Der Jungfernsprung

 

image003.jpg

 

Eine Jungfrau ist auf der Flucht vor dem Teufel, so jedenfalls die Sage, zu ihren Füßen eine senkrechte Felswand. In ihrer Verzweiflung springt sie und wird von Engeln getragen.

Sie überlebt den Sturz unverletzt. Heute tosen an dieser Stelle die Wasser des Zopenitzenbaches in drei Kaskaden zu Tal, mehr als 130 Meter tief. Der Jungfernsprung!

 

Ein Regenbogen spannt sich im Juli von 7 bis 8 Uhr morgens und im August morgens von 9.30 bis ca. 10 Uhr. Über den Wasserfall. Der Jungfernsprung gilt als Kraftort und Wetterindikator. So soll von den Talbewohnern ein Wetterumschwung bzw. Beginn und Ende des Sommers an der Färbung des Felsens erkennbar sein.

 

            image005.jpg                   image007.jpg

 

Den Beweis, dass wir hier einen alten Kultplatz haben, liefert auch ein Steinkreis, gleich am Anfang des Weges zum Wasserfall.
Auch einen Menhir findet man unmittelbar am Steinkreis. Ein Fersenstein, als ursprünglicher Eingang zum Kreis? Ein versteinerter Druide?
Im Mittelpunkt des Steinkreises findet sich ein Minidolmen, der eher ein Opfertisch gewesen sein wird.

 

            image009.jpg    image011.jpg

 

Da der Steinkreis heute durch Hinweistafeln zum Wasserfall und zur Sage entstellt und missbraucht wird, ist wenig zu seiner Ursprungsbedeutung ermittelbar.
Auch die Bewohner vor Ort erzählen nur die Sage vom Jungfernsprung und wissen nichts über den Steinkreis.

 

Die vollständige Sage zum Jungfernsprung:

Oberhalb des heutigen Wasserfalls lebte einst die schöne Sennerin auf der Alm. Alle jungen Männer stellten ihr nach, doch sie wollte von keinem etwas wissen.
Eines Tages erfuhr auch der Teufel von der Schönen und auch er wollte sie für sich gewinnen. Er verkleidete sich als junger Jäger und begab sich zur Alm.
Doch die wunderschöne Sennerin flüchtete wie immer auch vor ihm. Sie stand bald vor einem Abgrund, als der
aufdringliche Jäger dem Mädchen schon fast zu nahe kam.
Sie sah als einzigen Ausweg einen verzweifelten Sprung in die Tiefe, um sich in Sicherheit zu bringen. Damit der jungfräulichen Sennerin aber nichts passiert und um dem Teufel wieder einmal mehr eins auszuwischen, haben sie mehrere Engel aufgefangen und sicher zu Boden gebracht.

 

Wie erreicht man Steinkreis und Wasserfall „Jungfernsprung“?

Ausgangspunkt: Parkplatz direkt an der Mölltal-Bundesstraße  (B 107)zwischen Döllach und Heiligenblut bei der Raststation „Hexenstube“.
Gehzeit: ca. 1,5 Stunden / Höhendifferenz: ca. 100 m.
GPS-Daten: 47°0.654 N 12°52.097 O

JKS / 08.2014