es serienmäßig jemals war und nach außen hin ist alles historisch korrekt.

 

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Der Motorraum wirkt dadurch nochmals ordentlicher und somit schöner.

 

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OK von JKS / 28.05.2010

 

 

Entgegen meinen sonstigen Gepflogenheiten habe ich bei „ebay“ (Ich war dort bisher noch nie!) ein Original Kadett B-Sportlenkrad für 109 EURO ersteigert. Kenner werden wissen, dass diese Originale sehr, sehr selten sind und somit auch recht teuer gehandelt werden. Im Rallye- und Sport-Kadett war seinerzeit dieses Lenkrad mit Aluminiumstreben und Holzimitat (Plastik im Holzaussehen) verbaut. Da vom Original Rallye-Kadett nur noch wenige Exemplare überlebt haben, gelten diese Lenkräder als Rarität. Im Teilehandel werden dafür bis zu über 350 EURO verlangt. Mein Sportlenkrad musste nur etwas gesäubert werden und hat nach Einbau den Innenraum des O K nochmals total positiv verändert.

 

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Außerdem wurde eine zeitgemäße, mechanische Stoppuhr direkt auf der rechten Lüftungsklappe angebracht. Denn was wäre ein Rallye- /Sport-Kadett ohne Stoppuhr? – Also musste diese inklusive eines zeitgenössischen Halters nachgerüstet werden. Auf der linken Lüftungsklappe wurde dann noch zur Ergänzung ein Innenthermometer aufgesetzt.

 

OK von JKS / 07.06.2010

 

 

Es ist bereits September und die Hauptuntersuchung ist fällig.

OK hat die neue Plakette heute ohne Beanstandungen erhalten. Auch die Prüfer, waren vom guten Zustand angetan.

 

In der Werkstatt wurde außerdem noch eine kontaktlose Zündung nachgerüstet. Diese ersetzt von außen unsichtbar den Unterbrecherkontakt unter der Verteilerkappe und sorgt für präzisere Zündung.

 

OK von JKS / 14.09.2010

 

 

Gleich nach dem Ende der Winterpause wurde im April 2011 weiter restauriert.

 

Heute konnte der Kadett um ein weiteres Originalteil ergänzt werden. Am Kofferraumdeckel unterhalb des Opel-Emblems wurde ein Chromgriff montiert.

 

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Der Griff wurde bei einem Opel-Teilehändler bestellt und gleich nach Lieferung angebracht.

 

OK von JKS / 05.04.2011

 

 

Der Vorbesitzer des OK hatte ja während seiner Restaurationsarbeiten (s. Beschreibung ganz oben) beide Stoßstangen erneuert. In diesem Zuge wurden von ihm auch die daran montierten Stoßstangenhörner ersetzt – allerdings verwendete er nicht die Original Kadett B - Teile mit viel Chrom und schmaler Gummileiste, sondern die der Vollgummiversion vom Kadett C / Ascona A. Mir ist es jetzt gelungen über das Internetz und auch bei ebay alle vier dieser inzwischen recht seltenen Original Kadett B-Stoßstangenhörner relativ günstig zu bekommen. Gebraucht, aber sehr gut erhalten, verhelfen diese Teile dem Kadett zu noch mehr Originalität.

 

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Um Rostbildung, Steinschlagschäden, Schmutz und anhaltende Feuchtigkeit in und an den Kotflügeln, insbesondere in den Endpunkten, weiterhin und dauerhaft zu unterdrücken wurden noch Innenkotflügel (Firma Lokari) verbaut. Moderne Fahrzeuge von heute haben ja bereits serienmäßig einen Innenkotflügel (meist aus Kunststoff oder Filz) verbaut und sind so umfassend geschützt. Die Lokari-Innenkotflügel aus Aluminiumblech wurden speziell für klassische Fahrzeuge entwickelt, die so gegenüber dem Serienzustand eine deutliche Verbesserung erhalten. Da diese Kotflügelzusatzteile von außen nicht zu sehen sind, bleibt auch bei dieser Veränderung alles wieder „historisch“ schön im Original.

 

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Die Fotos zeigen den inneren Kotflügel vorne rechts nach Montage des Innen-Kotflügels. Anschließend wurden die Aluminiumbleche noch mit Unterbodenschutz schwarz angesprüht, um so optisch nur noch für Kenner sichtbar zu sein.

 

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OK von JKS / 21.04.2011 bis 26.04.2011

 

 

Zum Werkstatttermin zwecks Erneuerung der Auspuffanlage, hat es der Kadett nicht aus eigener Kraft geschafft - überraschende Startschwierigkeiten. Nach einem mehr als unruhigen Leerlauf am Vortag, wollte der Kadett dann nur mittels Abschleppwagen in die Werkstatt. Hier wurde als Grund für die Startschwierigkeiten fehlende Kompression am ersten Zylinder festgestellt und als Grund dafür eine undichte Zylinderkopfdichtung. So musste die Zylinderkopfdichtung erneuert und bei dieser Gelegenheit der Zylinderblock überarbeitet bzw. plangeschliffen. Auch die Ventile wurden ersetzt. Unvorhergesehene Arbeiten und Kosten aber durchaus eine Aufgabe, die zu einer Restauration von historischen Fahrzeugen dazugehört. Da der Motorblock zerlegt und teilweise ausgebaut war, wurde bei dieser Gelegenheit auch noch die Wasserpumpe ersetzt. Diese hätte aufgrund des Alters sicherlich als nächstes irgendwann Probleme bereitet.

 

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                        … innen wieder absolut neuwertig…   -                                                         … außen im Bereich des Heizungsventils kommt demnächst noch etwas Farbe dran …

 

Die am Kadett vorhandene Auspuffanlage hatte zwar noch den TÜV-Anforderungen zum Termin im letzten September entsprochen, hatte aber dennoch einige und nicht nur optische Schwachstellen, die in nächster Zeit zu Reparaturen geführt hätten. Der hintere Topf hatte trotz winterfestem Standplatz zwischenzeitlich auch schon ein kleines Loch. So wurde durch den Anbau einer kompletten Edelstahl-Doppelendrohrauspuff-Anlage ab Krümmer der zurzeit letzte Schwachpunkt am Opel Kadett dauerhaft beseitigt.

 

Während der Maßnahme wurde im Auspuffkrümmer im Bereich vom ersten Zylinder noch ein Riss festgestellt, der wahrscheinlich auch für die defekte Kopfdichtung verantwortlich war - so musste auch der Abgaskrümmer ersetzt werden.

 

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Die Beschaffung des Krümmers war äußerst schwierig. Im Laufe der Suche per Internetz und Telefon habe ich erfahren, dass dieser Abgaskrümmer seit 1994 nicht mehr hergestellt wird und auch gebraucht ein sehr gesuchtes, seltenes Teil ist. Ich konnte den letzten, der wahrscheinlich bundesweit noch verfügbar war, in Nellingen (Baden-Württemberg) bei einem Alt-Opel-Teilehändler ergattern - ein noch unbenutztes, wunderschönes Neuteil.
Vor dem Einbau wurde der Krümmer von mir noch mit hitzebeständiger, silberner Farbe lackiert, damit er optisch besser zur Edelstahlauspuffanlage passt.

 

 

 

 

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OK von JKS / 04.05.2011 bis 23.05.2011

 

 

In den 1970er-Jahren waren an fast jedem Fahrzeug und dies galt insbesondere auch für Rallye-Fahrzeuge hinten Schmutzfänger angebracht.

Auch am Kadett wurden diese nachgerüstet.

 

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Auch durfte seinerzeit an sportlich aussehenden Fahrzeugen der Andruckverstärker am Scheibenwischer nicht fehlen. Die haben zwar nicht wirklich für mehr Anpressdruck gesorgt, sahen aber gut aus. Und dies gilt für diese Fahrzeuge eigentlich noch heute. Ich habe diese Teile zufällig in der Autoabteilung eines Baumarktes entdeckt und musste sie kaufen.

 

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OK von JKS / 23.05.2011

 

 

Wer kennt Sie noch, die guten, alten Heckfensterjalousien? Ein Extra, dass man an vielen Fahrzeugen in den 1960/70er Jahren häufig sehen konnte. Im Internetz habe ich auf der Suche nach dem Auspuffkrümmer (s. oben) einen Teilehändler entdeckt, der diese Jalousien noch als Neuteil aus alten Lagerbeständen anbietet. Heute findet man in fast jedem Fahrzeug neben dunkel getönten Seiten- und Heckscheiben oftmals noch ein Heckscheibenrollo - seinerzeit hatte die Heckfensterjalousie die Aufgabe, den Innenraum vor Sonne und neugierigen Blicken zu schützen. OK wurde auch damit noch zeitgenössisch ergänzt.

 

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Um den serienmäßig relativ kurzen Ölmessstab im Motorraum handbarer zu machen, erhielt dieser einen Dolchgriff. Den habe ich auch schon in den 1970er gesehen und jetzt im Internetz wiederentdeckt.

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OK von JKS / 24.05.2011

 

 

In den 1960/70er-Jahren hatten Rallye-Kadett und Kadett Sport u. a. ein charakteristisches Kennzeichen – die in Teilen mattschwarz lackierte Motorhaube. Damit sollten zum einen im Rennen die möglicherweise entstehenden Reflektionen der Sonne vermindert werden, zum anderen unterstrich es auch einfach nur die sportliche Note dieser Fahrzeuge, die sich so von den anderen Kadetten sofort sichtbar unterschieden.

 

Seinerzeit wurde das mattschwarze Aussehen lackiert, heutzutage kann man auch Lackfolie verkleben. Dies hat den Vorteil, dass man den „Anstrich“ jeder Zeit durch entfernen der Folie wieder rückgängig machen kann. Die Idee mit der Folie kam mir erst in diesem Jahr.

 

Die mattschwarzen Flächen durch Folie werde ich vielleicht irgendwann noch realisieren, werde das Fahrzeug aber vorerst in komplett kardinalrot, also ohne mattschwarze Motorhauben Teile, belassen.

                        So ungefähr würde OK dann aussehen:       image136.jpg 

 

OK von JKS / 24.05.2011

 

 

Aufgrund der Reparatur des Zylinderkopfes und der damit verbundenen (s. oben) äußert schwierigen Beschaffung des inzwischen mehr als seltenen Auspuffkrümmers war der Kadett zur den diesjährigen Oldtimertagen Berlin-Brandenburg beim Meilenwerk Berlin am 14./15. Mai noch nicht wieder fahrbereit und musste dort fehlen.

 

Allerdings gab es Ersatz, um den nunmehr komplett restaurierten Kadett öffentlich zu zeigen. – In diesem Jahr wird in Berlin das 125jährige Bestehen des Kurfürstendamms gefeiert. Ein Höhepunkt dieser das ganze Jahr über anhaltenden Festlichkeiten war die Veranstaltung „125 Jahre Ku´damm treffen 125 Jahre Automobil“.

s. u. a. auch :  http://www.kudamm2011.de/veranstaltungen/125-jahre-kurfuerstendamm-trifft-125-jahre-automobil.html ,

 

 http://www.kudamm-event.de/        und         http://www.youtube.com/watch?v=Q7MOnx9gNRw

 

In diesem besonderen Rahmen war auch der Kadett am Ku´damm zugegen.

 

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Auf dem Breitscheidplatz, der Fußgängerzone rund um die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche herum, fand vor diesem Hintergrund auch der „Councours d´Elegance“ statt. Während eine ganze Reihe von historischen Fahrzeugen entlang des Kurfürstendamms zu bestaunen waren, durften nur 30 ausgewählte Fahrzeuge zur Gedächtniskirche.
Mein Opel Kadett war dort ein echter Publikums- und Moderationsmagnet.

 

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OK von JKS / 28.05.2011

 

 

Jetzt, nach Abschluss aller von mir geplanten Umbau-, Restaurations- und Verbesserungsmaßnahmen sollten diese Veränderungen auch in der Versicherung berücksichtigt werden. Dafür war eine Neubewertung des Fahrzeuges notwendig, die ich wieder bei einem unabhängigen Kfz.-Sachverständigen in Auftrag gegeben
( www.4cccc.de ) habe.
Im Ergebnis wurde der Kadett jetzt mit

                                                          
 7.400,- € und einer Note von 1,7 bewertet.

 

Besser kann er nicht mehr werden. Die günstige Classic-Car-Versicherungsprämie beim ADAC änderte sich dadurch nur geringfügig.

Erläuterungen zu den möglichen Zustandsnoten findet man am Ende dieses Berichts.

 

OK von JKS / 08.06.2011

 

 

Beim Oldtimertreffen - in Paaren im Glien - nahe Berlin durfte der Kadett auch in diesem Jahr wieder glänzen.

Hier nun schon zum dritten Mal in Folge beim dortigen Treffen zu Pfingsten.

 

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OK von JKS / 12.06.2011

 

 

 

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Nachdem der Kadett nun einige Jahre „seine Ruhe“ hatte und es sehr viel Spaß gemacht damit unterwegs zu sein, war es Ende August 2017 nun soweit, Mal wieder eine Werkstatt zu besuchen. Es ging um die Beseitigung eines Ölflecks. Unter dem Fahrzeug bildete sich schon seit Jahren immer ein kleiner Ölfleck, der mit der Zeit nun doch größer wurde. Auch der TÜV in 2016 hatte es nicht bemängelt, aber darauf hingewiesen. Es musste also gemacht werden.

 

Eine Besichtigung in einer Werkstatt ergab dann, dass Motorsteuerkettengehäuse, Ölwanne und Automatikgetriebe abzudichten sind. Also wurden sämtliche entsprechende Simmerringe erneuert. Dazu wurden Motor und Getriebe ausgebaut und es kam ein weiterer Schaden zum Vorschein. Der Anschluss des Drehmomentwandler des Automatikgetriebes war defekt und war vermutlich auch die Hauptursache für den Ölverlust am Getriebe. So wurde die Reparatur insgesamt nicht billig, aber im Ergebnis steht der Kadett auch seitens Motor und Getriebe nun wieder wie neu da. Ein Ergebnis das nicht nur den TÜV freut.

 

                

    hier der dafür zerlegte Motorblock           … hier schon wieder eingebaut. Einer der neuen Simmerringe ist im
                                                                                   Bild deutlich zu erkennen. Alles perfekt und sauber

 

 

 

     

                        Getriebe, Ölwanne und Motorblock wieder ölfrei und einwandfrei restauriert.

 

Nach der Reparatur wurden Ölwanne und Motorblock schwarz lackiert und die Getriebeglocke gereinigt. So ist auch dort überall für einen ordentlichen, restaurierten „1A-Anblick“ gesorgt.

 

Da nun Motorblock und Getriebe perfekt abgedichtet wurden, war als nächstes der Simmerring zwischen der nur leicht verölten Kardanwelle und dem Differenzial an der Reihe. Außerdem gab es noch eine neue Differenzialdeckeldichtung. Auch hier ist nun wieder alles in Ordnung.

Das Differenzial bekam bei der Gelegenheit nochmals einen neuen, diesmal wieder komplett schwarzen Anstrich.

 

                   

            Der Sitz des Simmerrings in einer Zeichnung                                       … hier am Kadett schon verbaut.                                  Das Differential wirkt wie neu!

 

 

Zum Schluss wurde am nunmehr komplett überholten Motor noch ein neues Lüfterrad montiert, da die Plastikflügel des alten Kühlventilators leichte Rissbildung aufwiesen.

Der Motorraum wurde erneut etwas aufgeräumt: Die chromfarbenen Kabelbaumverkleidungen wurden entfernt und durch schwarze Kabelumwicklungen ersetzt.

Die blauen Zündkabel wurden wieder durch schwarze Kabel getauscht.

Bei dieser Gelegenheit gab es auch neue Zündkerzen.

Auch der Lichtmaschinenregler musste erneuert werden.

 

           

 

Im Innenraum wurde altersbedingt das brüchige Plastik-Innenleuchtenglas ersetzt und es wurde ein Heckscheibenventilator vor der Scheibe montiert, um ein Beschlagen der Heckscheibe bei feuchten Witterungsverhältnissen zu verhindern. Einer der schon in der Mittelkonsole vorhandenen Kipp-Schalter hat dafür seine Bestimmung gefunden.

 

OK von JKS / August bis Oktober 2017

 

 

Liste aller Extras, die an diesem Opel Kadett B jetzt vorhanden sind:

2. Außenspiegel
Automatikgetriebe

Heckscheibenheizung /Heckscheibenlüfter

 

Original-Sportlenkrad (Holzimitat) 
Original-Drehzahlmesser
3 Zusatzinstrumente

Scheibenwischerintervallschalter
Opel-Blaupunkt-Radio mit Automatikantenne

2 Lautsprecherboxen auf der Hutablage
Batterietrennschalter

Sportluftfilter

 

Kunstledersitze vorn

2 Automatikgurte vorn, 2 statische Sicherheitsgurte hinten

Teppich und Dämmung     (Ersatz für alten Gummibelag ohne Dämmung)

Dämmplatten an Motorhaube und Kofferraumdeckel

Heckfensterjalousie

 

4 ATS Classik-Felgen, „5-fach-Stern", 6x13 mit 185/70er Reifen
4 Bilstein Stoßdämpfer

4 Innenkotflügel (Fa. Lokari)

 

Abschlepphaken vorn

H4-Frontscheinwerfer

Nebelscheinwerfer
Nebelschlussleuchte
Heckklappengriff

 

Komplette Edelstahlauspuffanlage ab Krümmer

 

 

Erneuert, ausgetauscht, überarbeitet wurden folgende Teile:

Motor- und Heizungskühler gereinigt,

Verkleidung des Heizungskühlers in Wagenfarbe lackiert,

Zündkabel erneuert, sämtliche Kabelstränge im Motorraum verkleidet,

Wasser- und Benzinschläuche im Motorraum ausgetauscht,

Zylinderkopfdichtung erneuert, Zylinderblock überarbeitet /plangeschliffen,

Ventile ersetzt, Abgaskrümmer und Wasserpumpe erneuert

 

Unterboden- und Hohlraumwachs flächendeckend aufgetragen

 

Erneuerung sämtlicher Motor- und Getriebe-Simmerringe

Erneuerung der Ölwannendichtung und der Ölpumpendichtung

Erneuerung der Dichtung zum Steuerkettengehäuse

Erneuerung der unteren Riemenscheibe

Erneuerung des Drehmomentwandlers vom Automatikgetriebe

Erneuerung der Benzinpumpe
Erneuerung Simmering zwischen Differenzialgetriebe und Kardanwelle

Erneuerung der Differenzialdeckeldichtung

Erneuerung des Lüfterrades am Kühler

Erneuerung des Lichtmaschinenreglers

 

 

Ich denke, dass er nun erst einmal komplett ist, sehr gut restauriert und verbessert wurde und mit seinem technisch und optisch wieder einwandfreien, zum Teil besser als Neu-Zustand die nächsten Jahre und auch die kommenden TÜV-Termine in Ruhe abwarten kann. Wobei er die TÜV-Plakette, in all den Jahren wo ich ihn nun schon habe, immer ohne Mängel erhalten hat.

 

Rückwirkend betrachtet haben die Instandsetzung und die technischen Detailverbesserungen einen relativ langen Zeitraum in Anspruch genommen. Zu bedenken ist dabei aber, dass fast alle Arbeiten in Eigenleistung erfolgt sind und die ganze Angelegenheit von mir als Hobby betrieben wird. So kam es vor, dass einige Dinge zwar mehrmals angefasst wurden, aber dennoch immer wieder verbessert wurden. Auch diverse Kleinigkeiten wurden so verändert oder ausgetauscht, die hier im Bericht nicht extra Erwähnung gefunden haben. An manchen Stellen wurde auch nur mal eine angerostete Schraube, ein Kabel oder ein Gummilager ersetzt. Bei professioneller Planung und Ausführung sämtlicher Arbeiten durch einen Fachbetrieb hätte das Ganze zwar schneller ablaufen können, hätte aber erheblich mehr an Kosten verursacht und hätte mir vor allem nicht annähernd so viel Spaß bereitet. Außerdem konnten sämtliche Eigenleistungen nur bei trockenem Wetter auf meinem Garagenvorplatz durchgeführt werden. Die eigene Garage ist zu eng zum Schrauben und die Sammelgarage wo der Kadett geparkt wird, ist ungeeignet.

 

Alle durchgeführten Maßnahmen erhalten das Fahrzeug und steigern weiter den Wert, der bei entsprechender Fahrzeugpflege und Wartung in jedem Jahr von nun an weiter steigt.

 

Bei aller Euphorie zu steigenden Preisen steht dennoch kein Gold in der Garage. Man muss immer die nahezu fortwährenden, beträchtlichen Investitionen und Leistungen dagegen rechnen, die zur Rettung und Bewahrung des automobilen Kulturgutes erforderlich sind.

 

Der Wert eines Oldtimers ist von vielen wertbildenden Faktoren abhängig. Die Wiederaufbau-Kosten sind dabei regelmäßig höher als der Markt-Wert. Als Faustformel für den Wert eines Oldtimers gilt die „3-zu-1-Regel“, die besagt, dass man für drei EURO, die man in den Wagen investiert, bei einem Verkauf nur einen EURO zurückerhält. Zudem bleibt der Wert der eigenen Arbeitskraft wie bereits erwähnt unberücksichtigt.

 

Wer MEINEN Opel Kadett einmal im Original sehen möchte, kann dies mindestens zweimal jährlich erleben - bei den Oldtimertagen an der Oldtimer-Remise (Berliner Meilenwerk) und bei der Oldtimershow in Paaren im Glien (s. oben). Vielleicht sehen Sie ihn auch einmal im Berliner Umland, während einer Ausfahrt zwischen April und Ende Oktober. Vielleicht auch an einer Ampel, wenn er als Erster loszieht! – Sie wissen ja ein Kadett ist schnell.

Oder sie sehen ihn an einer Tankstelle:

 

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Wozu der ganze Aufwand mit einem uralten Auto?

      Aber muss denn ein Auto so enden?...

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Wenn Natur und Technik doch so
                 wunderbar harmonieren?

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Außerdem gilt es schon als revolutionärer Akt, in Zeiten wo staatlich gezahlte Verschrottungsprämien im Vordergrund stehen, ein historisches Automobil zu erhalten. Zum einen um natürlich die historische Entwicklung der Automobile zu belegen und um damit vornehmlich die Pflege kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes darzustellen, aber auch schon allein deshalb, um gegen den falschen Zeitgeist zu agieren, den Politiker vertreten, die sich derartige Prämien gegen jede Vernunft ausdenken.

 

Außerdem hat Leidenschaft kein Haltbarkeitsdatum!

 

Und Opel fragte schon 1972 in der Werbung und gab selbst die Antwort:

„Wieviel Auto braucht der Mensch? Das Auto heißt Kadett.
Opel Kadett·- heute schon für morgen gebaut.

 

 

Zum Schluss verzichte ich auf die für viele Menschen wichtigen Danksagungen bis hin zu unbekannten Urgroßeltern und bringe stattdessen noch einen bildhaft
dargestellten Witz zum Thema Oldtimer-Tuning.
Viel Spaß! [hier klicken zum Spaß-Bild]   

 

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OK von JKS / 12.2018

 

 

Nach 11 Jahren brauchten die ATS-Felgen Mal wieder etwas intensive Pflege. Schließlich soll der Kadett ja immer „Top“ dastehen. Auch waren die Reifen inzwischen wieder überaltert.

So wurden die Reifen entfernt und die Felgen wurden neu lackiert. Neue 185/70er Reifen lassen den Kadett nun für weitere Jahre durch die moderne Zeit kommen.

OK von JKS / 31.03.2020

 

 

Nach über 11 Jahren in meinem Besitz habe ich den nun 48 Jahre „jungen“ Kadett verkauft.

Zum Verkauf habe ich ihn in die entsprechenden Internetzplattformen und in Oldtimer-Zeitschriften eingestellt und dafür noch ganz aktuelle Fotos erstellt.

 

                    

 

                                              

 

                        

 

 

Verkauft wurde der OK für einen guten, marktangemessenen Preis nach Hessen. Der Käufer hatte das Fahrzeug im Internetz entdeckt und war begeistert.

Wie soll es anders sein, auch sein erster eigenen Wagen war ein Opel Kadett B. Er reiste hier in Berlin an und wollte den Kadett nach eingehender Besichtigung und Probefahrt unbedingt haben.

Noch am selben Tag fuhr er dann mit dem Kadett zu sich, südlich von Frankfurt /Main, nach Hause.

 

Noch bevor der Käufer nach Berlin kam, hat der Opel Kadett noch einmal den Berliner TÜV besucht und eine neue (06.2022) Plakette bekommen, das war mit dem Käufer vorab abgesprochen worden.

 

      Gute Fahrt und schöne Zeit in Hessen, OK!

JKS / 20.06.2020

 

OK von JKS / 04.2009 – 06.2020

 

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Ergänzungen / Begriffserklärungen:

Ergänzung: Was ist ein „H-Kennzeichen“?
Das Oldtimerkennzeichen, auch H-Kennzeichen genannt, wird nur für Fahrzeuge zugeteilt, die auf Grund eines Gutachtens eines amtlich anerkannten Sachverständigen eine Betriebserlaubnis für Oldtimerfahrzeuge erhalten haben. Derartige Fahrzeuge sind historische Sammlerstücke, die in der Regel nur noch zur Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes und nicht als übliches Alltagsbeförderungsmittel eingesetzt werden.

Voraussetzungen und Bedingungen:
- Alter mind. 30 Jahre (ab Tag der ersten Zulassung)
- guter Pflege- und Erhaltungszustand
(Zustandsnote mindestens 3)
- Fahrzeugausrüstung weitestgehend im Originalzustand
- Oldtimer-Gutachten nach § 23 StVZO
- HU-Pflicht
- AU-Pflicht (Benziner ab 01.07.1969, Diesel ab 01.01.1977)

Für die Erteilung einer Betriebserlaubnis als Oldtimer ist die Vorlage einer neuen Versicherungsbestätigung erforderlich. Keine Gewerbeausübung mit dem Fzg. gestattet. Reguläre Zulassung.

Kosten:
Zulassungsgebühr abhängig vom Zulassungsstatus des Fzgs. (20,- bis 40,- €) zzgl.
Kosten (ca. 50,-€) für die Kennzeichenschilder

Kfz-Steuer:
Pkw: 191,73 € (jährlich)

Ergänzung: Zustandsnoten 1 bis 5

Zur Klassifizierung des technischen Zustandes von Oldtimern wird nachfolgendes Notensystem benutzt. Zur Verwendung der Tendenzen (+ oder -) siehe unter „Anmerkungen“.

 

Note 1 (makellos)

Note 1 kommt einem Neuwagen gleich. Man kauft also ein Auto und stellt es 30 Jahre in eine trockene, gut temperierte Garage.

Unter Umständen auch der Zustand nach gerade vollendeter fotodokumentierter kompletter Automobilrestaurierung durch einen Fachbetrieb für genau den restaurierten Typ, der hierfür mit hohem Aufwand exzellente Arbeit geleistet haben muss. Die Karosse wurde dabei vom Fahrwerk getrennt und alle Achsen wurden herausgenommen. Letztlich ist jede Verschraubung usw. gelöst gewesen und jedes Einzelteil inspiziert und überholt worden. Der Wagen ist somit wie neu oder sogar besser.

 

Note 2 (guter Zustand)

Zustand, wie ihn ein komplett restaurierter Wagen nach ca. 3 Jahren pfleglichem Gebrauch hat. Zulässig sind Gebrauchsspuren in Form von ausgebesserten Steinschlägen, Putzspuren im Lack, Spuren an den Pedalen. Auch den Zustand zwei erreicht man nur nach einer aufwendigen Restaurierung, wobei an die Ausführungsqualität und die Originaltreue hohe Anforderungen zu stellen sind. Verbesserungen, z. B. ein Getriebe aus einem anderen Modell oder etwa ein anderer Vergaser sind grundsätzlich zulässig, müssen aber unbedingt rückbaubar sein. Auf keinen Fall darf ein „Zustand 2“-Wagen Rost aufweisen, gleich in welchem Umfang oder ob er noch unsichtbar ist.

 

Note 3 (gebrauchter Zustand)

Zustand, wie ihn ein total restaurierter Wagen nach ca. 10 Jahren pfleglichem Gebrauch hat. Der augenfälligste Unterschied zur Note 2 besteht in der Tatsache, dass Fahrzeuge im Zustand 3 Rost aufweisen dürfen. Dieser darf jedoch auf keinen Fall an tragenden Teilen sein. Der Motor sollte in Typ und Leistung (nicht im Baujahr) dem Motor des Originalfahrzeugs entsprechen. Ist das nicht der Fall, kann dies als Indiz für einen Zustand 4 gelten, nicht aber als Beweis. Der „Zustand 3“-Wagen ist sofort gebrauchstauglich und verkehrssicher.

 

Note 4 (verbrauchter Zustand)

Ein „Zustand 4“-Wagen ist nicht sofort gebrauchstüchtig, aber rollfähig. Der Motor muss drehen. Es müssen alle Teile für eine Restauration vorhanden sein. Für den Wert eines solchen Wagens ist entscheidend, ob sich der Wagen „auf dem Weg der Besserung“ oder auf dem „absteigenden Ast“ befindet. Zur erstgenannten Kategorie gehört ein Fahrzeug, dessen Restaurierung bereits nennenswert begonnen hat. Letzterer Gruppe gehören Fahrzeuge an, die über die Jahre stetig abgenutzt wurden und auf diesem Weg in den Zustand 4 geraten sind.

 

Note 5 (restaurierungsbedürftiger Zustand)

Fahrzeuge im Zustand 5 sind mit gerade noch vertretbarem Aufwand restaurierbar. In der Regel werden diese Fahrzeuge als so genannte Teileträger gehandelt (bzw. mit der Angabe „zum Ausschlachten“). Hier hängt der Wert des Wagens maßgeblich von zwei Faktoren ab, nämlich zum einen der Verfügbarkeit von Ersatzteilen und zum anderen dem Maß der Schäden an der Bodengruppe oder an der Karosserie. Fahrzeuge im Zustand 5 sind mehr wert, wenn die Versorgung mit Teilen noch gut ist. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der Hersteller eine gute Ersatzteileversorgung auch für Oldtimer hat, oder wenn eine Szene aus Liebhabern und Händlern eine funktionierende Ersatzteilversorgung sicherstellt. Allgemeinen hat dies allerdings dann auch einen der Qualität der Ersatzteilversorgung entsprechenden Preis zur Folge.

Der Schrottwert stellt dabei keine Sockel-Linie für den Wert dar, da es oftmals ideelle Gründe gibt, ein Fahrzeug zu erhalten und nicht der Metallverwertung zuzuführen. Es kann dadurch die paradoxe Situation entstehen, dass ein Produkt durch Aufwenden von Arbeit weniger wert geworden ist.

 

Sondernote „Unrestauriertes Original

Seit einiger Zeit setzt sich die Ansicht immer mehr durch, dass ein Fahrzeug, das über „Patina“ verfügt, und dessen Erscheinung gleichsam von einer anderen Zeit berichtet, einen höheren Wert genießen soll. Ein Wagen, der Zeitzeuge ist und eine Geschichte erzählen kann, wird dann als „unrestauriertes Original“ bezeichnet. Obwohl, schon der Abnutzung wegen, nach den vorgenannten Kriterien allenfalls eine Note von 3 oder 4 in Betracht kommt, erreichen solche Fahrzeuge oft den Wert eines Wagens mit Zustand 2. Dies ist insbesondere bei Fahrzeugen der Fall, die es zu einer gewissen Berühmtheit gebracht haben, z. B. durch Fernsehauftritte, Rennsiege oder Rekordfahrten.

 

 

Darüber hinaus gibt es noch eine internationale Klassifizierung, wie sie etwa von FIA, FIVA und nationalen Automobilclubs (ADAC, AvD usw.) verwendet wird:

Klasse A:         Ancestor, vom Anbeginn bis 31. Dezember 1904

Klasse B:         Veteran, vom 1. Januar 1905 bis 31. Dezember 1918, auch Kaiserzeit (D) oder Edwardians (GB) genannt

Klasse C:         Vintage, vom 1. Januar 1919 bis 31. Dezember 1930

Klasse D:         Post Vintage, vom 1. Januar 1931 bis 31. Dezember 1945

Klasse E:         Post War, vom 1. Januar 1946 bis 31. Dezember 1960

Klasse F:          Fahrzeuge der Baujahre vom 1. Januar 1961 bis 31.´Dezember 1970

Klasse G:        Fahrzeuge vom 1. Januar 1971 bis zur Erreichung der 30-Jahres-Altersgrenze

 

 

Für die Begutachtung von Oldtimern gilt seit dem 1.11.2011 eine geänderte Richtlinie.

Voraussetzung für ein H-Kennzeichen bleibt ein amtliches Oldtimergutachten. Dieses Dokument stellen Sachverständige von Prüforganisationen wie GTÜ, TÜV, Dekra oder KÜS für erhaltenswerte Klassiker aus. Reichte bislang bei der Bewertung des Erhaltungszustandes historischer Fahrzeuge die Note 3 aus, müssen Oldtimer für ein H-Kennzeichen künftig mindestens die Note 2 erfüllen. Voraussetzung für eine positive Fahrzeugbegutachtung ist auch, dass ein Oldtimer zwar Gebrauchsspuren haben, jedoch nicht verbraucht sein darf und rostfrei sein muss. Die Hauptuntersuchung muss unter Berücksichtigung des damaligen Standes der Technik ohne erkennbare Mängel abgeschlossen werden können. Es dürfen keine wesentlichen Fahrzeugteile fehlen, außerdem darf es keine Unfallrestschäden geben. Entspricht das Fahrzeug nicht diesen Bedingungen, ist eine Einstufung als Oldtimer zur Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturguts im Regelfall nicht möglich. Zudem muss neben der Originalität der Erhaltungs- und Pflegezustand stimmen, die Erstzulassung muss unverändert mindestens 30 Jahre zurückliegen und der Oldie darf nicht durch modernes Tuning verbastelt sein. Dezente Umbauten sind nach der angepassten Richtlinie aber dennoch zulässig, solange dafür zeitgenössische Teile verwendet werden und das Originalfahrzeug gut wiederzuerkennen ist. Bisher mussten Oldtimer-Besitzer für ein H-Kennzeichen nachweisen, dass Änderungen im ersten Jahrzehnt nach Erstzulassung oder Produktionsdatum des Fahrzeugs vorgenommen wurden. Gegenüber einer früher erforderlichen Eingruppierung nach Bewertungsstufen, ist jetzt nur noch eine Ja-Nein-Entscheidung zur Einstufung als kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut notwendig. Die neue Richtlinie für die Begutachtung von Oldtimern ist im Amtsblatt Nr. 7 des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung veröffentlicht worden.