Megalithen rund um die Müritz in Mecklenburg - Vorpommern

 

Auch in Mecklenburg – Vorpommern finden sich einige Megalith-Anlagen, besonders zahlreich sind Sie scheinbar rings um die Müritz, dem zweitgrößten Binnensee Deutschlands, und den anderen Mecklenburger Seen verteilt.

 

 

Großsteingrab bei Bollewick

Das Großsteingrab „Fuchstannen“ bei Bollewick liegt südwestlich von Röbel und kann über die B198 gut erreicht werden. Man fährt von der B198 Richtung Erlenkamp ab, durchquert den Ort und fährt weiter nach Bollewick. Direkt gegenüber dem ersten Haus von Bollewick befindet sich links in Richtung Nordwesten ein Waldweg, der gerade noch als solcher zu erkennen ist. Nach wenigen Metern im Wald findet man auch ein Hinweisschild zum Großsteingrab. Rechter Hand des Weges befindet sich ein grobmaschiger Zaun, der ein größeres Waldgebiet umzäunt. Nach ca. 200 Metern erreicht man eine Art Gartentor und den rechts bergauf führenden Weg zur Anlage.

 

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Die Großsteingrabanlage wurde etwa 2500 v. N., während der Trichterbecherkulturperiode, errichtet. Ausgrabungen in 1972 brachten Bestattungsreste und einige

Keramik-Scherben zum Vorschein. 1993 wurde die Anlage rekonstruiert.

GPS-Daten unmittelbar vor der Anlage:  N 53° 21.102` / O 12° 33.228` - bei einer Höhe von 76 Metern ü. NN.

 

 

 

Großsteingrab an der Schampermühle

Das Großsteingrab an der Schampermühle befindet sich Nahe der B192, bei Gotthun, nordwestlich von Röbel. Man parkt am besten an der B192 nahe der alten, heute flügellosen Mühle. Man geht dann zu Fuß an der bis vor kurzem noch bewohnten Mühle vorbei über das Feld hangabwärts in Richtung von einem bewaldeten Bachlauf, dann überquert man den Bach über den Feldweg und geht an den Bäumen vorbei, rechts hangaufwärts. Etwas weiter rechts, unmittelbar unter einer Buschgruppe, mitten auf dem Feld befindet sich das Großsteingrab. Ein richtiger Weg führt nicht zu dem Grab, deshalb sollte die Anlage nur im Herbst, nach der Ernte über das dann vorhandene Stoppelfeld besucht werden.

 

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Es sind fünf Tragsteine und ein Deckstein der in Nordost-Südwest-Richtung orientierten Kammer vorhanden. Der ursprünglich vorhandene, zweite Deckstein wurde gesprengt und zerkleinert zum Straßenbau verwendet. Dieses Schicksal teilt ja leider mit vielen anderen Megalithen, die uns die Ahnen als Erbe übergeben haben.

 

GPS-Daten unmittelbar vor dem „Hünengrab“:  N 53° 24.901` / O 12°34.323` - bei einer Höhe von 66 Metern ü. NN.

 

 

 

Großsteingrab Sparow

Die Ortschaft Sparow liegt am Drewitzer See nordwestlich von Malchow. Man fährt von Malchow Richtung Alt Schwerin und dann weiter nach Sparow. Am Ortsanfang biegt man rechts ab in Richtung Drewitzer See. Nach ca. 200 Metern kommt man zu einem Parkplatz am See. Hier geht ein Weg nach rechts in Richtung Wald. Man folgt diesem Weg und nach etwa 1,5 km und sieht dann rechts neben dem Weg das Großsteingrab.


Es handelt sich um eine sehr schöne Anlage mit großen Decksteinen. Die Kammer ist in Nordost-Südwest-Richtung orientiert. Von den ursprünglich vier Decksteinen sind drei erhalten. Die Größe der Decksteine nimmt nach Südwesten ab, der größte weist Abmessungen von 2,60 x 2,40 x 1,80 Metern auf. Dazu verjüngt sich auch die Kammer von 2,20 Meter auf 1,80 Meter bei 7 Meter Länge.

 

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Aufgrund dieser Ausmaße zählt man das Grab zu den Großdolmen. Es gilt als sicher, dass dieser Dolmen seit 3000 v. N für mehrere Bestattungen genutzt wurde.

 

Eine Art Ablaufrinne auf einem der Decksteine lässt auch die Vermutung zu, dass der Dolmen auch für Kulthandlungen genutzt wurde. Vielleicht für Zeremonien im Zusammenhang mit einem Wasserkult, da der Drewitzer See hier keine 100 Meter entfernt ist. Zwar ist das Gebiet zum See hin heute bewaldet, war aber vor 5000 Jahren eher eine Heidelandschaft mit freiem Blick zum See (wie noch heute an wenigen Stellen).

 

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GPS-Daten unmittelbar vor dem Dolmen:  N 53° 31.707` / O 12°22.911` - bei einer Höhe von 62 Metern ü. NN.

 

 

 

Dolmen bei Basedow
Nördlich der Müritz liegt der Malchiner See. Östlich des Sees liegt der Ort Basedow, der vielleicht durch das Schloss Basedow nicht unbekannt ist. Bereits 1467 wurde hier eine Burg errichtet, die dann im 16. und 19. Jahrhundert zum Schloss ausgebaut wurde.

 

Der Dolmen / das Großsteingrab liegt im Schlosspark nördlich hinter dem Schloss. Ein Rundweg um eine zum Schloss gehörende Wiese und Teiche führt direkt am Dolmen vorbei. Nach ca. 900 Metern erreicht man unter einer Baumgruppe die Anlage, die auf dem Plan zu den Schlossanlagen nicht eingezeichnet ist. Es gibt auch kein Hinweisschilder oder Wegweiser dahin. Lediglich an einem Stein unmittelbar vor dem Grab ist eine alte Tafel mit Erklärungen angebracht. Das Steingrab ist recht gut erhalten. Es fehlen ein Tragstein an einer Längsseite und ein Schlussstein. Drei Decksteine liegen auf, auch wenn einer zerbrochen ist und auf Grund des fehlenden Tragsteines halb in die Kammer abgerutscht ist. Ein weiterer Deckstein wird mit Hilfe eines kleinen keilförmigen Steines abgestützt. Vielleicht ist der Stein, an dem die Tafel angebracht wurde, einer der fehlenden Tragsteine. Zwei der Decksteine zeigen Näpfchen.

 

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GPS-Daten unmittelbar am Dolmen:  N 53° 42.277` / O 12°41.363` - bei einer Höhe von 22 Metern ü. NN.

 

 

 

Näpfenstein von Zislow

Am östlichen Seeufer des Plauer Sees liegt das Dorf Zislow. Fährt man von Malchow kommend durch den Ort Adamshoffnung erreicht man bald auch Zislow.

Unmittelbar am Ortseingang befindet sich rechts im Wald ein Hinweisschild auf den Näpfchen- bzw. Schalenstein. Man geht den Weg hinter dem Schild nach Norden den Hügel bergan und gelangt so direkt zu dem Stein. Der Stein ist etwa 2 Meter groß und ist von zahlreichen tiefen Schalen / Näpfchen bedeckt.

 

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Dolmen / Großsteingrab von Stuer

Von der B198 biegt man in Stuer nach Südwesten in Richtung Neu-Stuer ab. Direkt hinter einem Bahnübergang sieht man rechts der Straße einen Garagen- /Schuppen-Hof und dahinter ein Waldstück zu liegen. Ein Hinweisschild zum „Großsteingrab“ ist auch hier, noch unmittelbar an der Straße,  vorhanden. Man folgt dem Fußweg in den Wald, der zwischen einigen Schuppen hindurchführt. Schon nach wenigen Metern erreicht man die Reste des Dolmens und eines weiteren, weitgehnd zerstörten Grabes.

 

Das Großsteingrab / der Dolmen ist relativ gut erhalten. Da der Dolmen durch eine trapezförmige Steinsetzung eingefasst ist, spricht man hierbei auch von einem „Hünenbett“. Auffällig sind die kammerbildenden, großen Steine am Ostende des Hünenbettes. Man spricht von „Hünenbett“ oder auch vom „Hünengrab“, da man sich im Mittelalter nicht vorstellen konnte, dass die Ahnen mühsam diese Steine aufgeschichtet haben, erfand Erzählungen, die davon berichteten, dass Riesen – also Hünen – die Steinmonumente erbaut haben.

 

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GPS-Daten unmittelbar am Dolmen:  N 53° 22.765` / O 12°20.012` - bei einer Höhe von 116 Metern ü. NN.

 

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Nur wenige Meter nördlich liegt ein zerstörtes

Großsteingrab.

 

 

 

Weitere - auch recht gut erhaltene - sollen hier in

unmittelbarer Nähe von Stuer noch vorhanden sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                                           JKS / 10.2007