Lübbensteine bei Helmstedt

Die Lübbensteine sind nördlich der B1 zwischen Königslutter und Helmstedt zu finden, kurz vor Helmstedt auf dem St. Annenberg. An der B1 steht ein Hinweisschild. Von der B1 abgehenden Straße gelangt man schon nach wenigen Metern auf einen Parkplatz. Unmittelbar daneben befinden sich die zwei Megalithgräber auf einem Hügel auf freiem Feld.

 

Die Lübbensteine gehören zu den bekanntesten Steinzeit-Zeugnissen in Norddeutschland. Woran das liegt, lässt sich so genau nicht sagen: Vielleicht ist es die frühe Erforschung dieser Gräber, vielleicht auch das ungewöhnliche Steinmaterial, oder auch die exponierte Lage. Die Aussicht ist wirklich hervorragend, man schaut vom St. Annenberg über die Dächer Helmstedts und weit ins Land hinein. In der Nahperspektive zeigt sich das südliche Grab (nahe beim Parkplatz) als eine beachtliche Ansammlung von großen Steinblöcken, das nördlich wurde annähernd vollständig rekonstruiert.

Bis heute unerklärt blieb der Name der steinernen Anlage. Die erkennbare Form mit langer gedeckter Grabkammer, angefügtem Zugang auf der Längsseite und Umrahmung aus stehenden Steinen ist ein aus Norddeutschland weithin bekannter Typus. Wenn sonst aber meistens Findlingsblöcke verwendet wurden, die die skandinavischen Gletscher im Verlauf mehrerer Eiszeiten zu uns transportierten, so sind es hier sogenannte Knollenquarzite oder auch Braunkohlenquarzit - eine Form der Sand-Verkieselung, die an ihrer Oberfläche oft gerundete Buckel zeigt. Oftmals auch in schalenartig anmutenden Vertiefungen, die sicherlich auch eine Verwendung bei Kult- und Opferhandlungen fanden.


Wie bei vielen Großsteingräbern brachte die wissenschaftliche Untersuchung, die ab 1935 durchgeführt wurde und mit der Rekonstruktion des nördlichen Grabes endete, nur noch wenig Fundmaterial zutage. Immerhin erlauben die Funde eine Datierung der beiden Anlagen in die ältere Phase der Altmärkischen Tiefstichkeramik, um 3500 / 3400 v. N. Geradezu sensationell entwickelte sich die Suche nach der zugehörigen Siedlung. Sie konnte in 700 Meter Entfernung an einem mittlerweile verlandeten See lokalisiert werden, so dass hier ein funktionaler Zusammenhang zwischen Siedlungsbezirk einerseits, Kult- und Totenstätte andererseits erkennbar wird. Letzte Erhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten erfolgen 2002 / 2003. Dabei wurden auch die Stützklammern aus Stahl am Nordgrab unter den Decksteinen angebracht.

 

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            Südgrab -

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                                                                                                                                                         Nordgrab –

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GPS-Daten unmittelbar auf dem St. Annenberg:

 N 52° 13.915` / O 10° 59.242`

 bei einer Höhe von 148 Metern ü. NN.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                               JKS / 10.2007